Absence

QuiXote Music / VÖ: 16.9.2016

Ein langer ruhiger Fluss

Erneut legt die Band um Sänger Philip Griffiths (ex Alias Eye) ein Konzeptalbum vor: Absence thematisiert die schmerzlich empfundene Abwesenheit von Menschen, Dingen, Lebensgefühlen. Philips Vater Martin, dereinst Sänger der legendären Beggars Opera, war bisher als Gast zu hören, inzwischen ist er festes Mitglied von PGM.

Die Stimmen von Vater und Sohn ergänzen sich perfekt, wobei Griffith der Ältere die etwas exaltierteren Parts übernimmt. Auch die langen Werke – insbesondere der Titelsong, der in zwei Teilen die rund halbstündige Klammer des Albums bildet – haben eine innere Logik und sind trotz ihres eher ruhig dahinfliessenden Charakters voller Spannung. Wenn sich die Musik dreht, erfolgt das nie abrupt. Vielmehr entfalten sich die einzelnen Schichten nach und nach wie eine duftende Blüte. Gelegentlich erlaubt sich die Band (›Chalkhill Blues‹) eine geschmackvoll rockende Auflockerung oder erzeugt (›What If?‹) mit einem hypnotischen Gitarrenriff beklemmend-mysteriöse Stimmung. Viel Platz für Kopfkino, Gesang und Klang geht vor instrumentaler Leistungsschau. Die Produktion durchmisst weite Räume: Groß aber nicht bombastisch. Eloy, Pink Floyd, RPWL, Camel mögen als Referenzgrößen für Einsteiger herhalten.

7 ½/10

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