Beyond Man And Time
Gentle Art Of Music / VÖ: 9.3.2012
Also sprach Yogi
Yogi Lang, Sänger von RPWL, hat ein offensichtliches Luxusproblem: »Die Leute fragen bei jedem Album, ist das ein Konzeptalbum?« Wer ein derart so an Inhalten interessiertes Publikum hat, der kann es sich auch leisten, seinen Protagonisten angelehnt an Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ auf eine Reise zur Erkenntnis zu schicken.
Wenn er das musikalisch auch noch alles andere als verkopft umsetzten kann, hat er schon doppelt gewonnen. Man nehme ›We are what we are‹ . Da gibt es transparente, flirrende U 2 Gitarren, das Pink Floydsche Timbre in Yogi Langs Stimme, das Erlösung und Weisheit verspricht. Stück für Stück fügt sich ein Puzzleteil nach dem anderen in den Song, der über 9 Minuten immer mehr Kontur annimmt. Sie können aber auch heavy: ›The Ugliest Man In The World‹ schiebt sich hinkend, bleiern schwer voran. Und ist dann, wenn’s denn Vergleiche braucht, näher bei Porcupine Tree als bei Pink Floyd. 16 Minuten lässt sich ›The Fisherman‹ Zeit, um noch einmal vorzuführen, wie man mit nicht alltäglichen Harmonien den Projektor im Hirn anwirft. Beyond Man And Time ist ein Meisterwerk des sorgfältig inszenierten Wohlklangs geworden. Der üppigen Melodien, der sensiblen Instrumentierung und vor allem des geschickten Spannungsaufbaus. Ein warme Bad für die Seele!
9/10