Let Love Show The Way
Mascot Records / VÖ: 29.1.2016
Das Powertrio lebt – und wie. Ob es wohl daran liegt, dass dieses zweite Album im „Big House“ in Macon, Georgia, aufgenommen wurde, wo in den späten 60er und frühen 70er Jahren die Allman Brothers Band lebten? Gitarrist J.D. Simo, Schlagzeuger Adam Abrashoff und Bassist Elad Shapiro wissen jedenfalls, was Bandmusik ist, bei der die Musiker deutlich hörbar aufeinander abfahren.
Simos Gitarrenspiel klingt wie der Ritt auf der Klinge eines Rasiermesser, sein gut geerdeter, aber wenig spektakulärer Gesang erzählt von Standardsituationen. Da wird in „Two Timing Woman“ das untreue Weib mit der guten alten Kuhglocke geprügelt, während die Gitarre Riff-Orkane erzeugt. Neben dieser typischen Grundaustattung finden sich fetter Seventies-Hardrock zwischen „Mountain“ und „Cactus“, aber auch mal psychedelische Folk-Etüden. „I’d Rather Die In Vain“ kreuzt Bonamassa mit „Led Zeppelin“ zu Zeiten von „Physical Graffity“. Eine fette, aber nicht überladene Produktion, die den Mittelweg zwischen Raucherkneipe und Stadionbühne findet, kann songschreiberische Schwächen ganz gut vertuschen. Fans von „Blues Pills“, „Pristine“ oder „Graveyard“ sollten es lieben.
7/10