Back 2SQ1: The Frantic Four Reunion 2013 – Live At Hammersmith

earMUSIC / VÖ: 4.10.2013

Wenn allein bei der Erwähnung der Namen Alan Lancaster und John Coughlan die Massen rasen wie bei diesem Konzert, dann ahnt man: Status Quo in der Frantic Four Besetzung hätten an diesem Abend genauso gut das Londoner Telefonbuch auf Kazoos rückwärts blasen können: Die Menschen hätten ihnen aus der Hand gefressen.

Da geht es um Verbrüderung, um einen garnicht geheimen Pakt zwischen Fans und Band: Man höre auf den Publikumschor „Be My Friend“ im Intro von ›Forty Five Hundred Times. Natürlich haben die alten Säcke nicht mehr das jugendliche Feuer. Man hört es in Backwater oder Is There A Better Way, die ein bisschen schwerfällig am Boden kleben. Dass Rick Parfitts Gesang auch nur noch das heisere Röhren eines einstmals brünftigen Hirsch ist, geschenkt. Da kann Francis Rossi sich im Nachhinien in der englsichen Musikpresse noch so sehr beklargen über mangelnde Fitness seiner alten Mitstreiter: Viel wichtiger ist, das die Band hier ihren alten, dampfenden Röhrensound revitalisiert, dass Rossi ein paar ziemlich irre Soli spielt, dass Rick Parfitt als schwerstarbeitender Rhythmusgitarrist in der keyboardfreien Zone hörbar Spaß hat. Und letztlich hat es ja auch Charme, dass alles klingt, als hätte man doch besser noch ein paar Tage länger geprobt. Roh und ungehobelt. Wenn sie dann mal wirklich alt und schwach sind, können sie immer noch in Ohrensesseln auf der Bühne sitzen und drei Stunden lang ›In My Chairspielen. Die coolste aller coolen Blues-Rock-Nummern, gerade in dieser Version.

7/10