Live in Rome
Mascot Records / VÖ: 22.08.2014
Wenn der Buddha schneller spielt
Ein Mann spielt sich frei: Auf dem Doppelalbum ist das zweite Konzert (!) der Band um den Marillion-Gitarristen zu hören. Mit seine Mitstreitern Dave Foster (Gitarre), Yatim Halimi (Bass) und Leon Parr (Schlagzeug) entfesselt der sonst eher zurückhaltende Musiker ein Ideenfeuerwerk, das viel Improvisations-Freiraum in einem sorgfältig arrangierten Stimmungs-Rahmen bietet.
Rothery weiß, wie man Spannung in den Aufbau eines Gitarrensolos injiziert und lässt dabei auch das musikalische „Drumherum“ spannend klingen. So bekommt etwa in ›Kendris‹ der Rhythmus viel Raum, die Gitarre liefert ein immer wiederkehrendes Leitmotiv. Rothery hat ein glückliches Händchen bei seiner erklärten Absicht, Musik für imaginäre Filme zu schreiben: ›The Old Man Of The Sea‹ klingt tatsächlich wie ein Sountrack mit allen Bergen und Tälern, die ein gutes Drehbuch zu durchschreiten imstande ist – bis hin zur losgelösten Ekstase. Die zweite CD dominieren Neuinterpretationen von Marillion-Material aus verschiedenen Phasen, besetzt mit italienischen Gastsängern. Besonders positiv fällt dabei Manuela Milanese auf – Backgroundsängerin der Pink Floyd Tribute Band Sonic: ist sie bei ›Waiting To Happen‹ ganz nahe an Steve Hogarth, so überrascht sie mit einer neuen Sicht auf ›Sugar Mice‹. Einen Song, den man sich bis dato überzeugend nur mit Fish am Mikrofon vorstellen konnte.
8/10