The Bride said No

Inside Out Music / VÖ 26.5.2017

Gepflegte Langeweile

Eine lange Liste herausragender Gastmusiker macht noch kein brillantes Album. Nad Sylvans ambitioniertes Werk (der zweite Teil der Vampirate-Trilogie) beschäftigt unter anderem Steve Hackett, Guthrie Gowan, Roine Stolt, Tony Levin und Nick D’Virgilio. Hochfahrende Fanfaren, kantige Riffblöcke gibt es da zu Beginn. Chöre, Dramatik, bemühte Tiefe.

Aber schon nach eine paar Minuten ist die Luft raus. ›When The Music Dies‹ klingt, als wäre sie schon gestorben, die Musik. Es sind sieben Minuten gepflegte Langeweile auf handwerklich hohem Niveau, die auch nicht von Tony Levins Chapman-Stick gerettet wird. ›The White Crown‹ ist leicht schräger Standard-Prog, der immerhin aufhorchen lässt mit einem unbequemen Riff und zwischen Kinderlied und Irrenhaus. Für Freunde wohlüberlegter Gitarrensoli gibt es Futter in What Have You Done: Steve Hackett und Guthrie Gowan ziehen einen punktgenauen, sorgfältig inszenierten Spannungsbogen auf. Der Tiefpunkt aber ist erreicht mit A French Kiss In An Italian Café , das klingt wie ein übriggebliebener Genesis-Track irgendwo zwischen den Alben Abacab und Invisible Touch.

7/10