Honey For The Biscuit

Ruf Records / VÖ: 26.2.2016

Taylor ist die jüngste Tochter von R&B-Legende und Stax-Ikone Johnnie Taylor. Ihre Stimme ist eine explosive Mischung von heiß und abgeklärt-unterkühlt,. Auf der msuikalischen Seite allerdings lasse man sich nicht täuschen von der Gibson SG, die Frau Taylor so liebevoll auf dem Cover vorzeigt. Nein, hier wird nicht gerockt.

Feel So good‹ ist hochglanzpolierter Edelfunk mit dezentem watteweichen Gebläse, in Wedding Bells amüsiert sie sich zu angemessen stoischer Musik mit eindringlicher Ironie über Leute, die meinen, ab einem bestimmten Alter müssten Frauen unter die Haube.The Weatherman‹ ist der Song über den richtigen Kerl für jede Gelegenheit – man spürt förmlich, dass dieser Kerl wirklich die größte Nummer im Bett und sonstwo sein muss. Das hätte das Potenzial zu einer krawalligen Funkrock-Nummer, und bei der letzten Blues Caravan Tour war er genauso in klassischer Trio-Bandbesetzung zu hören, aber hier ist mal wieder des Guten zu viel um die Stimme herumgepanscht worden. Zu viele Instrumente, Chor, Bläser. Ein unangenehmer Parfümduft zieht sich durch das gesamte Album: Zuviel plüschiges Wohlfühl- Gesäusel, zu viel vom zergospelter Schlafzimmerblues. Wer’s mag, darf ja, wenn er diese Frau nicht auf der Bühne gesehen hat. Denn da ist sie ein Feuer speiender Vulkan, aber diese Produktion inszeniert sie als Tischfeuerzeug.

7/10