Thunder And Lightning / Renegade (Re-Releases)
Universal / Mercury / VÖ: 20.9.2013. Originalveröffentlichung: 1981 (Renegade), 1983 (Thunder And Lightning)
Renegade wurde in einer schwierigen Band-Phase aufgenommen. Phil Lynott und Scott Gorham hatte das Heroin fest im Griff, Gitarrist Snowy White war auf dem Absprung. Zudem war mit dem damals 19jährigen Keyboarder Darren Wharton ein neuer Mann in der Band.
Das Album verfehlte die Top 10, die Band war schockiert. Aber Renegade wirkt auch heute noch streckenweise zusammengeschustert. Die remasterte Version lässt zwar die Zwillingsgitarren von White und Gorham einen Tick heller strahlen, bietet aber nichts weltbewegendes als Bonus: Die beiden Singles (Fremdkompositionen!) sind einfältiges Füllmaterial und zu Recht vergessen, der Rest sind ebenso überfüssige Alternativersionen. Es wird ein Geheimnis des Labels bleiben, warum die sechs Live Tracks der Renegade-Tour nicht mit draufgepackt wurden, die wesentlich energetischer klingen als das Studioalbum – und stattdessen (obwohl noch mit Snowy White aufgenommen) als Bonus zum Nachfolgealbum Thunder And Lightning erscheinen. Bei dem drückte John Sykes als neuer Gitarrenheld die Band in Richtung Metal. Das Remastering allerdings bringt klanglich nicht viel Unterschied und neben den erwähnten Live-Songs ist lediglich noch mal das komplette Album in Demo-Variante vertreten. Das brauchen wirklich nur absolute Die Hard Fans. Beide Alben sind immerhin ausgestattet mit detailreichen Essays.
6/10 (Renegade)
7/10 (Thunder And Lightning)