From Silence To Somwhere
Karisma Records / VÖ: 10.11.2017
Nostalgisches Vergnügen
Das vierte Album der Norweger mit drei langen Songs und einem kurzen dramatischen Intermezzo ist ein Riesenspass für Nostalgiker, musikalisch mäandrierend zwischen den grünen Wiesen des frühen Genesis Albums Trespass und der chromblitzenden Hektik des Yes-Albums Relayer. Ein massiver Chris Squire-Gedächtnissbass springt den Hörer als erstes an, darauf tänzeln leichtfüßig Versatzstücke aus dem Fundus von The Nice, Jethro Tull, Focus und Gentle Giant.
Und doch wirkt hier nichts geklaut, sondern eher wie eine Hommage. Glasklares Hammond-Spiel, auch gern in Unisono-Passagen von Orgel und Gitarre gegossen, schlägt den Hörer in den Bann. Das barocke Flöten wirkt wie eine Aufforderung zum wohlig wiegenden Tanz im von Kerzen erleuchteten Ballsaasl dessen, was mit Retroprog beschrieben wird. Dann wieder verstören irrlichternde Gitarrensoli, unangepasst, wild, die sich geren mal in breite harmonische Klangdeltas ergiessen. Vor allem aber schafft es die Band sogar in den überlangen Stücken, Spannung zu erzeugen, niemals den roten Faden zu verlieren. Das Haar in der Suppe allerdings ist der undifferenzierte Gesamtklangklang, dem man mehr kristallklare Eleganz wünschen würde. Und mit dem mal blutleeren, mal überambitioniert angestrengten Gesang mag man sich auch nicht so recht anfreunden.
8/10