Live And Rare
Repertoire Records I VÖ: 22.3.2019
Reichlich Material für Musikhistoriker
In den meisten Büchern über Rockgeschichte und Internet-Nachschlagewerken würden drei Gründe für die Wichtigkeit der Yardbirds angegeben; Eric Clapton, Jeff Beck und Jimmy Page. Das aber verfälsche die historische Wahrheit, die Musik der Band erzähle eine andere Geschichte. Das schreibt Mike Stax vom Ugly Things Magazine im 36-seitigen Booklet zu der aufwändigen, vier CDs und eine DVD umfassenden Box.
Die Yardbirds sind für ihn eine »vollkommene Band (a complete band)«, die schon existierte, bevor auch nur einer der berühmten Gitarristen einstieg. Alles war schon da: Die Imprivisationstechniken, die Experimentierfreude, die Neugier. Qualitäten, die die Band von vielen Zeitgenossen unterscheiden sollte. Die treibende Kraft war – so Drummer Jim McCarty – Bassist Paul Samwell-Smith. »Er war der erste Dylan-Fan, den ich je traf, der erste Blues-Fan, der Typ Mensch, der immer nach etwas Neuem Ausschau hält und dann seine Freunde dafür begeistern will.« Die Box lässt die Entwicklung der Band in Musik, Text und zahreichen Fotos nacherleben. Vom blueslastige Rock zu poppigeren Klängen hin zu progressiveren Spielweisen – die Metamorphiosen sind dokumetiert in 70 remasterten Songs, zum Teil bereits auf Vinyl veröffentlicht. Die Lust machen, den Klang und die Arrangements der Band in ihren diversen Inkarnationen vergleichend zu analysieren. Jede CD hat ein eigenes Booklet, ausgestattet mit weiteren kenntnisreichen Artikeln des britischen Journalisten Chris Welch, Fotos und detaillierten Informationen über Entsehungszeitpunkt und Ort der jeweiligen Aufnahmen. Die DVD enthält Aufnahmen aus den Archiven der BBC, ITV, des französischen und deutschen Fernsehens, dessen Schwerpunkt auf der späten Phase der Band mit Jimmy Page liegt, und auf der auch mit ›Dazed And Confused‹ schon ein Blick in die Zukunft geworfen wird.
Ohne Wertung