Zu viele Engel

Polydor/Universal / VÖ: 8.4.2011

Die Grundstimmung ist verhalten positiv. Es braucht schon ein bisschen Mut, ein Album mit einer Nummer zu eröffnen, die keine Ausrufezeichen setzt, sondern sich eher im Kammermusik-Modus einschleicht. Aber da ist diese Stimme. Wenn man Zankis Art, Soul zu singen, mag, hat er einen schon nach drei Minuten gepackt.

Er kann aber auch anders: „Im Herzen der Stadt“ und „Beton“ sind kraftvolle, vorwärtsdrängende Bewegungsanlässe, denen doch nichts „rockistisches“ anhaftet. Ersteres ist (mit einem Text von Peter Zentner) eine intensive Milieustudie, eine Momentaufnahme von Arm und Reich wie eine Filmszene und geht doch unpeinlich tiefer als mancher Liedermacher-Song, der nur gut gemeint ist. Die Band klingt, als stünde sie in Deinem Wohnzimmer. Einmal gesellt sich Julia Neigel dazu, um zusammen mit Edo Rio Reisers „Lass uns ein Wunder sein“ in einer „ordentlichen“ Version abzuliefern. Darüber mag man streiten, ein Sakrileg ist es jedenfalls nicht. Ganz am Ende wieder die Zweifel: „Wer jetzt noch Hoffnung hat ist schlecht informiert“, singt Zanki. Aber der Refrain heißt „Zeichen und Wunder“.

7/10