9.30 Uhr, sitzend notiert

Der oxidierte eitrige Rampensud, gemischt mir hilfsweise applizierten Vollkanoptern, schreddert mir jeden Morgen den Kaffeesud in die ortsübliche Tastaturgrütze, so dass ich schon gegen 11 Uhr den Adrenalinberater konsultieren muss, der mir dann wieder sagt, ich litte unter Hexameter-Quetschung und sollte lieber einen neidergelassen Psychopathen konsultieren.

Also schicke ich einen reitenden Boten zum Ortskalfaktor Piepenbrink, der aber kommt zurück mit der Nachricht, Hirn sei für heute aus, er empfehle geröstete Nebenniere in Aspik. Robert Fripp empfiehlt Haubenlerchen. Bei der Impfstation ist nichts vorrätig. Die Apotheke empfiehlt Wadenwickel mit Nutella-Essenz, und zum Mittagessen einen Teller Antimaterie mit Fanta, aus Demeter-Anbau, exklusiv von einem deutschen Vollmond bestrichen und im Darm von Waldorfschülern gewärmt. Aber Obacht: nur in Schaltjahren, die mit dem Buchstaben X beginnen. Es hilft nichts. Ich gehe jetzt ins Bett und drücke mir eine Tube Löwensenf in die Augen, dann höre ich bestimmt wieder besser. Scholastika Schünemann hat es in ihrer Kolumne in der Fachzeitschrift „Wellblech heute“ genauso empfohlen.