Erbarme! Wieder mal so’n hysterisches Fest
Karlsruhe, Jubez, 31.1.2004
Es gibt Zeiten, in denen vergisst man vor lauter Kunst, Anspruch und Innovation die dringende und niemals obsolete Pflicht zum Rock’n’Roll. Solche Zeiten bedürfen einer umgehenden Verpflichtung der Rodgau Monotones. Das Jubez ist diesem Ruf nach 26 Jahren Bandexistenz nunmehr endlich nachgekommen, und hat seit Freitagabend eine neu justierte Statik. Vom ersten Ton an machen Raimund Salg und Ali Neander klar, wo der Bartel den Bembel holt: im Lande der Gitarren nämlich. Die beiden Herren haben zusammen den dreckigsten Rock’n’Roll Gitarrensound östlich von Texas. Und sie sind laut, sehr laut. Das Tourmotto 2004 lautet denn auch: „Taub und verwirrt“.Mehr ansehen
40 Jahre Rodgau Monotones
Erschienen im Juni 2018 in den Badischen Neuesten Nachrichten
Bandfoto-Foto Copyright: pr, Live Fotos 2014 von mir
1984 war’s, da produzierte der damalige Wolf Maahn-Schlagzeuger Jürgen Zöller eine hessische Chaoten-Kapelle im Studio. Musiker, Zufallsgäste, Freunde standen um die Mikrofone und sangen oder brüllten „Erbarme! Zu spät, die Hesse komme!“ Danach flog der Produzent in den Urlaub nach Barbados, kehrte nach ein paar Wochen zurück und staunte nicht schlecht, dass der Song mittlerweile zur Stadionhymne bei der Eintracht Frankfurt geworden war. Mehr ansehen
Live in Glasgow
EV Classics / VÖ: 16.4.2007
Paul Rodgers ist bekannt dafür, immer Qualität abzuliefern. Kein dunkler Moment, kein falscher Ton. Das musikalische Ethos eines Hochleistungssportlers und dazu das Gefühl immer auf Dienstgipfelhöhe. Ob echt, oder wie bei einem guten Schauspieler für den Moment aktiviert, bleibt dabei ungeklärt. Mehr ansehen
Live At Montreux 1994
Eagle Vision / VÖ: 9.9.2011
Prominenz und Härte – das sind die Hauptmerkmale diese Konzerts. Die Härte garantiert die Basis-Besetzung der Band: Gitarrist Ian Hatton und Bassist John Smithson, die mit Drummer Jason Bonham bereits zuvor in dessen gleichnamiger, extrem Zeppelin-affiner Band gespielt hatten. Mehr ansehen
Rolling Stone – 1000 Cover
„Als das Magazin 1967 startete, verstand ich nicht, wie wichtig ein Cover war, und all die Dinge, die es bewirken konnte. Es definiert nicht nur die Identität eines Magazins, sondern bestimmt größtenteils den Verkauf und verleiht zudem der Person auf dem Cover einen besonderen Status“. Weise Worte von Jann S. Wenner, Gründer und Herausgeber des Rolling Stone. Große Worte dann auf Seite 5 des 567 Seiten dicken, zwei Kilogramm schweren Wälzers: „Seit fast vier Jahrzehnten gibt es kein deutlicheres Zeichen , das die Ankunft eines Künstlers oder einer Persönlichkeit ankündigt, als eine Abbildung auf dem Cover des Rolling Stone“. Nun gut, der Künstler, der das Cover der Nummer eins ziert, war schon da: John Lennon – umgeben von Bleiwüste. Das sollte sich ändern. Bald nahmen die Fotos den ganzen Raum der Frontseite ein, ab Februar 1973 wurden sie farbig. Selbstredend ist die komplette Dokumentation der (originalen amerikanischen) Rolling Stone Covers mehr als ein bunte Bilderbuch zum Blättern: 40 Jahre Zeitgeschichte, 40 Jahre Rock’n’Roll, 40 Jahre Politik aus einem (weitgehend) ideologiefreien journalistischen Blickwinkel. 40 Jahre Versuch der Einordnung popkultureller Phänomene und gesamtgesellschaftlicher Zusammenhänge. Das Buch liefert zu den Titelfotos Appetithäppchen, die Schlaglichter auf die porträtierten Persönlichkeiten werfen. Schon früh blitzt der durchgehende Kanonisierungs-, Heiligsprechungs- und Listenerstellungswahn auf. Das steht zu einem Titelbild von 1976 „Janis Joplin gehörte zu der ausgewählten Gruppe schillernder Popfiguren, die selbst so bedeutungsvoll waren wie ihre Musik. Unter den amerikanischen Rock-Künstlern stand sie an zweiter Stelle nach Bob Dylan, was die Wichtigkeit der Schöpfung / Veröffentlichung /Verkörperung der Geschichte und Mythologie ihrer Generation betraf“. Ach, tatsächlich? Im Rolling Stone werden die Journalisten selbst zu Stars – was dem Journalismus nicht gut tut. Schon die Häppchen in diesem Buch künden davon: Da will Billy Idol 1985 unbedingt aufs Rückcover. Der Autor der zugehörigen Geschichte entblödet sich nicht, eine halbe Seite diesen idiotischen Dialog wiederzugeben. Aber so kennen und lieben wir ihn, unseren Rolling Stone, den amerikanischen (und letztlich auch den deutschen). Ein anregendes Bilderbuch werfen die 40 Jahre allemal ab, dessen Genuss umso reueloser ist, je mehr man ihn in dem Bewusstsein zelebriert, dass auch der Rolling Stone nur ein Popmusikblättchen mit ein paar ganz begabten Schreibern ist. Die gelegentlich mit seherischen Fähigkeiten ausgestattet, gelegentlich von zweifelhaftem Geschmack sind. Nicht mehr und nicht weniger.
567 Seiten, ca. 1000 farbige und schwarz-weiße Abbildungen. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2007, 567 Sieten, 49.90 €
The Ghosts Of Pripyat
Inside Out / VÖ: 21.9.2014
Ein Mann spielt sich frei
Steve Rothery hat schon im vergangen Jahr mit den vorab veröffentlichten Live In Rome die Karten auf den Tisch gelegt für das, was auf dem Studioalbum zu erwarten sein würde: Eine athmosphärische Programmmusik, getragen vom Gitarrenspiel des Marillion-Gitarristen, der sich hier nicht in einen vollkommen anderen Musiker verwandelt, aber dennoch einige neue Facetten aufzeigt.Mehr ansehen
Beyond Man And Time
Gentle Art Of Music / VÖ: 9.3.2012
Also sprach Yogi
Yogi Lang, Sänger von RPWL, hat ein offensichtliches Luxusproblem: »Die Leute fragen bei jedem Album, ist das ein Konzeptalbum?« Wer ein derart so an Inhalten interessiertes Publikum hat, der kann es sich auch leisten, seinen Protagonisten angelehnt an Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ auf eine Reise zur Erkenntnis zu schicken. Mehr ansehen
A New Dawn
Gentle Art Of Music / soulfood / VÖ: 14.7.2017
»Dass wir das schaffen, das alles an einem Tag in unserer Heimatstadt zusammenzubringen, das ist für mich das Highlight«, sagt Gitarrist Kalle Wallner in der Making-Of-Doku zu diesem Dokument der letzten Show der Wanted-Tour am 31. Oktober 2015 in der Freisinger Luitpoldhalle. Zu sehen sind die letzten Vorbereitungen, die Kostümanproben, die Arbeit an der Choreografie und letzte organisatorische Absprachen für die rund 50 Schauspieler und Komparsen. Mehr ansehen
Tales From Outer Space
Gentle Art Of Music I VÖ: 22.03.2019
Aufbruch zu den Sternen
Kein Konzeptalbum im engeren Sinn, dafür dafür sieben Musik gewordene Kurzgeschichten rund ums Thema Science Fiction – das ist das neunte Studioalbum von RPWL. Die Single ›A New World‹ setzt die Stimmung für das Werk, das wieder einen Schritt zurück von der etwas schrofferen Klangästhetik des Vorgängers Wanted zur gewohnten RPWL-Harmonie macht. Mehr ansehen
Wanted
Gentle Art Of Music / Soulfood / VÖ: 20.3.2014
Freising goes Moderne
Wenn ein Konzeptalbum die Frage stellt: „Ist die Menschheit für das – von Platon formulierte – Geschenk der absoluten Freiheit bereit?“, dann kann dieses Werk nur von RPWL stammen. Wie immer verhandeln sie ihr Thema mit intelligenter, vielschichtiger Musik, die aber in all ihrer Komplexität meist sehr eingängig bleibt. Mehr ansehen