Vampire und Vulkanausbrüche
Tito & Tarantula in der Fabrik, Bruchsal, 1.9.2015
Es ist schon ein Ritual geworden bei Tito & Tarantula-Konzerten: „After Dark“, der Song gewordene Vampir-Biss aus dem Quentin-Tarantino-Film „From Dusk Til Dawn“ und zugleich der einzig wirkliche Hit der Band, wird mit nachgerade schamanischer Inbrunst gegen Ende der regulären Spielzeit auf der Bühne gefeiert. Mit Tänzern aus dem Publikum, die sich zu diesem hypnotischen, fies-düsteren Rhythmus wiegen, auf das die Dunkelheit sie erleuchte. So geschehen auch am Donnerstagabend in der Fabrik, wo die Band in unterschiedlichen Besetzungen schon 2009 und 2013 gastierte.
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„Mir sinn’ dabbisch un mir sinn’ froh“
Arnim Töpel mit seinem kurpfälzischen Programm „Newa de Kapp“ im Jubez, Karlsruhe, 22.7.2006
Arnim Töpel ist Kurpfälzer – zwar nicht ererbt („meine Eltern sind erst vor 50 Jahren in die Region gezogen“), aber gelernter. Bisher hat es dieser ganz große Kleinkünstler geschafft, nur wenig von seiner mundartlichen Sozialisation in seine Programme einfließen zu lassen, aber mit „Newa de Kapp“ greift er in die vollen. Gleich ein ganzes Programm zum Lobe dieser kraftvollen Sprache, die für denn Karlsruher geographisch nah und doch so fremd ist. Für ihn als Nachfahre gebürtiger Berliner stand zunächst einmal eine nicht ganz einfach sprachliche Sozialisation auf dem Lebensplan.Mehr ansehen
In aller Stille
Stadionpunk
JKP / VÖ: 14.11.2008
„Dieses Lied hier ist unser Werk und es ist geschrieben mit unserem Blut. Wir bluten und wir hören nicht auf bis dass der letzte Tropfen kommt.“ Singt Campino in „Strom“. Das könnte ein bisschen lächerlich sein für eine Band von Mittvierziger-Millionären. Könnte. Ist es aber nicht, denn es klingt exakt so. Mehr ansehen
35th Anniversary Tour – Live in Poland
Eagle Vision / Edel / VÖ: 28.4.2014
Es war der 25. Juni 2013, als Toto im polnischen Lodz auf die Bühne gingen, der 59. Geburtstag des Keyboarders und Gründungsmitglieds David Paich. Der von den Fans mit Glückwunsch-Transparenten gefeiert wurde. Es war nur einer von vielen Gründen, an diesem Tag zu feiern. Denn die an diesem Abend aufgenommene DVD zeigt eine Band, die an Groove, Zusammenspiel und Perfektion kaum zu toppen ist, aber dabei so viel emotionale Tiefe vermittelt wie selten zuvor.Mehr ansehen
Falling In Between Live
Edel Germany / VÖ: 17.3.2008
Der Titelsong des noch aktuellen Toto-Albums „Falling in Between“ ist eine Leistungsschau in sich, in der alles steckt, was Toto ausmacht: eine mehrstöckige Soundlandschaft, gebaut um ein monolithisches Riff. Ein furioser Break öffnet den Ausblick auf einer Refrainlichtung der gut begrünten Sorte. Schluck. Was ist das? Mehr ansehen
40 Tours Around The Sun
Universal I VÖ: 22.3.2019, 2 CDs/DVD
Vollbedienung mit mutiger Setlist
Am 17. März 2018 spielten Toto ein Konzert im mit 18.000 Fans ausverkaufte Zippo Dome. Zu hören und zu sehen ist eine Band, die gerade ihren zweiten Frühling erlebt. Mit der Tour feierten die Kalifornier ihre 40jähriges Bandjubiläum – und dennoch ist es keine reine Greatest Hits Show. Von Routine keine Spur, die Setlist bietet teils recht mutige Überraschungen. Mehr ansehen
Toto – Phoenix aus der Asche
Der Artikel, erschienen im ROCKS Magazin, basiert auf einem Telefon-Interview mit Steve Lukather zum damals antehenden Album XIV, ist aber deutlich mehr. Interviews mit dem Gitarrenzwirbler sind meiner Erfahrung nach sehr unterschiedlich: Mal ist er verschlafen, mal redet, er ohne auf Fragen zu achten, manchmal kommt er auf den Punkt – und das war bei diesm Interview eindeutig der Fall. Nicht mmer kriegt man in einer starken halben Stunde soviel Information plus meinungsstarke Statements. Egal wie er drauf ist: Lukather ist immer witzig und redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Here we go…..
Foto Copyright: Frontiers Records
Toto melden sich im März mit einem neuen Studioalbum zurück – dem ersten seit knapp neun Jahren. Selbst Gitarrist Steve Lukather kann es bis heute kaum fassen. Eigentlich musste es aber passieren, nachdem Lukather bis auf den 1992 verstorbenen Jeff Porcaro mit den Keyboardern David Paich und Steve Porcaro und dem Bassisten David Hungate die Kernmannschaft der Anfangstage wieder versammeln konnte. Mit dem Rückkehrer Joseph Williams am Mikro ist zudem ein prima Kumpel aus der Jugend an Bord.Mehr ansehen
John Barleycorn Must Die / Re-Release
Island Records / VÖ: 28.2.2011 / Originalveröffentlichung 1970
Edles aus dem Gemischtwarenladen
Als Steve Winwood, Jim Capaldi und Chris Wood John Barleycorn Must Die am 24. Juli 1970 veröffentlichten, war die britische Presse des Lobes voll. Gepriesen wurde die vollkommen zwanglose und scheinbar keine Grenzen setzende Zusammenführung musikalischer Stilistiken, die man so noch nicht gehört hatte.Mehr ansehen
The Whirlwind
Inside Out / EMI / VÖ: 23.10.2009
Man könnte gewarnt sein: „Ich denke, es ist das epischste aller Epen“, sagt Sänger und Keyboarder Neal Morse. Er muss es wissen, erschafft er schließlich seit seinem Ausstieg bei Spock’s Beard nur noch epische Epen, solo oder nun eben mal wieder mit Transatlantic. Mehr ansehen
Slalomlaufen mit Hieronymus Bosch
„Schottenabend“ mit Mathias Tretter und Sven Kemmler in der Orgelfabrik, Karlsruhe-Durlach, 7.5.2016
„Was sie schon immer über Schottland ahnten, aber sich nicht laut zu denken trauten“ könnte eine alternative Überschrift des „Schottenabends“ sein, mit dem Mathias Tretter und Sven Kemmler am Samstagabend das Publikum im Kabarett in der Orgelfabrik in humoristisch induzierte Schnappatmung versetzten. Der Franke Tretter und der Bayer Kemmler stellen sich als Kulturbotschafter des Robert-Burns-Instituts in Aberglenkirkmuir vor und reizen zuvörderst die Klischees vom Schotten als exzentrischem Säufer mit merkwürdigen gastronomischen und sexuellen Vorlieben bis zum Exzess aus, lassen dabei aber immer ihre glühende Liebe zu Land und Leuten erkennen. Mehr ansehen