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Kscope/Edel / VÖ: 10.2.2017

Herbstmusik

Nachdem beim Vorgänger Blackfield IV mehr Aviv Geffen und weniger Steven Wilson drin war, sind der Israeli und der Brite wieder zu einer vollkommen gleichberechtigten Partnerschaft zurückgekehrt – das zumindest lassen sie verlauten.

Was vermuten lässt, dass sich die Gewichte wieder ein Stück weg vom allzu schönen Breitwandpop in etwas düsterere Gefilde verschieben. Da ist was dran: ›Family Man‹ klingt tatsächlich nach gleichberechtigter Partnerschaft. Während die Strophe im düsteren Porcupine-Tree Modus dräut, öffnet sich die Musik beim Refrain hin zur Blackfield-typischen strahlenden Schönheit. Balladen abseits ausgetretener Pfad können die beiden nach wie vor gut. Bevor sich der Hörer gar zu wohl fühlt, leuchtet (wie bei ›How Was Your Ride‹) sofort das Warnschild: Fass mich nicht an, ich bin keine Schnulze. ›Lately‹ rockt sogar geradlinig, selbstredend mit einem Schuss Pop Appeal. Wenn Aviv Geffen noch seiner Neigung zur Überorchestrierung abschwören könnte, ginge das Werk als herbstliches Stimmungsbarometer zwischen fast intimen Skizzen und großem Kino vollkommen in Ordnung. Übrigens: Alan Parsons hat bei drei Songs mitproduziert. Macht nichts.

8/10