Live At Carnegie Hall – An Acoustic Evening

Mascot Records / VÖ: 23.7.2017

Die üppige Instrumentierung ist das eigentliche Plus und der Reiz der hier neu und akustisch interpretierten Songs. Mit einer neunköpfigen Bandbesetzung kann der Gitarrist seiner Musik ganz neue Facetten abgewinnen, und er tut es mit Entdeckerfreude, zudem ziemlich geschmackssicher. Bonamassas Musik, die sowieso weit mehr als Blues ist, formt sich so in dieser Besetzung zu einer ganz eigenen Weltmusik.

Begleitet unter anderem von Hooters Frontmann Eric Bazilian (Mandoline, Drehleier, Saxofon und Akustikgitarre), der chinesischen Cellistin Tina Guo und dem ägyptischen Perkussionisten Hossam Ramzy. Das macht „Dust Bowl“ zu einem vor Spannung knisternden Film-Soundtrack und lässt „The Valley Runs Low“ als Mischung aus Americana-Folk und Gospel strahlen. „Black Lung Heartache“ bekommt fesselnd-morgenländisches Flair verpasst, und Song Of Yesterday“ endet in einem opulenten Percussion-Gelage. Das alles hat – ungeachtet seiner herausragenden musikalischen Qualitäten – die Anmutung einer hochkarätigen Veranstaltung für vornehme reiche Menschen, die dann auf den Rängen der Carnegie Hall mit ihren Juwelen klimpern, und hinterher beim Golfen ihrem Zahnarzt erzählen: „Hach, ich war gestern mit meiner Zweitfrau beim Blues. Und morgen gehe ich mit der Gattin wieder in die Oper.“

8/10