Along Came A Spider

SPV / VÖ: 25.7.2008

Gruseln muss sich da keiner. Auch wenn Alice auf seiner 25ten Studioproduktion die Geschichte eines pathologischen Serienkillers aus der Innensicht erzählt. Wobei „erzählt“ stark übertreiben ist. Subtilität ist nicht des Sängers vornehmste Aufgabe.

Lieber malt er Plakate, als wirklich gänsehauterregende Stories zu nölen. Ja, man erkennt das Bemühen, den Alice der 70er Jahre musikalisch wiederzubeleben, gekoppelt mit einer modernen Rock-Attitüde. Was rauskommt ist meist klobiges Gerumpel ohne griffige Hooks, die Strophen zugedengelt mit vielfach recycelten Riffs und nervigen Offbeats. Ja selbst den Balladen fehlt diese sonst mindestens halbwegs markerschütternde hinterhältige Coopersche Schlüpfrigkeit. Allenfalls „Salvation“ kann man sich gut in Alices schön ausgeleuchtetem Bühnen-Horrorkabinett wünschen. Das Fiese, das muss auf diesem Album allein die Stimme hergeben, die Musik tut es nicht. Das allein reicht aber nicht, um für Erschütterung und Läuterung in Shakespeare-Dimensionen zu sorgen. Und mindestens das darf man von Alice doch erwarten, oder?

6/10