Touched by the Crimson King

SPV/Steamhammer / VÖ: 27.6.2005

Da oben auf der Zinne der Burg steht einer und klappert mit seiner Rüstung. Doch, ich seh’ ihn ganz genau. Ah, jetzt zückt er seinen Säbel! Degen? Schwert! Nein, es ist die sechssaitige. Noch schlimmer, Harrg! Die Stromgitarre, nach Altvätersitte bedient, immerdar im schweren Galopp. Wer ist’s? Der Jon Schaffer von Iced Earth. Ein aufrechter Recke des True Metal, gekommen niederzukartätschen all die Nu metal Bubis, all die College Rocker und die Spaßpunkapologeten. Harrgh! Und da kommt um die Ecke mit der stählernen Zwille, nein: dem Mikrofon, ebenfalls galoppel galoppel, der Hansi Kürsch. Der teutonischsten Recken fast allerteutonischster, sonst Chorleiter bei Blind Guardian. Zusammen sind sie Demons und Wizards und klingen wie Black und Decker. Und kochen zuverlässig immer wieder die gleiche Platte in ihrem Hexenkesselchen. Eine extrem kalorienreiche Mahlzeit, gespickt mit Pathos, Melodieseligkeit, Gitarrenorchestern und Getrommel wie Kanonenrohr. Völliger Blödsinn selbstredend, aber wundervoll und wohlschmeckend. Rapunzel, schwenke dein arschlanges Haar, denn es kommt der „Terror Train“, der „Gunslinger“, die „Wicked Witch“ und wie die netten Gnome aus dem Kinderzimmer alle heißen!

7/10