R-Evolution

Eagle Vision / VÖ: 10.3.2017

Eine Sammlung von Promo-Videos und Fernsehauftritten der Doors – bringt’s das? Wo man doch zu wissen glaubt, das alles, was die Magie der Band ausmachte, in ihren Konzerten steckte? Nicht ganz: Diese Sammlung, deren Tonspur vom langjährigen Toningenieur Bruce Botnick (und Produzenten des Albums LA Woman) sorgfältig restauriert wurde, zeigt die Entwicklung der Band von scheuen jungen Männern – die lieber ins Leere starrten statt in die Kamera – zu selbstbewussten Kerlen, die das Medium Musikfilm und TV-Show-Auftritt souverän für ihre Selbstdarstellung zu nutzen verstanden.

So nebenbei führen die Clips vor, wie verunsichert Fernsehmoderatoren auf diese „revolutionären“ Künstler reagierten, oder sich im Zweifelsfall auch einzuschleimen versuchten. Robin Hurley schreibt im bunten, reich illustrierten und informativen Booklet: „Trotz des manchmal sterilen Formates dieser Shows gab es immer ein Element der Gefährlichkeit in den Auftritten der Doors, so dass ihr rebellisches Image intakt blieb, während gleichzeitig ihr Erfolg wuchs“. Davon zeugt etwa der Film zum Song The Unknown Soldier, in dem Jim Morrison erschossen und begraben wird.  Auch nach Morrisons Tod entstanden noch interessante Visualisierungen des Backkatalogs: So etwas die Umsetzung von LA Women (1985), bei der Ray Manzarek Regie führte. Der Knüller der Bonus Tracks aber ist ein Lehrfilm für Ford-Autohändler, zu dem die Doors 1966 die Musik beisteuerten. Einen irreren Kontrast kann man sich kaum vorstellen.

8/10