Ravens & Lullabies

Esoteric Antenna / VÖ: 4.3.2013

Das Mehr-Generationen-Lebkuchenhaus

Die Allianz zwischen dem 65-jährigen Gitarristen Gordon Giltrap und Rick Wakemans Sohn Oliver bringt akustische Gitarrenetüden mit wohldurchdachten Rocksongs und progressiven Elementen zusammen. All das ist von Karl Groom (Threshold) üppig aber ziemlich traditionell und konventionell produziert, und dass auch der junge Wakeman – wie sein Vater – eine Hang zu überladenen Keyboard-Arrangements hat, weiß man nicht erst seit gestern.

Und auch, dass er gern mal Synthesizer-Sounds benutzt, die man für seit 1980 verboten hielt. Erfreulich, dass sich diese Neigung gerade beim zentralen Stück, dem spannend verschachtelten zehnminütigen Is This The Last Song I Write in Grenzen hält. Das ist Prog-Rock mit ganz dicken Eiern, und Credit Carneval rockt gar vergleichsweise hart, und hat auch überhaupt nichts von den Sacharin-Beigaben, die bei manch anderer Nummer etwas störend wirken. Die meisten Gesangsparts steuert Paul Manzi bei, etatmäßiger Sänger der Zuckerbäcker-Prog-Institution Arena. Der scheint wohlzufühlen, so selbstbewusst und frei klang sein Gesang selten. Benoit David (ex-Yes), auf einem Song zu hören, bleibt da eher unauffällig.

7/10