Heavy Rock Radio

Frontiers / VÖ: 3.6.2016

Der Witzbold der Schallmauer

»Das Wichtigste war mir, diese Songs mit Respekt vor der Originalversion zu behandeln. Der Künstler sollte sich geehrt fühlen und meine Version relevant finden« lässt Jorn Lande über dieses Album verlauten. Selten so gelacht. Lande tut genau das, was er immer tut – bei eigenen Werken wie bei der Bearbeitung von Fremdmaterial:

Er verklumpt Musik zu brüllendem Matsch, der nach hunderten von Gitarrenspuren klingt, nach zehn Meter breiten Schlagzeugburgen und Bässen, nach denen man im Bergwerk schürfen muss. Bands wie Black Sweden haben mit ihren Abba-Covers vorgemacht, wie man Popmusik zu Stadion-Metal-Poser-Rock aufbläst, insofern ist es keine Pioniertat, Fridas I Know There’s Something Going Ondergestalt aufpimpt. Da steckt ja auch ein Metal-Riff drin, in Journeys ›Don’t Stop believin eventuell auch noch. Die Iron Maiden und Dio Covers hätte er besser stecken lassen sollen – da kann er nur verlieren. Aber wenn er Kate Bushs Running Up That Hillverhartwurstet, ist das schon hart an der Grenze zur Parodie und hat deswegen einen gewissen fiesen Charme, genauso wie die Version von ›Hotel California. Eins noch: Wenn Don Henley singt „Up ahead in the distance, I saw a shimmering light“, dann meinte er ein kleines Licht, keine Atombombenexplosion. Haben sie das verstanden, Herr Lande?

6/10