Ginger

Eigenproduktion / VÖ: 30.5.2008

Karlsruhes ewiger Geheimtipp Justin Nova will es jetzt wissen: Das erste „offizielle“ Album erscheint als Bandprodukt, und man hört, dass hier eine durch viel Live-Erfahrung zusammengewachsene Kapelle musiziert.

Folgerichtig setzt das Album auch größtenteils auf vielfach erprobte Live-Favoriten im Spannungsfeld zwischen gediegenem Singer/Songwritertum und melodiebetontem Alternative Rock, der die Gratwanderung zwischen Melancholie und Pathos durchweg hinkriegt. Manches, wie der heimliche Hit „When he’s gone“ hat jetzt durch kleine Änderungen eine neue, interessantere Klangfarbe bekommen. Aus dem Ohrwurm wurde ein haltbarer Ohrwurm, aus dem raubeinigen „And The Devil Started To Cry“ ein gediegen bedrohliches Klanggebäude. Die Songs auf „Ginger“ finden ihr kreatives Zentrum dort, wo ein Song ein Song ist. Dort, wo Spielwut, Noten gewordener Emotionswirrwarr oder schiere Lebensfreude zählen. Denn diese Musik ist spannend, erhebend, beängstigend, wohltuend und irritierend zugleich. Völlig Unerwartetes passiert nicht, Justin Nova erfindet die Musik nicht neu, fügt ihr aber ein paar neue Klangfarben hinzu.

7/10