Stein Vom Herzen

Sony Music / RCA / VÖ: 15.10.2013

Heinz Rudolf Kunze, das Chamäleon, liefert sein bestes Album seit Jahren ab. Es gibt weder weichgespültes Schlager-Flair noch bewusst auf Krawall und Jugendlichkeit gebürsteten Rock. Stattdessen erwachsene Musik, für die schon von der Fahne gegangene Fans dankbar sein werden.

Kunze spielt den wütenden Protestsänger, der zu treibendem Rock’n’Roll (von fern leuchtet Fleetwood Macs ‚Oh Well‘) singt „An deutschen Waffen soll die Welt verwesen“. Er ist aber auch (etwa im Titelsong) der Balladenbarde, der Streicher so einsetzt, dass man nicht gleich die Nase gestrichen voll hat. „Europas Sohn“ hat das selbstbewusste, arrogant-auftrumpfende Arrangement, das es braucht, die Single „Hallo Himmel“ (reinster Pop!) einen lichten, schönen Refrain, der nach Radio schielt. Durchweg steht die Stimme bei diesem Album so weit vorne wie selten, gut so. Gastmusiker Peter Weihe setzt in „Der Clown schreit Feuer“ ein schräges Ausrufezeichen: Er fackelt die Gitarre ab wie eine Mischung aus Eddie Van Halen und Zappa.

7/10