Wings Of Heaven Live

SPV / Steamhammer / VÖ: 22.2.2008

Magnum spielten immer in der zweiten Liga, waren und sind aber in ihrer Art einmalig: Wenn es die prototypische Melodic-Rock Band gibt, dann sind sie es. Alles was sie in den gut 30 Jahren ihres Bestehens zu wuchtigen Wohlklangklöpsen verarbeitet haben, ließe sich auch gut beim Wandern zur Holzklampfe trällern. Vorausgesetzt, man hat eine so samtweiche, sympathische Stimme wie Bob Catley, dem man selbst den größten Blödsinn und die abgefahrensten Weltkrieg-I-Epen abnimmt wie „Don’t Wake The Lion“. Der Song ist Dreh- und Angelpunkt des Albums „Wings Of Heaven“, das die Band vor bald 20 Jahren eingespielt hat und das fast die komplette zweite CD dieser Live-Darbietung von 2007 einnimmt. Das hat man heute eben so, auch wenn dabei einige schwächere Songs in die Setlist gelangen, auf die man schon verzichten könnte. Auf der Habenseite könnte diese Politik allerdings als trotziges Statement für das „Gesamtkunstwerk Album“ in Zeiten der Download-Manie verstanden werden. Angenehm an diesem Album ist – wie schon bei m Live-Doppel „The Last Dance“ (1996) – die raue Ungeschliffenheit. Da wird nichts geschönt, weder Gitarrist Tony Clarkins eng begrenzte Ausdrucksmöglichkeiten noch Bob Catleys angekratzte Stimme. Dafür hat der kleine Kerl hier mehr Blues auf allen Studio Alben zusammen.

6 1/2 / 10