Paragon

AOR Heaven I VÖ: 30.10.2020

Standardsituationen

Eingängigkeit, bis es quietscht: Das ist das Erkennungsmerkmal des aktuellen Albums des ehemaligen Final Frontier- und kurzzeitigen Saga-Sängers Rob Moratti. Der sich für diese fünfte Solo-Unternehmung als Special Guests unter anderem die Gitarristen Joel Hoekstra und Ian Crichton geholt hat.

Die sorgen routiniert für sorgfältig austarierte Solo-Arbeit, geschmackvoll arrangierte Klangkaskaden, die als I-Tüpfelchen auf den immer gleichen Songstrukturen blinken und blitzen. Songs, bei denen man nach den ersten zwei Akkorden ahnt, wie es weitergeht. Songs, die man mitsingen kann, bevor man sie gehört hat. Wenn man auf so etwas steht, wird man mit einem wohlgezuckerten Hörgenuss belohnt, der in textliche Ergüsse mündet, in denen viel die Rede ist davon, dass der Held nun durch Feuer gehen werde, oder irgendeine Linie überschreiten zu gedenke, oder seine Gefühle nicht kontrollieren könne und sich schließlich frage: Was ist nur aus uns geworden? Bei Rob Moratti ist die Frage leicht zu beantworten: Ein Mann, der immer noch ziemlich gut hohe Töne trifft, sich immer noch mehr oder weniger die gleiche Musik auf den Leib schreiben lässt und das alles sauber und druckvoll, aber ohne Ecken und Kanten mit einem treffsicheren Gefühl für die Möglichkeiten und Grenzen des Genres produziert.

5/10