The Newz

edel records / VÖ: 31.3.2008

Seit zehn Jahren das erste Studioalbum der Schotten, da ist die Erwartungshaltung hoch, allerdings nicht auf Innovation gerichtet. Werden Sie es schaffen, ihren bluesgetränkten Rumpelrock noch genauso rumpeln zu lassen, wie damals? Ja, sie schaffen es. Mit verschlurften Grooves, die etwas angenehm Schlampiges haben, mit einem Ausbruch ins nachgerade Metallische („The Gathering“) und einem „Keep On Travellin’“, das so brutal nach „Nutbush City Limits“ klingt, dass es in seiner Dreistigkeit schon fast wieder berauschend tönt. Sänger Dan MacCafferty, der zusammen mit Basser Pete Agnew das Duo der Originalmitglieder stellt, brüllt zuverlässig herum, als gelte es, sich um den Posten des Hilfs-Sängers bei AC/DC zu bewerben. Die konsequente Verweigerung gegenüber jeder Glattpoliertheit macht den besonderen Reiz der besseren Songs von Nazareth aus. Kommet zu hören unsere unbehauen Klötze, Geformt mit einer Gitarre, einem Bass und einem Schlagzeug. Löcher im Sound? Wo andere Hilfskeyboarder, Bläser, gar Beistell-Elsen oder dahergelaufene Showgeigerinnen im kleinen Schwarzen auffahren würden, geizen diese Schotten. Hauptsache Rock’n’Roll. Hauptsache laut – und endlich mal wieder ein Studioalbum, das auch genau diese Stärken ihrer Live-Auftritte einfängt. Vielleicht sogar ihr erstes mit dieser Qualität.

8/10