Skin

Cherry Red Records / VÖ: Juni 2012

Gruppenwohlklang mit Dame

Auch auf ihrem dritten Album scheren sich die Briten nicht um Genre-Schubladen. Nennen wir es einfach Rock mit Neigung zum Epischen und zu extremen Laut-leise Kontrasten.

Zusammengehalten wird die Musik von der glasklaren Stimme der Anne Marie Helder, die ihre variablen Qualitäten insbesondere im Titelsong zeigt, der deswegen nicht mal einen wirklichen Refrain braucht, um eine todtraurige Spannung zu erzeugen, die erst ganz am Ende in einer knappen Gitarreneruption kulminiert. Aber schon im Opener mischen Panic Room das ganze Spektrum ihrer Kreativität: Eine harte Gitarre kämpft stürmisch mit der seligen Gesangsmelodie, dazwischen gibt es Etüden in Stammestrommeln. ›Screens führt vor, dass Elektrogrooves und Wärme sich nicht im Weg stehen müssen. Es gibt auch Momente auf diesem Album, in denen die Neigung zum großen Drama mal zurückhält, etwa das von einer flockigen Akustik-Gitarre getrageneChances‹. Wirklich ungewöhnlich an diesem Album ist der immer wieder aufblitzende Einsatz eines originell arrangierten Streichquartetts.

8/10