Second Skin

Frontiers Records / VÖ: 12.5.2017

Der Liebe ein lautes Lied

Micky Moody ist weg, dafür kam Simon McBride – ansonsten glänzt diese „kleine Supergroup“ mit verdienten Namen wie Laurie Wisefield, Neil Murray und Harry James, die für Frontmann Chris Ousey den nötigen Druck erzeugen. Das zweite Album enthält Spurenelemente von Blues, aber vor allem ganz große Melodien, vorsichtig weichgezeichnete, dennoch turmhohe Riffs.

Gemacht von Leuten, die das Genre „melodiöser Hardrock“ aus dem effeff beherrschen und selbst Klischees noch wie große Kunst, zumindest aber wie großes Gefühlskino klingen lassen. Was für ein Organ dieser Chris Ousey doch hat. Der macht aus jedem Atemzug, jeder noch so kleinen Liebeswallung ein Dramolett, dass die Zirbeldrüse glüht. Man mag das als plüschigen Hardrock abtun. Für in die Jahre gekommene Männer die sich nochmal an die Liebestollheiten ihrer Jugend erinnern wollen, für die Whitesnakes Lovehunter-Album als Soundtrack diente. Ist alles ein bisschen überzuckert, aber Hell Of A Way To Livegeht doch richtig hart ab. Heavyschunkler! Und dann erst ›I’ll Take You As You Are‹. Die praktische Halbballade mit Hochdruckrefrain für den Ausdruckstanz unter Hochdruckbetankung. Breitbeinig aufstellen, Luftgitarre nehmen, laden, durchziehen, noch ein Schluck Bier. Dann mit großer Geste umfallen. Die Musik fängt dich auf. Versprochen.

8/10