„Wir wollen keinen modernen Metal-Sound“

Sons Of Sounds veröffentlichen ihre vierte CD

Sons Of Sounds, das lautstarke Brüdertrio aus dem Albtal, hat gerade seine vierte CD „Into The Sun“ veröffentlicht, nur ein starkes Jahr nach dem Vorgängeralbum. Elf Songs zeigen die Band als melodiöse, ganz der klassischen Hardrocktradition verpflichtete Truppe, die anders klingt als „moderne“ Metal-Bands. „Da hören sich viele Gitarristen gleich an: einfach nur volles Brett“, sagt Gitarrist Wayne Beselt. „Unser Sound ist kein moderner Metal-Sound, das wollten wir auch nicht so. Es sollte sich so anhören, wie wir auf der Bühne klingen.“ Konsequenterweise ist denn auch der Löwenanteil des Albums live eingespielt.

Was kein Problem ist für eine Band, die in den vergangenen Monaten wieder weit herumgekommen ist: Als Vorgruppe haben sie einige Konzerte für die bayrischen Bonfire gespielt, und sie teilten beim Rock Of Ages- Festival auf der schwäbischen Alb und teilten die Bühne mit Künstlern wie Spider Murphy Gang, Saga und Kim Wilde. Die ersten Kritiken des neuen Albums sind durchweg positiv, und ein bekannter Musiker des Genres wie Viktor Smolski „hat uns gesagt, wir seien jetzt endlich im Profibereich angekommen.“

Das neue Album entwickelt die bekannten Markenzeichen der Band weiter: es verbindet Härte und Melodie, große Refrains und angriffslustige Gitarrensoli. „Wir haben die Ideen noch schneller umgesetzt und die Songs kamen sehr schnell auf den Punkt“, beschreibt Bassist und Sänger Roman Beselt den Entstehungsprozeß. Meistens ist er es, der mit fast fertigen Songs in den Proberaum kommt. Danach wird an Details gearbeitet. „Es gab magische Proben. Da steht dann ein Song in einer Probe. Ich habe eine bestimmte Idee, und es ist gerade so, als könnten die beiden anderen in meinen Kopf reingucken. Oder es reicht ein kleines Vorsummen, und die Jungs holen alles raus.“ Dass die Band nicht klingt wie eine x-beliebige Metalcombo, mag auch der Tatsache geschuldet sein, dass viele der Songideen am Klavier oder auf der akustischen Gitarre entstanden sind. Manches, was in der „Urfassung“ eher balladesk klingt, wird durch Waynes zupackendes Gitarrenspiel erst richtig heavy. Und dann sind da noch diese folkloristisch angehauchten Gitarrenlinien, die immer wieder in der Musik der Brüder auftauchen. Ursprünglich stand sogar die Idee im Raum, ein Doppelalbum zu produzieren, dessen eine Hälfte die Songs noch einmal in akustischem Rahmen, angereichert durch untypische Instrumente wie Violine, präsentieren sollte. Aber dafür fehlte Zeit und Geld. Immerhin: Lust auf solche Experimente ist vorhanden. Zweimal schon hat das Trio ein Unplugged-Konzert gespielt. „Unplugged kann auch rocken, wenn es nicht so dieses Barhocker-Ding ist“, meint Wayne. „Da muss man schon einiges umarrangieren“.

Nach wie vor liefert die Band zu ausgewählten Songs eine visuelle Umsetzung, macht sich aber keine Illusionen über Millionen Klicks auf youtube. „Aber es ist wertvoll, wenn man Veranstaltern sowas anbieten kann. Die sehen dann zumindest gleich, dass wir nicht auf Schülerbandlevel, sondern sehr professionell arbeiten“, erklärt Wayne. „Wir machen kein großes Ding draus“, meint Roman zum Thema Videos. „Die Leute sollen es anschauen und Spass haben.“