Good To Be Bad

Steamhammer/SPV / VÖ: 18.4.2008

Elf Jahre nach dem letzten Studioalbum wieder eine Whitesnake-CD. Für den „last great Rockstar“ David Coverdale sicher keine leichte Entscheidung, ob er nun an die bluesgetränkten Tage der Urbesetzung anknüpfen soll, oder lieber auf die Erfolgsformel der amerikanisierten Whitesnake des „1987“ Albums anknüpfen soll.

„Good To Be Bad“ hat ein bisschen von beidem, neigt sich aber letzlich doch zu 1987. Aber es stellen sich musikalische Potenzproblem ein. Das Album ist ein einziges breitbeiniges Gitarrengewitter mit weitgehend sinnfreien Soli, technisch brillant in Szene gesetzt. Man sieht förmlich die Doppelreihe Marshall-Türme auf der Bühne vorsich, wenn diese wieder mal umbesetzte Band (Schlagzeug-Ikone Tommy Aldrige ist nicht mehr dabei) losprügelt. Coverdale singt dazu, was man vom ihm erwartet. „Over the Mountains, across the sea, know love is waitin….”, und es klingt, als sei es völlig egal, falls doch nicht. Hat man das nicht alles schon mal besser gehört? Ist nicht „All I want, All I need“ ein routiniertes Plagiat von „Is This Love“, ist nicht “Lay Down Your Love” der neueste Versuch, sich bei Jimmy Page als Ersatz-Plant zu bewerben? Alles schon mal gehört, alles routiniert. Hätte aber schlimmer kommen können.

6/10