Endless Wire

Polydor / VÖ: 30.10.2006

Erst keimt Hoffnung. Das Intro klingt erheblich nach „Baba O’ Riley“. Gut geklaut ist besser als schlecht erfunden, ts, ts. Dann kommt dieser erste Beckenschlag. Eine Welt bricht in Bruchteilen von Sekunden zusammen.

Dieser erste Beckenschlag illustriert aufs fürchterlichste, wie das ganze Album klingt: Wie ein unfertiges Demo. Äußerlich muffig und blechern, pappdeckelig. Und die Songs? Sie riechen streng nach lauwarmer Suppe, der Zeitung von gestern, alkoholfreiem Bier. Songs die ziellos mäandrieren, jeden Focus, jede Spannung verloren haben, nicht einmal zu einem ansehnlichen Refrain finden und nicht mal als introspektives Alterswerk durchgehen können. Denn dafür bemüht sich der arme Roger Daltrey einfach zu sehr, so zu klingen wie Roger Daltrey. Mit angeklebten Plastikeiern. Und wo ist Townshends zupackendes Gitarrenspiel? Spielt er mit Fäustlingen an den Händen? Spielt er überhaupt? And who the Fuck ist Peter Huntington? Der ein so müdes Schlagzeug spielt, wie es nicht mal der hüftsteife Kenny Jones 1982 auf dem direkten Vorgänger dieser durch und durch entsetzlichen….. ach, jetzt reichts. The Who haben nie eine CD „Endless Wire“ veröffentlicht. Okay? Dann ist ja gut.

3/10