Winger IV

Frontiers / VÖ: 20.10.2006

Schon in ihren erfolgreichsten Zeiten waren sie für manche so uncool wie Warrant oder Poison beispielsweise. Fälschlicherweise, versteht sich. Ohne hinzuhören wurden die schlauen Kompositionen der Band um Bassist und Namensgeber Kip Winger als Haarspray-Rock abgetan.

Natürlich waren sie imstande, Stadionhymnen abzuliefern, wie etwa „Miles away“. Aber ihr kommerziell relativ erfolgloses drittes Album „Pull“ (1993) war der künstlerische Geniestreich einer Band, die Hardrock-Klischees weitgehend umschiffte und schräge Harmonien, verschleppte Grooves und solides Handwerk zu einer besonderen Art Eingängigkeit verschmolz, die sich erst nach mehrmaligem Hören erschloss. Genau da setzt das Reunion-Album „IV“ an. Neben Kip Winger sind weiterhin Gitarrist Reb Beach (auch Whitesnake) und Drummer Rod Morgenstein (Dixie Dregs) an Bord plus zwei Neue, die hierzulande keiner kennt. Vorsichtig progressiv macht die Band mit jedem Song eine neue Nuance auf. Beatles, King Crimson, Van Halen. Wer Vergleiche mag, hört alles das in dieser ureigenen Melange. Fans werden es lieben, einzig die Produktion ist leider nicht so fett wie damals…..

7/10