Blue Horizon

Solid Rockhouse Records / VÖ: 21.2.2014

Großes Gitarren-Kino

Der erste Eindruck macht Laune Take It Back hat alles, was den gelegentlichen Wishbone Ash-Hörer gleich in den Bann zieht: Die Doppel-Leadgitarren-Signatur, eine eingängige Melodie, ein leichter Folk-Touch, und vor allem klingt es sehr gut. Wie weggeblasen ist die leichte Muffigkeit, die den Sound der beiden Vorgängeralben prägte. Was nach dem sonnigen Opener kommt, streckt sich von der Qualität des Songmaterials nach dem hohen Standard von Bona Fide. dem bislang überzeugendsten Bandalbum des 21. Jahrhunderts.

Die Spezialisten werden sich mit ›Being One‹ anfreunden, einem Paradebeispiel für die progressive Ader der Band. Das weckt Reminiszenzen an die ersten beiden Alben der Band und prima zwischen Vas Dis oder Phoenix‹ past. ›Way Down South‹ setzt die optimistische Grundstimmung des Albums am plakativsten um und mutiert von einem eindachen Song mit Americana/Country-Flair zu eier freifliessenden Gitarrenorgie, die sich nach allen Regeln der Kunst im Wohlklang suhlt und ein zunehmend breiter werdender Strom ist, der seiner Mündung zustrebt. faszinierend, mit welcher Gelassenheit das ständig unter Hochspannung stehende Team Andy Powell/Muddy Manninen die Musik laufen lklässt , bevor es sich in kontrollierte, saubere und klangästhetisch höchste ansprechende Ekstase zwirbelt. Fast acht Minuten lang führt der Titelsong diese Kunst hochglanzpoliert vor. Wer eher ein bisschen Dreck unter den Fingernägeln braucht, der kriegt auf der anderen Seite des Spektrums den geradlinige Hardrocker ›Deep Blues‹ serviert, in dem die beiden Gitrarristen mal ausnahmsweise sehr befreit und weniger kontrolliert drauflosjammen – und der jetzt schon seinen berechtigten Platz im Live-Set der Band hat.

8/10