Deleted Scenes
Castleface I VÖ: 10.4.2020
Alles so schön bunt hier!
Man kann dieser kalifornischen Band allzu große Nähe zu allen möglichen Acts im Spannungsfeld zwischen Pop und Progressive Rock unterstellen: Von Beatles bis Bowie, von ELO bis Alan Parsons. Mancher Vergleich ist ja auch richtig: Aha, das sind also die Beatles. Mehr ansehen
In Cauda Venenum
Nuclear Blast I VÖ: 27.9.2019
Die wahren Progressiven
»Für uns bedeutet Heavyness nicht einfach tiefer gestimmte Gitarren und geschriener Gesang« -So macht Mikael Åkerfeldt klar, was Opeth im Jahr 2019 nicht ist. Recht hat er. Auch mit In Cauda Venenum darf man seine Band noch in die Sparte Metal einordnen, aber die Härte kommt aus dem komplexen, massiven Gesamtsound. Der naturbelassen un d nicht künstlich aufgepimpt ist. Mehr ansehen
Der Botschafter der keltischen Harfe
Rüdiger Oppermann über Weltmusik und „The Brendan Voyage“
„Immer wenn’s harmonisch werden soll, ist die Harfe dran: Entspannung, New Age, blonde Frau mit langen Haaren spielt harmonische Musik.“ Gegen dieses Klischeebild der Harfe musiziert Rüdiger Oppermann an, seit er 1973, inspiriert durch den Bretonen Alan Stivell, die keltische Harfe zum Dreh- und Angelpunkt seines musikalischen Universums machte. Oppermann begann zu reisen, studierte die Harfe im aussereuropäischen Kultur-Umfeld: „Es gibt eine brüderliche Verbundenheit – etwa in Zentralafrika oder in Zentralasien: Mongolei, Afghanistan, Tadschikistan. Da hatte ich schon als Jugendlicher eine typisch deutsche romantische Sehnsucht, eigentlich nach dem Indianer-Image des wild und frei lebende Nomaden“.Mehr ansehen
„Früher habe ich nie Interviews mit Sonnenbrillen gegeben. Aber ich lerne zu lügen“… Na? Wer hat‘s gesagt, irgendwann in den 90er Jahren? Der irische Wanderprediger Bono Vox, die Mutter Teresa der Steuerflüchtigen. Und was sagt uns das jetzt? Vielleicht das: Trau keinem Rockstar-Interview? Nimm die Sonnenbrille ab, nur dann wirst du von Wahrheit und Wahrhaftigkeit durchflutet? Fragen über Fragen. Sind Interviews überhaupt sinnvoll? Ist das Künstler-Interview selbst eine eigene Kunstform? Oder ist es nur der verlängerte Waschzettel der Musikindustrie? Oder geht es vielmehr darum, dass der Fragesteller sich eigentlich für viel wichtiger hält als der Befragte? Für letzteres gibt es zahlreiche Beispiele, eines der schönsten, wenn nicht das allerschönste und zugleich peinlichste, möchte ich im Folgenden referieren: Auf Seite 26 des Hefts 3/98 der mittlerweile dahingeschiedenen Zeitschrift SPEX, die ich hier ausdrücklich nicht Musikzeitschrift nennen möchte, stand ein sehr interessantes Interview, dessen Nachhall mir, obwohl schon über zwei Jahrzehnte her, immer noch wie ein Menetekel durch die Birne rauscht und dabei seltsame Geräuche erzeugt. Mehr ansehen
Die Trompete von Tucson
Orkesta Mendoza im Jubez, Karlsruhe, 4.5.2017
„Sie sind die glücklichste Band des Universums. Zumindest spielen sie den glücklichsten Sound“, hat Howie Gelb mal über das Orkesta Mendoza aus Tucson/Arizona gesagt. Das stimmt in mehrfacher Hinsicht: Ihrer Musik, die aus jeder Pore pralles Leben ausatmet, kann auch der schwache Besuch beim Konzert am vergangenen Donnerstag im Jubez nichts anhaben. Die Leute sollten einfach eine wilde Party feiern, verfügt Sergio Mendoza, und „it’s gonna be hot and dirty“. Da verspricht der Sänger, Gitarrist und Gelegenheitskeyboarder, den man auch von Calexico kennt, nicht zu viel. Wobei „dirty“ angesichts dieser perfekt eingespielten Band zumindest aufs gut geölte Handwerk nicht ganz passt.Mehr ansehen
„Sie feiern immer Fehden“
Ossi-Salon im Figurentheater „marotte“, Karlsruhe, 3.10.2016
Auch 26 Jahre nach der deutschen Wiederbereinigung sorgt der „Ossi-Salon“ im Figurentheater „marotte“ immer noch für ein ausverkauftes Haus. Dieses Mal gelang es insbesondere Jana Weichelt, Studentin der Hochschule für Darstellende Kunst Berlin, dem Rückblick auf den untergegangen Arbeiter- und Bauernstaat neue Facetten abzuringen. Sie schlüpft in ihrem turbulenten, collagenartigen Stück „Froh ist der Schlag unserer Herzen” in verschiedene Rollen: Sie ist die Putzfrau, die Dokumente aus der Vergangenheit entdeckt und dadurch in ihre Kindheit als Thälmannpionier eintaucht. Dabei spielt sie mit Hilfe von Puppen und Projektionen ein trickreiches Spiel mit Assoziationen, Fantasie und Wirklichkeit, das den Alltag einer Heranwachsenden in der DDR ausleuchtet. Da ist etwa das Mädchen, dessen Eltern in die Schule zitiert werden, weil das Kind Westfernsehen geguckt hat, im Bühnenhintergrund prangt das Honecker Porträt, manchmal leuchten die Augen. Mehr ansehen
Malice in Winderland (Re-Release)
earMUSIC I VÖ: 17.05.2019. Originalveröffentlichung 1976
Wrong Time, Wrong Place
Paice, Ashton, Lord versuchten ihrer Zeit voraus zu sein, sie wollten »etwas in der Art wie Level 42 dann wurde, eine Kreuzung zwischen Jazz und Rock« spielen. So hat Drummer Ian Paice die Band beschrieben, die 1976 nach dem Deep Purple Split ihr kurzes Leben begann. Nur ein Album wurde veröffentlicht, ein zweites blieb unfertig in der Schublade. Es war wohl nicht die richtige Zeit für diese Band, die sich mit voller Absicht meilenweit entfernt vom Deep Purple Sound positionierte: Funky Rhythmen, Bläser, weibliche Backing-Vocals, damit konnten man nur einen kleinen Teil der Deep Purple-Fans überzeugen. Mehr ansehen
Ending Themes. On The Two Deaths Of Pain Of Salvation
SPV/Inside Out / VÖ: 13.3.2009
Der Titel verweist auf Rückblick. Denn das, was hier in Tourdokumentation von 2005 und einem Konzert aus dem Amsterdamer Paradiso von 2007 zu sehen ist, ist Geschichte. Zwei Bandmitglieder sind heute nicht mehr dabei: Des Band-Kopfs Daniel Gildenlöws Bruder Kristoffer taucht noch in der Tourdoku auf, Schlagzeuger Johan Langell verabschiedete sich 2007. Mehr ansehen
Wearewhoweare
Eigenproduktion / VÖ: 15.12.2014
Halbgare Modernisierung
Pallas gehört zu den Neo-Progbands, die unbedingt von ihrer Wohlklang-Kernkompetenz weg wollen – ähnlich wie etwa Pendragon. Ein paar moderne Sounds, eine etwas trockenere Produktion, und alles wird gut. Nein, wird es nicht. ›Shadow Of The Sun‹ ist wohl stürmisch gemeint, klingt aber eher hölzern. Mehr ansehen
Skin
Cherry Red Records / VÖ: Juni 2012
Gruppenwohlklang mit Dame
Auch auf ihrem dritten Album scheren sich die Briten nicht um Genre-Schubladen. Nennen wir es einfach Rock mit Neigung zum Epischen und zu extremen Laut-leise Kontrasten. Mehr ansehen