Dark Horse
Roadrunner / VÖ: 18.11.2008
Die Band hat historische Verdienste: Sie haben mutig die Wut der Grunge-Welle in eine neue Form von familienfreundlichem Stadionrock gewandelt, der dem Altrocker wieder Vertrauen in den Nachwuchs einflösste. Sie waren die Band, die trotzdem nicht auf Testosteron-Rock-Klischees zurückgreifen musste, um Massen zu erreichen. Mehr ansehen
Zosamme Alt
Vertigo / VÖ: 13.9.2013
Niedecken erzählt die Liebesgeschichte mit der Mutter seiner Töchter in 13 Songs, die es zum größten Teil schon in ganz unterschiedlichen, durchweg aufgeregteren Versionen seiner Stammband BAP gibt, dazu noch ein Coverversion von Bob Dylans „All I Really Wanna Do“. Mehr ansehen
Wolfgang Niedecken
Für ’ne Moment
»Man traf sich im Studio um elf Uhr und setzte sich, nachdem man einen Kaffee getrunken hatte, um zehn nach elf hin und sagte: Was machen wir denn heute… hat denn einer ’ne Idee?«. Das war 2008, bei den Sessions für Radio Pandora, und der Beschluss stand fest: »Das nächste Album nehmen wir genauso auf.« So entstand Halv su wild, das 17. Studioalbum von BAP.Mehr ansehen
Die Initialzündung
NOTIZ: Anfang Mai 2008, habe ich dieses Foto von Wolfgang Niedecken gemacht, und er hat mir zu dem Dylan-Album diese Geschichte erzählt. (Das Album hatte ich fürs Foto selbst mitgebracht, es gehört meiner Frau.) Erschienen ist das in der Rubrik „Helden über Helden“ im ROCKS Magazin
Ohne Dieter Müller hätte es BAP nie gegeben. Bei der Fußball-EM 1976 gab der Kölner sein Nationalmannschafts-Debüt. Die Bundesrepublik lag gegen Jugoslawien mit 2:1 hinten. Müller kam in der 79. Minute und schoss drei Tore. Herr Niedecken hatte einen entsprechenden Brummschädel am Tag danach, und war zu schwach, dem frühen Anrufer am 18. Juni 1976 abzusagen. Der Saxophonist seiner ehemaligen Schülerband rief zu einer ersten Bandprobe für das was später einmal BAP werden sollte. Aber auch ohne Bob Dylan hätte es BAP wohl nie gegeben. Denn seine 76er LP „Desire“ war die Initialzündung für Niedecken, nach langer Pause wieder zur Gitarre zu greifen. Mehr ansehen
Momentaufnahmen
Wolfgang Niedecken las und sang im Tollhaus, Karlsruhe, 17.4.2011
NOTIZ: Das Foto entstand im März 2011 vorm WDR-Funkhaus, Köln
„Es ging darum, dass das Schreiben das Erinnern nachahmt“, sagt Oliver Kobold zur Einführung. Der Literaturwissenschaftler, der zusammen mit BAP Sänger Wolfgang Niedecken dessen Biographie zu Papier gebracht hat. Und also sind des Sängers und bildenden Künstlers Memoiren nicht chronologisch angeordnet und handeln beileibe nicht nur von BAP. So ist einer der Momente, in denen es im Saal ganz still wird der, in dem er über sein Engagement zur Wiedereingliederung ehemaliger Kindersoldaten in Norduganda berichtet und dazu das sonst üppig arrangierte „Noh Gulu“ mit ganz einfacher Gitarrenbegleitung intoniert. Mehr ansehen
Auf keinen Fall ein Dylan-Hansel
Ohne Bob Dylan hätte es BAP nie gegeben. Wer die Geschichte der Kölner Band auch nur bruchstückhaft kennt, weiß das. Jetzt hat Wolfgang Niedecken ein Buch über Bob Dylan geschrieben, das seine eigene Karriere mit der seiner amerikanischen Inspirationsquelle verschränkt. Es ist auch eine vorläufige Bilanz der jahrzehntelangen Beschäftigung des Kölners mit Dylan.
2018 geht Wolfgang Niedecken für die TV-Dokumentation »Bob Dylans Amerika« auf Spurensuche kreuz und quer durch die USA. Er besucht Wirkungsstätten seines Vorbildes und trifft Weggefährten wie Dave Stewart von den Eurythmics, den großen Popkultur-Fotografen Elliot Landy oder Todd Gitlin, Soziologe und ehemaliger Aktivist der 68er Bewegung. 2020 erscheint das BAP-Album Alles fliesst, Live-Auftritte sind wegen Corona nicht möglich. So findet der Kölner Zeit, endlich das dem Verlag schon länger zugesagte Buch »Wolfgang Niedecken über Bob Dylan« zu schreiben, das Dylan würdigt und zugleich offenlegt, welchen wichtigen Einfluss der Amerikaner auf das Lebenswerk des Kölners hatte und hat. Dabei will Niedecken sich nicht als »Dylanhansel« verstanden wissen.Mehr ansehen
Fortsetzung folgt…. Wolfgang Niedecken wird 70
Fotos: Copyright Tina Niedecken
Es hätte anders kommen können: 1974 hatte Wolfgang Niedecken sein Kunststudium erfolgreich abgeschlossen und in New York monatelang bei Larry Rivers, dem „Großvater der Pop Art“, gewohnt. Der Weg schien vorgezeichnet, wäre der junge Kölner, der am 30. März 70 wird, nicht 1976 im Zivildienst einem Hardvore-Bob-Dylan-Fan begegnet, der jeden Tag dessen „Desire“ Album zu Gehör brachte. Der Kunststudent nahm die schon beiseite gelegte Gitarre wieder in die Hand. Noch im gleichen Jahr entstand BAP. Niedecken hatte schon 1974 einen eigenen Song auf Kölsch geschrieben: „Helfe kann dir keiner“. Damit war der Weg für die kommenden 45 Jahre vorgezeichnet: Niedecken hielt seine Band durch alle Stürme, Besetzungswechsel und gegen jede Mode auf Kurs: Rockmusik, von Vorbildern wie Dylan, Neil Young und den Rolling Stones beeinflusst, aber immer auf Kölsch. „All ming Jedanke, all ming Jeföhle. Hann ich – sulang ich denke kann.Immer noch ussjelääf oder erdraare, En unserer eijne Sprooch.“ heißt es im 1999 veröffentlichten Song „Für ‘ne Moment“.Mehr ansehen
Zeitlose Zeitreise mit Haltung
Niedeckens BAP in der Schwarzwaldhalle. Karlsruhe, 4.11.2022
Etwas ungewohnt mag es einem schon vorkommen, Wolfgang Niedecken und seine Band in der voll bestuhlten Schwarzwaldhalle zu erleben. Insbesondere deshalb, weil die Setlist der aktuellen Tour ein gerüttelt Maß an Klassikern der frühen 80er Jahre enthält, in denen die Band ihre größten Erfolge feierte. Die hatten damals wie heute das Potenzial, die Fans im wahrsten Sinne des Wortes von den Sitzen zu reißen. Was sie denn auch unmittelbar tun.
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Somewhere In California
Frontiers / VÖ: 21.6.2011
Wo ist meine Spandex-Hose?
Klar, irgendwie leiden die Herren im doch schon ziemlich reifen Alter (Bassist und Mastermind Jack Blades ist 57) unter einer Art musikalischem Peter-Pan-Syndrom, und liefern im Jahr 30 ihrer Existenz den Soundtrack ewiger Jugend mit großen offenen Autos am Strand, Dosenbier und drallen Mädels.Mehr ansehen
Und ewig scheint die Sonne
Night Ranger bleiben mit Somewhere In California kalifornisch bis ins Mark
Notiz: Die Story basiert auf einem Telefoninterview, das ich mit Jack Blades fürs ROCKS-Magazin geführt habe
Bandfotos: Copyright Ash Newell Photography
Night Ranger auf Dienstgipfelhöhe beim ersten Rock am Ring Festival, Sonntag, 26. Mai 1985. Gegeben wird ›Don’t tell me you love me‹, die Eröffnungsnummer ihre Debütalbums Dawn Patrol von 1983. Da singt ein junger Jack Blades, gewandet in die Modesünden der damaligen Zeit, mit dem etwas übermotiviertem Bewegungsdrang eines B-Movie Darstellers. Die anderen sehen auch nicht besser aus und bewegen sich ebenso linkisch wie hektisch. Die Herren Gitarristen Jeff Watson und Brad Gillis springen auf die Rampen, duellieren sich mit ihren ultraschnellen Läufen, suhlen sich förmlich im Wohlklang. Diese Verbindung von Gitarrenattacke und sehr pop-affinem Songwriting ist das Alleinstellungsmerkmal der kalifornischen Kapelle, und am Schluss ruft Jack Blades „Thank You very much, we’ll see you again very soon“. Das mit dem very soon ist nichts geworden, denn Night Ranger sind in diesem Jahr zum ersten Mal seit 1985 in Deutschland zu sehen. Mehr ansehen