Radio Pandora. Doppelt hält besser.
Notiz: 2008 veröffentlichten BAP das Album Radio Pandora, in einer Plugged- und einer Unplugged-Version. Allein für die Idee, Jack Kerouacs über fünfzig Jahre altem Urknall aller Roadmovie-Literatur „On the Road“ ein musikalisches Denkmal zu setzten, war eine großartige Idee. Dieses Bebop-geschwängerte Buch mit einer Rocknummer zu würdigen, war ein Hinweis darauf, wie viel Stimmungen diese beiden Alben einfangen. Der Texter Niedecken setzte auf die mal stürmische, mal melancholische Musik, die zum Großteil von seinen Kollegen Helmut Krumminga und Micheal Nass geliefert wurde, mit der Grundhaltung eines skeptischen Optimisten seine Themen „Glaube, Hoffung, Liebe“ ins Werk, wie schon auf dem „Sonx“ Album 2004, aber mit deutlich mehr Zwischentönen, aber ohne überladene Arrangements. Auf dem Unplugged-Album sowieso, denn es wurde fast ohne Overdubs live eingespielt. Bei den Aufnahmen dafür war ich zwei Tage lang „live“ im Studio dabei. Das gespräch mit Wolfgang Niedecken führte ich am 6.5.2008 in Köln, zwischen dem Ende der Seesions und der Veröffentlichung mit einem Präsentationskonzert im Essener Programmkino „Lichtburg“. Die Live-Fotos habe ich bei diesem Konzert gemacht. Here we go…..
Das erste was mir auffiel und was mich gefreut hat, war „Wat für e Booch“ – der Rock’n’Roll-Song zu einem Buch, in dem Jazz eine große Rolle spielt.
Als ich das das erste Mal gelesen habe, hab ich den Schriftsteller gar nicht einordnen können. Das war einfach nur ein Buch, von dem ich wusste, da geht’s ab… das war mir empfohlen worden, und zwar im Zusammenhang mit Dylan, damals hat man mir erzählt, dass ein anderes Buch von Kerouac für Bob Dylan sehr wichtig gewesen ist: Dylan ist damals mit „The Subterraneans“ überall rumgerannt. Der deutsche Titel ist ’ne Katastrophe: „Bebop Bars und weißes Pulver“ – warum kann man das nicht einfach „Die Unterirdischen“ nennen? Das hat bei Dylan dann zum „Subterranean Homesick Blues“ geführt… Na ja, Kerouac war das Kultbuch, das musste man lesen. Mir war aber damals nicht bewusst bei dieser Beat Generation, Ginsberg, William Borroughs, dass sich später mal Kontakt mit einem der Jungs haben würde, nämlich mit dem Maler Larry Rivers. Mehr ansehen
Lebenslänglich
Vertigo / Universal/ VÖ: 15.1.2016
Neuer Bandname, neue Bestzung und damit einhergehend ein neuer Klang: Mehr denn je nähert sich Niedecken mit seinem neuen Gitarristen und Hauptsongschreiber Ulrich Rode der musikalischen Grundstimmung seines lebenslänglichen Helden Bob Dylan. Mehr ansehen
Alles fliesst
Universal Music I VÖ: 18.9.2020
Kölsch rockt wieder
Nach dem eher verspielten Vorgänger Lebenslänglich führt Alles fliesst die Musik der Kölner wieder auf die Essenz zurück: Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang. Ja auch Keyboards, aber nie als »Tapete« oder gar »Teppich«. Dazu Bläser, dort wo es extrascharf klingen soll. In seiner Gesamtheit wirkt das Album, als wolle Niedecken es komplett auf die Bühne bringen: Alles ohne Ausnahme ist live-tauglich.Mehr ansehen
4. November 2022, Karlsruhe, Schwarzwaldhalle
Etwas ungewohnt mag es einem schon vorkommen, Wolfgang Niedecken und seine Band in einert voll bestuhlten Halle zu erleben. Insbesondere deshalb, weil die Setlist der aktuellen Tour ein gerüttelt Maß an Klassikern der frühen 80er Jahre enthält, in denen die Band ihre größten Erfolge feierte. Die hatten damals wie heute das Potenzial, die Fans im wahrsten Sinne des Wortes von den Sitzen zu reißen. Was sie denn auch unmittelbar tun.
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Live & Deutlich
Vertigo / Universal Music / VÖ: 16.11.2018
Gelungen runderneuert
„BAP“ mit Gebläse? Skepsis diesbezüglich weicht unverzüglich eienm erstaunten „oha!“, sobald die dreiköpfige Trötenfraktion im 80er Jahre-Klassiker „Drei Wünsch Frei“ den Sound dieser rundum erneuerten Band anfettet.Mehr ansehen
Anfang Juli 2007: Die „Drei mal zehn Jahre“ Tour neigt sich ihrem Ende zu. Rund 80 Konzerte hat die Band seit den beiden Auftaktkonzerten am 14. und 15. Januar 2006 in der Kölnarena gespielt, dort allein haben 24.000 Fans mitgefeiert, insgesamt haben rund 300.000 Menschen bislang die Jubiläumstour gesehen. Abgesehen von der Hallentournee, die im März bis Sommer 2006 gelaufen ist, liegen die Dates der restlichen Tour relativ locker verteilt.Mehr ansehen
Mit kleinerer Besetzung abrocken
NOTIZ: Das Gespräch mit Wolfgang Niedecken habe ich am 1.3.2004, dem Release-Tag der Veröffentlichung des Sonx-Albums im Travelling Tunes Büro in Köln geführt.
Heute ist der Tag der Wahrheit oder so ähnlich. Bist Du wirklich aufgeregt?Mehr ansehen
Barclay James Harvest
Esoteric Recordings / VÖ: 25.5.2018, Originalveröffentlichung 1970
Auf der Suche nach dem Kompass
Eine Band, die zum Zeitpunkt ihre Debütalbums 1970 noch auf der Suche nach ihrem Stil ist.Wollen sie nun die neuen Beatles oder die neuen Moody Blues sein? Wollen sie Gitarrenrock mit Pop-Appeal spielen oder schwermütige Mellotronschwangere Epen? Es ist alles da, und es klingt oft noch recht epigonal. ›Taking Some Time On‹ isr knackiger Gitarrenpop mit leicht psychedelischem Anklang, ähnlich wie frühe Pink Floyd-Singles. ›Good Love Child‹ könnte ein durchs Raster gefallenes Beatles Stück sein.Mehr ansehen
Everyone Is Everybody Else (Re-Release)
Esoteric Recordings / VÖ: 10.6.2016. Originalveröffentlichung 1974
Mit diesem Album wandten sich die vielgeschmähten Softrocker endgültig vom orchestrierten Breitwandklang ab und hin zu einem bodenständigeren Sound. Für die Produktion zeichnete Rodger Bain verantwortlich. Eine bemerkenswerte Wahl, war Bain doch zuvor durch seine Arbeit mit Black Sabbath und Budgie bekannt geworden.Mehr ansehen
Das Foto: Woolly Wolstenholme, der Autor, John Lees (von links nach rechts)
Through the Eyes of John Lees
NOTIZ: Das ist ein Interview, das ich mit John Lees und Woolly Wolstenholme vermutlich 1999 geführt habe, als Redakteur des Rundfunksenders „Die Welle“ in Karlsruhe. Ob das so gesendet wurde und warum ich seinerzeit ein Transkript angefertigt habe – ich kann mich nicht erinnern. Ich erinner mich allerdings, mit zwei sehr sympathischen, bescheidenen Herren gesprochen zu haben. Das Album, das sie damals aufnahmen, war allerdings leider nicht so toll. ich habe es ihnen aber – bin ja ganz britischer Gentleman – nicht verraten. Here we go…..
Wie seid ihr wieder zusammen gekommen. Und vor allem Wooly- was hast Du die letzten 20 Jahre, von ein paar musikalischen Lebenszeichen abgesehen, getrieben?
Wooly: Ich habe als Landwirt gearbeitet. Aber irgendwie musste ich jetzt zur Musik zurück. Ich traf John bei einem Jahrgangs-Treffen der Kunstschule wieder. Wir haben ja damals zusammen studiert und die Band gegründet, jedenfalls die Hälfte davon. Die Leute haben John dann gefragt: Was machst Du jetzt- und er sagte: Ich denke, ich mache jetzt ein Album mit Wooly. So hats alo angefangen. Dann machten wir eine Audition für eine Plattenfirma, und haben ein paar Demotapes verschickt. Glücklicherweise haben wir diese Prüfung bestanden.Mehr ansehen