Rendezvous mit dem Wah Wah Pedal
Blues Caravan, Jubez, Karlsruhe, 29.1.2014
Es ist eine Jubiläumstournee: Seit zehn Jahren schickt Thomas Ruf, Inhaber des gleichnamigen Labels durchweg junge Gitarrentalente als Dreier-Package unter dem Titel Blues Caravan auf Tour. Hier waren inzwischen weltbekannte Namen wie Ana Popovic, Oli Brown oder Joanne Shaw Taylor schon in eher intimen Konzerten zu hören, bevor sie den Sprung auf die großen Bühne schafften.Mehr ansehen
The Blues Got Soul
Vanessa Collier, Si Cranstoun und Big Daddy Wilson, Jubez, Karlsruhe, 31.1.2017
Es funktioniert immer noch, auch in der 17. Auflage: der Blues-Caravan, die tourende Roadshow des rührigen Labels Ruf Records sorgte auch dieses Mal im Jubez wieder für Begeisterungsstürme. Das Prinzip ist das gleiche wie immer: Drei mehr oder weniger bekannte Künstler zelebrieren leicht unterschiedliche Facetten dieser unverwüstlichen Musik. Mehr ansehen
Katrina Pejak, Ina Forsman, Ally Venable
Ruf Records / VÖ: 20.9.2019
DVD/CD
Live aufgenommen im schnuckeligen Koblenzer Café Hahn am 15. Februar dieses Jahres, bietet dieses CD/DVD Päckchen drei ganz unterschiedliche Auffassungen von modernem Blues. Den Anfang der 14 Songs auf CD (auf der DVD gibt es die komplette Show mit 22 Songs) macht die Sängerin und Pianistin Katarina Pejak.Mehr ansehen
The Quiet Side of Blues Company
In-Akustk / VÖ: 3.3.2006
3000 Auftritte in 30 Jahren, 20 Alben, darunter einige der meistverkauften Blues-Alben Deutschlands. Das ist die bisherige Bilanz der Blues Company, deren Stil alles aufsaugt und zu etwas Eigenem verarbeitet: Vom Chicago- und New Orleans-Blues über Rock und Soul. Mehr ansehen
Notiz: Dieser Artikel entstand mit einer ziemlich aufwändigen Recherche für das Magazin des SWR im Jahr 2004. Die Zeischrift gibt es leider nicht mehr, vielleicht ein Symptom dafür, dass der von mir hoch geschätzte Öffentlich-Rechtliche Rundfunk immer mal wieder an der falschen Stelle spart. Jedenfalls gab mir die gelegentliche Arbeit für diesen Auftraggeber die Möglichkeit, hinter die Kulissen interessanter Veranstaltungen zu blicken. Und da ich kein Bluesexperte bin, habe ich in diesem Fall auch noch einiges über diese Musik erfahren. Als Titelbild habe ich Joy Fleming gewählt, weil sie eine der ersten war, die beim Lahnsteiner Bluesfestival auf der Bühne standen. Und im übrigen habe ich den Artikel mit Fotos von Künstlern bebildert, die dort irgendwann mal aufgetreten sind. Die Fotos stammen – da aus meinem Archiv – aber nicht aus Lahnstein. So…. here we go.
Lahnstein Blues
Das „Blues Mecca Of The World“ hat Siegfried Schmidt-Joos Lahnstein genannt. Er muss es wissen, ist er doch immerhin der Urheber des Standardwerkes über populäre Musik: Des immer wieder aufgelegten „Rock-lexikons“. Draußen Kleinstadt mit 20.000 Einwohnern, Burgenromantik, Kopfsteinpflaster, rheinisches Schiefergebirge. Drinnen in der Stadthalle: Sehr gelb, sehr rot, sehr lila, sehr Seventies, der Teppichboden, man muss ihn gesehen haben. Menschen strömen herein in diese Stadthalle. Eine architektonische Zeitreise. Im Foyer stehen sie in Gruppen und diskutieren über das gerade Gehörte. Bier trinkt man hier aus Flaschen. Der Blues aber ist zeitlos. Mehr ansehen
Der unbekannte Gitarren-Star
Der Saarländer Thomas Blug verdient sein Geld als „Sound Designer“ und im Studio
Notiz: Das Porträt entstand auf Anregung von Rudi Metzler. Ich erinnere mich nicht mehr genau, aber ich meine, geschrieben habe ich es auf der Basis eines längeren Telefoninterviews, das ich mit Blug führte. Veröffentlicht wurde es wohl seinerzeit in den BNN. Ich hatte ihn vorher nicht gekannt, keinen Ton von ihm gehört. Seit diesem Porträt war ich angefixt und habe immer wieder geschaut, diesen wunderbaren Gitarristen in diversen Formationen live erleben zu können. Vielleicht ist dieses Porträt ganz interessant für Leute, die ihn – wie ich – auch erst spät entdeckt haben. Die Fotos dazu entstanden viele Jahre später, bei Konzerten in Karlsruhe und Remchingen.
Die Finger sausen über die Saiten, die Fender Stratocaster singt in erdigen, vollmundigen Ton. Hier schöpft einer aus dem Vollen: Wohlgesetzte Riffs, scheinbar mühelos pendelnd zwischen Lead und Rhythmusspiel. Präzision und Gefühl, die ganz Geschichte der Rockgitarre im Hinterkopf und was Eigenes daraus geformt. Ekstatische Soli mit kontrollierter Aggression gespielt. Ein Gitarrist der Extraklasse. Mehr ansehen
Live At Carnegie Hall – An Acoustic Evening
Mascot Records / VÖ: 23.7.2017
Die üppige Instrumentierung ist das eigentliche Plus und der Reiz der hier neu und akustisch interpretierten Songs. Mit einer neunköpfigen Bandbesetzung kann der Gitarrist seiner Musik ganz neue Facetten abgewinnen, und er tut es mit Entdeckerfreude, zudem ziemlich geschmackssicher. Bonamassas Musik, die sowieso weit mehr als Blues ist, formt sich so in dieser Besetzung zu einer ganz eigenen Weltmusik. Mehr ansehen
The Ballad Of John Henry
Provogue Records/Rough Trade / VÖ: 24.2.2009
Dampfhammer gegen den Schmerz
John Henry war ein schwarzer Eisenbahnarbeiter, der 1872 beim Tunnelbau gegen eine Dampfbohrmaschine antrat, sie besiegte und tot umfiel. Joe Bonamassas Gitarrenspiel kann es jederzeit mit einer Dampfbohrmaschine aufnehmen, wenn er im Titelsong diesem legendären Working-Class-Hero ein musikalisches Denkmal setzt. Wohlgemerkt: Kann. Nicht muss. Mehr ansehen
Duchess
Blues Rock
Atco Records / VÖ: 2008
Deborah Bonham ist die 16 Jahre jüngere Schwester des 1980 in den Rock’n’Roll Himmel abgewanderten Led Zeppelin Drummers. Ihre Stimme hat zwar nicht den Bums der Bassdrum des Bruders, aber viel Gefühl, den notwenigen Rotz und die Variabilität, die gute Bluse- und Bluesrock-Stimmen ausmacht. Mehr ansehen
„Ich schätze Ihren IQ auf 40“
Sarah Bosetti, Tollhaus, Karlsruhe, 11.2.2022
Sarah Bosetti muss eine brandgefährliche Frau sein. So gefährlich, dass sich kürzlich der CDU-Politiker Arnold Vaatz lächerlich machte, indem er wegen eines Bosetti-Beitrags den Rücktritt der gesamten ZDF-Spitze und eine Stellungnahme des Rundfunkrates forderte. Ein Traum für Kabarettistinnen, der sich trefflich ausschlachten ließe. Aber Sarah Bosetti beweist Größe, indem sie bei ihrem Auftritt im Tollhaus diesen Zensur-Versuch erst gar nicht erwähnt. Mehr ansehen