Faltsch Wagoni (2009)

Faltsch Wagoni (2009)

Musik als komische Sprache

Faltsch Wagoni im Jubez, Karlsruhe, 14.2.2009

Er fängt an, auf der singenden Säge „O sole mio“ zu spielen, und da merkt sie umgehend an, sie habe schon immer ein Soloprogramm machen wollen. Was ihm wiederum Gelegenheit gibt, mit einem beiläufigen „Ohne mich!“ zu antworten. Will man denn einen roten Faden in diesem „Best of“ Programm sehen, dass das Musikkabarettisten-Duo Faltsch Wagoni (Silvana Prosperi und Thomas Busse) am Samstag im Jubez aufführte, dann mag es im weitesten Sinne der Kampf der Geschlechter sein. Dem nähren sich die beiden zumeist mit dem Mittel des Wortspiels. Hinlänglich subtil, selten grobklotzig. Lösungen werden nicht angeboten. Stattdessen gibt es musikalisch mit vielfältigen Mitteln in Szene gesetzte Frage- und Ausrufezeichen.Mehr ansehen

Fame, Georgie

Fame, Georgie

Uli Twelker

Georgie Fame – There’s Nothing Else To Do

1959 wurde der 16jährige Pianist Clive Powell aus Leigh bei Manchester zu Georgie Fame. Schuld daran war der Impressario Larry Parnes, der ein Händchen fürs Geld machen und das Erfinden von Künstlernamen hatte. Es hätte schlimmer kommen können: Ob aus Georgie Fame unter dem Namen „Lance Fortune“ wohl was geworden wäre, bleibt dahingestellt. Mehr ansehen

Faun

Faun

Totem

Medieval Pagan Folk

Curzweyhl / VÖ: 2.7.2007

Keine sägenden Dudelsäcke. Keine Bratzgitarren. Nimmermehr waten in Blut und Knochensplittern, stattdessen schweben mit Elfen und Kobolden allhier. Die finsteren Faune aus der Münchner Gegend flechten uns das Tanzbein schön, naturverbunden, finster und mystisch. Bei weitem nicht so bodenständig wie Schandmaul, zu denen es Verbindungen gibt. Mehr ansehen

Fay, Bill

Fay, Bill

Life is People

Dead Oceans / VÖ: 24.8.2012

Abgeklärtes Alterswerk

Bill Fay hat Anfang der 70er Jahre zwei Alben aufgenommen, die in der Versenkung verschwunden sind – aber von Künstlern wie Nick Cave oder Wilco’s Jeff Tweedy (der auch bei einem Track mitsingt) hoch geschätzt werden. Fay hat seinen Lebensunterhalt in den vergangenen Jahrzehnten nicht mit Musik verdient: Mehr ansehen

Ferry, Bryan

Ferry, Bryan

Nuits de Fourvière – Live in Lyon (CD/Blue Ray)

Eagle Rock / 20.9.2013

Der Rockkritiker Lester Bangs hat vor Jahrzehnten über eine Begegnung mit Bryan Ferry gesagt: »Der Mann war so gleichgültig. Er stand da im weißen Smoking mit einer Zigarette in der Hand und sagte nicht ein Wort. Man hätte ihn in eine Ecke schieben, ihm einen Martini in die Hand drücken und ihn völlig vergessen sollen. Wie alle diese auf Effekte eingestellten Bands ist auch Roxy Music mehr darauf aus, sich in immer anderer Kleidung zu zeigen und anzukommen, als sich mit der echten Rock’nRoll Musik auseinanderzusetzen.Mehr ansehen

Fiddler’s Green

Fiddler’s Green

Drive Me Mad

Irish Speed Folk

Indigo / VÖ: 12.1.2007

Irish Folk aus Franken, mit harten Bandagen gespielt, dafür steht Fiddlers Green seit über 15 Jahren. Es war die Energie, die zupackende Entschlossenheit, die im positiv en Sinne überschäumende Spielwut, gekoppelt mit der gegensätzlichen Ausstrahlung von zwei Frontleuten: Mehr ansehen

Firebird

Firebird

Double Diamond

Rise Above Records / VÖ: 14.3.2011

„Mein Hals ist trocken, meine Knie flau“ singt Billy Steer in „Farewell“ und genauso klingt es auch, Betonung auf trocken. Es ist das fünfte Album der Retro-Rocker. Wenn man pingelig sein will, hat sich die Band über die Jahre hin zu einem in Nuancen polierten Sound hin entwickelt, und doch ist da immer noch diese ursprüngliche sympathische, auch dumpfe Rumpeligkeit, die Bands wie Budgie so sympathisch und unverwechselbar machte. Mehr ansehen

Fischer-Z

Fischer-Z

This Is My Universe

SPV / VÖ: 18.3.2016

Fans von Fischer-Z respektive John Watts haben die Songs des Albums über die vergangenen zwei Jahre auf der Bühne wachsen sehen, und Watts hat das Album bereits 2015 bei Konzerten verkauft. Wad er dort zu bieten hat ist das Charisma eines Mannes, der es ernst meint, ohne den Zeigefinger zu erheben und der dazu auch übe eine im Alter gereifte, aber nicht kaputt gebrüllte Stimme verfügt. Mehr ansehen

Fischer-Z (2017)

Fischer-Z (2017)

Ein lauter, leiser Charismatiker

Fischer-Z im Tollhaus, Karlsruhe, 15.10.2017

Anfang der 80er Jahre waren die Fischer-Z-Hits „Marliese“, „Cruise Missiles“ oder „Berlin“ unverzichtbarer Soundtrack jeder Studentenparty – und gleichzeitige der kommerzielle Zenit der Band um John Watts, der auch danach unzählige Alben unter dem Bandlogo oder seinem Namen veröffentlichte. Den typischen Sound zwischen eingängigem Pop, Rock und Reggae-Grooves hat die heutige junge Band hinter ihm an diesem Abend im Tollhaus perfekt drauf, und Watts selbst, 62 Jahre alt, hat immer noch diese wunderbare Stimme, die sich mühelos vom grummeligen Sprechgesang in schneidende Höhen schraubt.

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Fischer-Z (2022)

Fischer-Z (2022)

Ein wahrer Mensch

Fischer-Z alias John Watts mit Solo-Konzert im Tollhaus, Karlsruhe, 27.5.2022

Zeitlos oder aus der zeit gefallen? John Watts, der ohne Band aber unter dem Bandnamen Fischer-Z am Donnerstagabend im Tollhaus Station machte, lässt solche Fragen obsolet erscheinen. Denn Watts ist ein Unikat. En lärmendes und zugleich bis zur Selbstentblößung gefühlvolles. Lärm, so haben wir im 21. Jahrhundert gelernt, verkauft sich am besten als monolithischer Block, durch tausende Prozessoren gejagt und als eine Art Breitwandfilm in Gehörgänge geprügelt. Watts’ Lärm aber ist ein ein anderer, weitab vom Mainstream: der nämlich stammt aus dem 20, Jahrhundert und ist pure Anarchie. Mehr ansehen