Notes from San Francisco
Eagle Records / VÖ: 17.5.2011
Das verlorene Album
Voilà: Rory Gallaghers „lost album“, entstanden zwischen November 1977 und Januar 1978, nach Calling Card und vor Photo Finish. Daniel, der Neffe des Gitarristen hat die Bänder nun restauriert, und das Album erweist sich als eine respektable Songkollektion, die heute niemand in Frage stellen würde, wäre sie damals so veröffentlicht worden.Mehr ansehen
Land Of The Free II
Steamhammer/SPV / VÖ: 26.11.2007
Oh Du Ritter im Ledergewande, mit zotteligem Haar auf dem Haupte: Wann hast Du zuletzt dein Pferde bestiegen, sprich? Tu es heute, und schalte dein transportables CD-Abspielgerät dabei ein, wähle Track zwei auf der neuen von Gamma Ray und du hast den richtigen Mantel-und-Degen-Groove, der dich wie von selbst als ein Phönix „From The Ashes“ über Berge hoch und Täler weit trägt. Mehr ansehen
Rai de sorëdl
Sony Music / VÖ: 18.6.2010
Es ist eine unaufgeregte Musik, die da aus den Boxen tropft. Fließend, mit einem soliden Groove, kargen Gitarren, feingliedriger Percussion und Keyboardsounds wie das leise Rauschen fallender Blätter. Und drei „schöne“, hörbar gelernte und studierte Frauenstimmen obendrauf. „Anspruchsvolle Popmusik“ eben. Mehr ansehen
Abend der Kontraste
Susanne Sundfør und Ganes beim Tollhaus-Zeltival, Karlsruhe, 28.7.2011
Mit der Stimme könnte man gängige, gefällige Popmusik singen, oder artifiziell hochtoupierten Edelkitsch. Die 25jährige Norwegerin Susanne Sundfør macht aus ihrem stimmlichen Vermögen, das nicht von dieser Welt zu sein scheint, etwa ganz anders: Sie schiebt schicksalsschwere Klangkaskaden, kombiniert mit Elektrobeats und Stammestrommeln auf die Reise und formt daraus eine Musik, die über weite Strecken viel vom unbefangenen Zuhörer abverlangt. Da ist kaum einmal eine vertraute Melodie, selten eine gelernte Songstruktur und auch kein wohliges Schaudern in Melodramatik wie etwa bei ihrer Landsmännin Kari Bremnes. Mehr ansehen
Demon
kscope / VÖ: 17.3.2014
Der Dämon aus dem Tagebuch
Die Norweger jubeln dem Hörer musikalische Landschaften unter, die er vielleicht nie hätte betreten wollen. Der Klang, das Tempo, die Grundstimmung signalisiert von ersten Ton an: Wir sind anders. Die Story der vier Songs dreht sich um Aufzeichnungen eines Unbekannten, die in einer Prager Wohnung gefunden werden, und von einem Dämon berichten. Mehr ansehen
Contractual Obligation #1 Live in Moscow
earMUSIC/Edel / VÖ: 26.7.2019
Das Konzert am 15. November 2016 im staatlichen Kremlpalast Moskau war Teil einer Tour, die Ian Gillan im Herbst 2016 zusammen mit der Don Airey Band und täglich wechselnden Orchestern spielte. Die DVD, brillant gefilmt und geschnitten, zeigt erstens: Der damals 71jährige Gillan wirkt so locker und gutgelaunt, als habe er ein paar Kumpels zu einem Betriebsausflug mit Musik eingeladen. Zweitens: kein Widerspruch ist, dass hier extrem diszipliniert musiziert wird.Mehr ansehen
Nicht Retro, sondern echt
Ian Gillan & The Javelins
Bandfotos, Gillan-Porträt: Copyright earMUSIC / Photocredit Dennis Dirksen
Notiz: 2018 – und wieder mal die Chance verpasst, Ian Gillan persönlich zu treffen. So ungefähr zwei Tage vorher hiess es von Seiten des Labels, man könne jetzt nach Hamburg kommen, und den Meister selbst treffen. So schnell konnte ich meine Pläne nicht umdisponieren. Also eben wieder „nur“ telefonisch. Aber wie immer ein angeregtes Gespräch, das dann in diesen Text floss. Here we go….
Ian Gillan, derzeit hauptberuflich unterwegs auf der (mutmasslichen) Deep Purple-Abschiedstour, hat mal eben auf die Schnelle einen Überraschungscoup produziert: Mit The Javelins, den Kumpels seiner ersten Band aus den frühen 60er-Jahren, hat er – wie schon 1994 – noch einmal eine Platte eingespielt, die auch schon 1963 hätte entstehen können. Mehr ansehen
Ravens & Lullabies
Esoteric Antenna / VÖ: 4.3.2013
Das Mehr-Generationen-Lebkuchenhaus
Die Allianz zwischen dem 65-jährigen Gitarristen Gordon Giltrap und Rick Wakemans Sohn Oliver bringt akustische Gitarrenetüden mit wohldurchdachten Rocksongs und progressiven Elementen zusammen. All das ist von Karl Groom (Threshold) üppig aber ziemlich traditionell und konventionell produziert, und dass auch der junge Wakeman – wie sein Vater – eine Hang zu überladenen Keyboard-Arrangements hat, weiß man nicht erst seit gestern. Mehr ansehen
Ghost On The Highway
Suburban Records / MiG Music / VÖ: 8.1.2016
Staubtrockene Retro-Forschung
Auch eine Band, die ihre Wurzeln in der Vergangenheit hat, bleibt nicht stehen: Das vierte Album der Holländer markiert eine Kurskorrektur, obwohl es wie die Vorgänger in der 70er-Jahre-Tradition steht und analog aufgenommen wurde. Mehr ansehen
Gizmodrome
Earmusic (Edel) / VÖ: 15.9.2017
Voilà: Eine Supergroup. So hätte man die Kooperation von Ex-Police Trommler Stewart Copeland, Ex-King Crimson-Gitarrist Adrian Belew, Level 42-Basser Mark King und dem Keyboarder Vittorio Cosma früher mal genannt. Letzterer hat das Ding in Italien mit Copeland zusammen als Spaßprojekt bei Pizza und Wein gestartet, jetzt ist es eine Band geworden. Mehr ansehen