Genesis Revisited: Live At The Royal Albert Hall
InsideOut / VÖ: 27.6.2014
In Zeiten, in denen Tribute-Bands wie Pilze aus dem Boden schiessen, um noch aktive oder verblichene Größen der Rockmusik mehr oder weniger gut nachzustellen, scheidet sich die Spreu vom Weizen. Steve Hackett hat mit seiner Auffassung der frühen Genesis-Werke selbstredend einen »Heimvorteil« gegenüber vermeintlichen Konkurrenten wie The Musical Box. Seine Musik ist eben mehr als Malen nach Zahlen, sondern belebt den Geist jener Jahre 1970 bis 1977 mit einer Band aus offensichtlichen Überzeugungstätern, die der Musik nachspüren, sie nachempfinden, nach erfinden, anstatt sie bloss nachzuspielen. Zudem sind Hacketts Musiker handwerklich absolute Champions-League-Spieler, die einen vollkommen unangestrengten Eindruck bei der Interpretation dieses anspruchsvollen Materials machen. Mehr ansehen
Steve Hackett – der Weltbürger
Fotos: Porträts copyright Tina Korhonen, Live copyright Lee Millward
2017 war Steve Hackett zusammen mit einem großen Orchester auf Tour, danach ist sein Album At The Edge Of Light mit durchaus auch politischen Untertönen erschienen, und bei den anstehenden Konzerten im Frühjahr 2018 hatte der selbsternannte »Kurator seines eigenen Museums« mit Selling England By The Pound erstmals ein komplettes Genesis-Album zum Mittelpunkt einer Show gemacht. Davor hatte ich Gelegenheit zu einem ausführlichen Telefonat mit dem oft unterschätzten Gitarristen….. Das Feature erschien 2018 im ROCKS.
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Der Untote
Josef Hader im Tollhaus, Karlsruhe, 13.10.2007
„Hader muss weg“ heißt das Programm. Keine Bange, Hader kommt weg. Und wie. Erst schmeißt er sich aus dem Auto eines halbintellektuellen Verehrers, liegt schon ziemlich zerschmettert da, setzt sich neu zusammen, um dann von einem Tankstellenbesitzer erschossen zu werden. der wiederum am liebsten jedem den Tod androht, der die Worte „Shell“ oder „Aral“ nur ausspricht. Aber auch der tote Hader ist sehr lebendig, spielt sieben Rollen, darunter zwei Frauen, wechselt Stimmen und Stimmung im Saugalopp, aber nie den Mantel. Kottans Mantel, vermuten einige, und das könnte ein Hinweis sein: der an einer irren Welt selbst irre werdende Ermittler schneidet Hirne auf. So wie sein eigenes, auslaufendes, als er tot am Boden liegt, von einer seiner voyeuristischen Figuren inspiziert wird: Ist da nicht eine Ameise, die im Hirnschmalz stecken geblieben ist? Stecken in den losen „Hirnbröckeln“ vielleicht sieben, acht oder neuen Kabarettprogramme? Mehr ansehen
Gott ist mit Euch, aber hallo!
Nina Hagen, Tollhaus, Karlsruhe, 2.5.2012
Da steht sie nun mit der Wanderklampfe in der Hand und irgendwas aufgetürmtem Bunten auf dem Kopf. Das Cowgirl in Schrill. Nina Hagen, „der Schrecken aller Talkshows“, „die Mutter des Punk“, die Frau, die schon mal zum Publikum gesagt haben soll: „Ihr braucht keine Angst vor mir haben“. Nein, braucht man nicht. Denn diese Nina, die „Karlsrühchen“ im mäßig besuchten Auditorium begrüßt, beißt nicht, die bellt, krächzt und singt nur „schön“ gegen das Schlechte, für das Gute, und immer mit Gott und der Bibel, mit Gospel- und Country-Klängen, mit archaischem Rock’n’Roll und auch – und darin ist sie am besten – mit viel Blues. Mehr ansehen
Affinity
Inside Out Music / VÖ: 29.4.2016
Wechselbad der Gefühle
Mehr 80er-Jahre-Einflüsse – von Rush bis Toto, von Yes (der 90125-Phase) bis zu Filmmusik – zuzulassen war das erklärte Ziel der Briten. Die Zutaten sind die vertraut, die Gewürze sind neu. In ›1985‹ (sic!) wird es ruchbar. Pompöse tönt das Keyboard, synthetische Drums tanzen über einem hochglanzpolierten Rosa-Cadillac-Riff. Mehr ansehen
From The Trees
Fie! VÖ: 3.11.2017
Verstörend und faszinierend
Zwar behauptet Hammill, dieses Album sei so konventionell, wie es ihm nur eben möglich ist. Wer ihn kennt, weiß was das bedeutet. Allenfalls sind die Songs etwas kompakter, aber Hammill tut ansonsten das, was er immer tut; er packt den Hörer mit seiner Stimme, die vor ungefilterten Emotionen schier platzt. Mehr ansehen
Der Mann der tausend Hits
Albert Hammond, Tollhaus, Karlsruhe, 23.10.2014
Da kommt ein Mann auf die Bühne mit der Ausstrahlung eines 20jährigen Studenten, der gerade seine Schüchternheit überwunden und ein Date mit der Dame seines Herzen arrangiert hat. Dabei ist der Mann, der da in Turnschuhen und Jeans mit einem halb verlegenen, halb siegessicheren Lächeln ins Rampenlicht des ausverkauften Tollhauses schlurft, ein 70 Jahre alter Mega-Star im Songschreiber-Olymp: Albert Hammonds Songs, von ihm und anderen Stimmen interpretiert, haben sich hunderte Millionen mal verkauft.Mehr ansehen
„Deutschland hat mich immer geliebt“
Erschienen in den Badischen Neuesten Nachrichten im April 2017
Deutschland hat Albert Hammond immer geliebt, seit er in den 60er-Jahren mit der Band Family Dogg zum ersten Mal im legendären ‚Beat Club‘ aufgetreten ist. „Das hat nie aufgehört. Als ich nach 35 Jahren wieder angefangen habe, auf Tour zu gehen, wusste ich, dass ich in Deutschland anfangen würde. Damals haben mir eine ganze Menge Fans gesagt: Wir dachten, du wärst tot, weil sie nichts mehr von mir gehört hatten. Viel wussten nicht, dass ich diese ganzen Songs geschrieben hatte. Songwriter sind eben nur im Business Promis, für die Leute draussen zählt nur der Sänger“.
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Songsmith
Blue Rose Records / VÖ: 30.05.2014
Weniger wäre mehr
Der Schweizer Singer/Songwriter (bürgerlich Thomas Erb) kannte schon bisher keine stilistischen Scheuklappen: Er hat sumpfigen Roots-Rock gespielt, im nächsten Momnet auf „Jazzversuche“ umgeschaltet und auch vor Anklängen von Zigan Swing nicht Halt gemacht. Mehr ansehen
Funtown
Jazzhaus Records/In-Akustik / VÖ: 25.9.2015
Auf der Suche nach dem Song
Der Titel steht für einen fiktiven Vergnügungspark, in dem jeder Besucher alles machen kann, lässt Meister Hansen im Beipackzettel ausrichten. Auch er macht dort offenbar alles, was ihm gerade durch den Kopf rauscht, zu Musik, im Titelsong liefert er sogar noch die Geräusche dazu. Mehr ansehen