Zwei Irre aus Hamburg
Gerhard Henschelund Billy Shears retten die Beatles. Jubez, Karlsruhe, 30.11.2005
Man stelle sich vor, die Beatles gehen wieder auf Tour, und keiner geht hin. Eine absurde Vorstellung, in jeder Beziehung. Nun stelle man sich vor, der Autor des vielleicht vergnüglichsten, absurd-komischsten Buches (zumindest in deutscher Sprache) zum Thema Beatles liest in Karlsruhe und drei zahlende Zuhörer erscheinen. So geschehen am Dienstagabend im Jubez. Gerhard Henschel, Autor von „Der dreizehnte Beatle“ denkt erst mal nach, was man nun mit dem angebrochenen Abend machen soll. Gleich Bier trinken oder erst lesen? Okay: Erst Bier trinken, dann lesen, dann wieder Bier trinken. In Darmstadt kamen auch gerade mal zwei Zuschauer, erzählt er beim Aufwärmpils, anderswo aber sechzig. Und das es prinzipiell schwerer sei, bei dreizehn Zuschauern das Haus zu rocken als bei dreihundert.Mehr ansehen
Rare & Timeless
BMG I VÖ: 30.3.2018
Für Neueinsteiger nicht empfohlen
Man muss Ken Hensley lieben für seine Hammond-Dressur und für seine Stimme, die nichts gekünsteltes, affektiertes hat. Er mag nicht der technisch versierteste Sänger sein, aber er klingt abgrundtief ehrlich. Mehr ansehen
„Lady In Black“ hat viele Türen geöffnet
Karlsruher Begegnung mit Ken Hensley, notiert am 6.1.2008
Vom Hotel zur Schwarzwaldhalle sind es nur ein paar Schritte, und natürlich ist es Ehrensache für Ken Hensley, den blauen Pfeiler mit der Aufschrift „Schwarzwaldhalle“ zu umarmen. Der Gitarrist, Keyboarder und Sänger, der vor über 35 Jahren den Klassiker „Lady in Black“ geschrieben hat, grinst: „Memories, memories!“ Hand aufs Herz, Mr. Hensley: Natürlich erinnert er sich nicht mehr an das Easter Rock Festival vor dreißig Jahren, als er hier mit Uriah Heep aufgetreten ist. Die damalige Besetzung sollte zwei Jahre später auseinandergehen, und in dieser Zeit war es auch, als er mit Drogenproblemen zu kämpfen hatte.Mehr ansehen
Alles andere als ein alter Hut
Fünf Kühe stolpern auf einer grünen Wiese herum, eine davon trägt diesen charkateristischen Hut. Das ist das Cover der aktuellen CD der Klaus Major Heuser Band „What’s up?“. Nicht gerade die Sorte Artwork, mit der man ein Rockstar-Image verkauft. Aber das will Heuser auch gerade nicht: „Mir ist diese Darstellung von Rockmusikern irgendwann ziemlich auf den Keks gegangen. Da wird irgendeine alte dreckige Fabrikhalle gesucht, jeder hat eine Lederjacke an und eine Sonnenbrille, obwohl es draussen dunkel ist. Ich hatte keine Lust, so ein Foto zu machen, und hab mir gedacht, man könnte sich selbst mal auf die Schippe nehmen.“Mehr ansehen
„Das Wichtigste ist der Song“
Die Klaus Major Heuser Band mit neuer CD „And Now?!“
Vor 20 Jahren hat er BAP verlassen, inzwischen war Klaus „Major“ Heuser sehr produktiv: Kooperationen mit dem Blues-Gitarristen Richard Bargel, mit der Sängerin Susanne Werth und nicht zuletzt die nach ihm benannte Klaus Major Heuser Band dokumentieren die musikalischen Vorlieben des Gitarristen. Dabei versteht er sich nicht als Solokünstler mit beliebigen Musikern. Seine Band hat er mittlerweile vier Studioalben und ein Live-Album in der gleichen Besetzung eingespielt. „Wenn eine Truppe am glechen Ding werkelt und sich zusammen entwickelt, das bereitet mir viel Freude.“Mehr ansehen
2.5.2021
John Hammond hat schon einiges für die weite Welt der Musik getan – zehn Jahre zuvor etwa nahm er Bob Dylan unter Vertrag, Am diesem Tag nun schleppt Talentscout Mike Appel ein Bürschlein in das Büro des immerhin 61jährigen Hammond. Hammond haßt zwar den aufdringlichen Appel – so heißt es – aber den Knaben, den er mitgebracht hat, den findet er gut. Der heißt Bruce Springsteen und spielt ihm einige Songs vor. Hammond streckt ihm die Hand entgegen, nachdem er die Songs gehört hat: „Betrachten sie sich als Künstler von Columbia Records“, sagt er…. 65.000 Dollar gibts, Springsteen kauft sich eine Harley und sein Vater rät ihm, sich den Künstlernamen Johnny Superstar zuzulegen….
Faith
Yasimusic / VÖ: 9.12.2016
Brachiales Industrie-Riffing, Klanggebirge, auf denen stehen könnte „Ich bin zwei Öltanks“, immer wieder durchbrochen von ultraschnellen Läufen, die wie Blitze einschlagen, herausgeprügelt mit dem Understatement der 24-jährigen Ulmer Gitarrenheldin, die ihre Jugend damit zugebracht hat, bis zu zehn Stunden pro Tag zu übern, auf dass sie genauso schnell übers Griffbrett flitzen könne wie ihr großes Idol Steve Vai. Mehr ansehen
Both Sides Live
HootersMusic / VÖ: 26.11.2008
Die wiederauferstandenen Hooters zeigen sich von ihren besten zwei Seiten: Live. Einmal plugged, einmal unplugged. Erdverbunden, unprätentiös, geradlinig. Emotion siegt immer über Perfektion, Robustheit über Glätte, kleine Schludrigkeiten sind erlaubt, das ist Rock’n’Roll! Ob „I’m Alive“ ein grandioser Song ist – wer will das schon wissen. Mehr ansehen
Gott fährt Straßenbahn
The Hooters. Tollhaus, Karlsruhe, 1.7.2007
„Time Stand Still“ heißt die aktuelle Hooters-CD, das erste Studioalbum seit 14 Jahren, und im Vertrauen auf das neue Material und die Glaubwürdigkeit des Mottos steigt die Band aus Philadelphia beim Tollhaus-Zeltival gleich mit zwei neuen Songs aus dem Album (das erst im Herbst in den Läden, hier aber schon zu haben ist) in ein sattes zweistündiges Konzert ein. Und es ist wirklich, als wäre die Zeit stehen geblieben. Erdverbunden, unprätentiös, geradlinig und mit enormem Körpereinsatz ziehen sie ihr Ding durch. Emotion siegt immer über Perfektion, Robustheit über Glätte, kleine Schludrigkeiten sind drin und erlaubt, aber hey Mann, das ist Rock’n’Roll!
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Both Sides Live
Eigentlich müssten die Ober-Hooters Hyman (59) und Eric Bazilian (55) keine Alben mehr aufnehmen und nicht mehr auf Tournee gegen. Die beiden haben ihre Rente schon lange als Songschreiber mit Cindy Laupers „Time After Time“ oder „One Of Us“ (das Bazilian für Joan Osbourne schrieb), verdient. Aber die Hooters sind nach wie vor ihre Leidenschaft: Hits wie „All You Zombies“ oder „Satellite“ machten sie in den 80er Jahren weltberühmt. Mehr ansehen