Hooters (2007)

Hooters (2007)

Gott fährt Straßenbahn

The Hooters. Tollhaus, Karlsruhe, 1.7.2007

„Time Stand Still“ heißt die aktuelle Hooters-CD, das erste Studioalbum seit 14 Jahren, und im Vertrauen auf das neue Material und die Glaubwürdigkeit des Mottos steigt die Band aus Philadelphia beim Tollhaus-Zeltival gleich mit zwei neuen Songs aus dem Album (das erst im Herbst in den Läden, hier aber schon zu haben ist) in ein sattes zweistündiges Konzert ein. Und es ist wirklich, als wäre die Zeit stehen geblieben. Erdverbunden, unprätentiös, geradlinig und mit enormem Körpereinsatz ziehen sie ihr Ding durch. Emotion siegt immer über Perfektion, Robustheit über Glätte, kleine Schludrigkeiten sind drin und erlaubt, aber hey Mann, das ist Rock’n’Roll!

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Hooters, The: Live-Album mit Kopfhörer (2009)

Hooters, The: Live-Album mit Kopfhörer (2009)

Both Sides Live

Eigentlich müssten die Ober-Hooters Hyman (59) und Eric Bazilian (55) keine Alben mehr aufnehmen und nicht mehr auf Tournee gegen. Die beiden haben ihre Rente schon lange als Songschreiber mit Cindy Laupers „Time After Time“ oder „One Of Us“ (das Bazilian für Joan Osbourne schrieb), verdient. Aber die Hooters sind nach wie vor ihre Leidenschaft: Hits wie „All You Zombies“ oder „Satellite“ machten sie in den 80er Jahren weltberühmt. Mehr ansehen

Howe, Steve

Howe, Steve

Anthology. A Solo Career Retrospective

Rhino Records / VÖ: 10.3.2015

»Mein Gitarren- und Kompositionsstil ist ziemlich breit angelegt, darum fühle ich mich nie eingeschränkt«, schreibt Steve Howe im Booklet zu dieser Veröffentlichung, die Material aus seinen 12 Soloalben von 1975 bis 2011 versammelt. Mehr ansehen

Huis

Huis

 Abandoned

Unicom I VÖ: 1.5.2019

Huis sind Franko-Kanadier und setzen wie ihre Landsleute Mystery auf die englische Sprache. Auf ihrem dritten Album starten sie mit dem Titelsong noch fulminant, lassen im langen Instrumentalteil mit exzessivem Keyboardsolo kompositoische Wahlverwandschaft zur frühen Genesis-Werken à la Cinema Showdurchblicken, um in The Giant Awakensin geradlinigere Gefilde abzubiegen und mit AOR-Stilmitteln zu flirten.Mehr ansehen

Hundred Seventy Split

Hundred Seventy Split

Tracks

Corner House Records / VÖ: 16.10.2016

Standardsituationen

Eigentlich ist alles wie immer : Leo Lyons fuhrwerkt hyperaktiv auf dem Bass herum, Joe Gooch spielt eine bodenständige, warme, inbrünstige Gitarre und singt dazu eher unauffällig denn aufregend. Drummer Damon Sawyer spielt so wenig wie möglich, dafür aber um so kräftiger und geradliniger. Mehr ansehen

Hundred Seventy Split

Hundred Seventy Split

The World Won’t Stop

Corner House Records / VÖ: 3.12.2010

Old Blues, New Blues: Rock

Auch wenn da gelegentlich eine zweite Gitarre zu hören ist, dieses Trio um die Ten Years After Männer Joe Gooch (Gitarre) und Leo Lyons (Bass) klingt, als stünde es bar jeglichen Overdubs in deinem Wohnzimmer. Mehr ansehen

Hunter, Ian

Hunter, Ian

Man Overboard

Singer Songwriter Rock

New West / Blue Rose Records / VÖ: 21.7.2009

„I Can’t See God, There Are Trees In The Way“ singt Hunter in „Flowers“, in dem er dem nicht sichtbaren Gott alle Plagen der Welt entgegen schleudert. Das tut er eigentlich durchgehend in diesen 11 Songs. Ein zorniger alter Mann, der in seiner heiligen Wut nie plump kommt, sonder vollreif aus dem Hinterhalt schießt. Mehr ansehen

Hutter, Gardi (2021)

Hutter, Gardi (2021)

​Tod und Geburt als Tragikomödie

Gardi Hutter präsentierte „Gaia Gaudi“ in der Remchinger Kulturhalle, 17.11.2021

Gaia ist die Erdgöttin in der Griechischen Mythologie. Gaia ist auch der Beruf der Clownin Gardi Hutter. Deren Programm, das am Dienstagabend in der Remchinger Kulturhalle zu sehen war, bringt beide zusammen, und noch mehr: Anfang und Ende, Geburt und Tod. Gleich zu Beginn begegnet Hutter – in ihrer Rolle als Hanna – einer weiteren, reglosen Figur, die ihr bis aufs Haar gleicht. Entsetzen, Verwunderung, Hilflosigkeit und die tragikomische Entdeckung, dass sie tot sein könnte. Das Publikum ahnt es, Hanna offenbar noch nicht. Mehr ansehen

Ihre Kinder: Ihrer Zeit voraus (2017)

Ihre Kinder: Ihrer Zeit voraus (2017)

Die Pioniere des Deutsch-Rock

Foto-Copyright: Günter Derleth / Privatarchiv Ernst Schultz

Am 19. Dezember 1970 passiert etwas unerhörtes im Zweiten Deutschen Fernsehen. In der Familienshow „Wünsch Dir was“ mit dem Moderatoren-Ehepaar Dietmar Schönherr und Vivi Bach, tritt ein Haufen Langhaariger mit in bunten Klamotten auf und singt „Leere Hände“. Kein Schlager, sondern eine Milieustudie über einen Entwurzelten, der gerade aus dem Gefängnis kommt. Auf deutsch! Die Band heisst Ihre Kinder – 1968 in Nürnberg gegründet. Sie sind die heute fast vergessenen Pioniere der deutschsprachigen Rockmusik in der alten Bundesrepublik.

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Im Wald verlaufen? Irrende Schauspieler

Im Wald verlaufen? Irrende Schauspieler

25.4.2021

Eins noch zu den Schauspielern, die jetzt ihre Videos bei allesdichtmachen zurückgezogen habe: Ja, ich nehme euch eure Erklärungen und Entschuldigungen allesamt ab. Und ich nehme Euch auch ab, dass man – selbst in einer privilegierten Situarion – durch diese ewigen Halb- und Viertel-Lockdowns irgendwann das Gefühl dafür verliert, mit welchen schauspielerischen oder rhetorischen Mitteln man seinen Frust jetzt öffentlich machen kann. Aber eins nehme ich Euch nicht ab: Dass ihr überrascht seid, wer jetzt alles Beifall klatscht. Das kann man vorher wissen, wenn man seine Aussagen überlegt und zu Protokoll gibt. Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Wenn mir auf Facebook jemand eine Freundschaftsanfrage schickt, dann gehe ich erstmal in seine Timeline. Und wenn da irgendwas geteilt oder gepostet wird von Jebsen, Reitschuster, Achse des Guten, Tichy oder den Nachdenkseiten, dann wird der eben nicht mein Freund, nicht mal auf dieser Spielwiese namens Facebook. Das nennt man social distancing. Ist doch eigentlich ganz einfach, oder?