Die sich in Stücke reißen
Thunder / Heavens’s Basement, Nürnberg, Hirsch, 26.2.2009
Anmerkung: ich hatte den Auftrag, lediglich Heaven’s Basement zu fotografieren. deshalb gibt‘ hier keine Fotos des Hauptacts. Sorry.
Wuchtig vier Schläge auf die unverschämt offene Hi-Hat gedengelt, und jeder im Saal ahnt, was Sache ist. Chris Rivers, mit nacktem Oberkörper an der Schießbude signalisiert zischend Kampfbereitschaft. Und so kommt’s. Heaven’s Basement, konditionsstarke britische Twens, haben 40 Minuten Zeit, um den Topact-Status von Thunder ins Wanken zu bringen, und ein aufgeschlossenes Publikum nachhaltig zu erschüttern, und zumindest letzteres tun sie. Indem sie jede der ihr zugestanden Minuten so nutzen, als wäre es der letzte Gig des Leben. Mehr ansehen
Die Wüste lebt immer noch
Tito & Tarantula, Fabrik, Bruchsal, 14.7.2010
Vierzehn Jahre ist es her, als Tito & Tarantula in Quentin Tarantinos Film „From Dusk To Dawn“ ihren Auftritt hatten. Der Song hieß „After Dark“ und blieb ihr einziger wirklicher Hit bis heute. So falsch es wäre, die Band auf diesen einen Song zu reduzieren, so richtig ist die Aussage: Der Song hat alles, was das Tito & Tarantula Universum in seiner Gesamtheit ausmacht: Es knarrt, es ächzt, man spürt die Hitze der Nacht irgendwo zwischen Texas und Mexico und halluziniert verrostete Zapfsäulen zwischen verdorrten Kakteen. Ein wildgewordener Gitarrist versucht jaulend, seine Seele ins Griffbrett zu stülpen, und Tito Larriva singt oben drüber mit einer Stimme, die nach intensiv zerlebtem Leben klingt.Mehr ansehen
Vampire und Vulkanausbrüche
Tito & Tarantula in der Fabrik, Bruchsal, 1.9.2015
Es ist schon ein Ritual geworden bei Tito & Tarantula-Konzerten: „After Dark“, der Song gewordene Vampir-Biss aus dem Quentin-Tarantino-Film „From Dusk Til Dawn“ und zugleich der einzig wirkliche Hit der Band, wird mit nachgerade schamanischer Inbrunst gegen Ende der regulären Spielzeit auf der Bühne gefeiert. Mit Tänzern aus dem Publikum, die sich zu diesem hypnotischen, fies-düsteren Rhythmus wiegen, auf das die Dunkelheit sie erleuchte. So geschehen auch am Donnerstagabend in der Fabrik, wo die Band in unterschiedlichen Besetzungen schon 2009 und 2013 gastierte.
Mehr ansehen
Die Gegenwart des Rock’n’Roll
Frank Turner, Substage, Karlsruhe, 13.3.2014
Eigentlich ist Frank Turner gar nichts besonderes. Der 32jährige Singer/Songwriter spielt Gitarre, schreibt eingängige Rocksongs, die er wahlweise mit der Energie des Punk heizt oder mit heimeligen vertrauten English-Folk- Zutaten schmückt. Er hat eine Band im Rücken, die sich „Sleeping Souls“ nennt und alles andere als verschlafen wirkt. Wenn diese Band auf die Bühne kommt, explodiert sie förmlich. Die nervöse Energie ist spürbar, allein Turners Beinarbeit steht der eines Fussballstürmers in nichts nach, und wie Gitarrist Ben Lloyd und Bassist Tarrant Anderson bei all ihrem Körpereinsatz ihre Saiten noch finden. Bleibt selbst aus nächster Nähe betrachtet noch rätselhaft.
Mehr ansehen
Das wohlklingende Museum
Martin Turner (ex-Wishbone Ash), Jubez, Karlsruhe, 1.12.2019
Manchmal kann es für den Fan von Vorteil sein, wenn zwei sture alte Männer sich heillos zerstritten haben. Im Fall Wishbone Ash ist das eindeutig der Fall: Während Gitarrist Andy Powell den langen zähen Krieg um die Rechte am Bandnamen gewonnen hat, darf Ex-Bassist Martin Turner den nur noch als „ex“ seinem eigenen Namen anfügen.Mehr ansehen
Zwischen dampfenden Gullys
UFO, Fabrik, Bruchsal, 5.5.2010
Irgendetwas muss schiefgelaufen sein in der Welt der Dezibel: Da bringt die britische Hardrocklegende UFO im Jahr 2009 (dem 40. Jahr ihres Bandbestehens) mit „The Visitor“ ein Album auf den Markt, das vor 30 Jahren unverzüglich zum Klassiker ernannt worden wäre, und keiner kriegt es mit. Mehr ansehen
Die geschrammelte Anarchie
The Ukulele Orchestra Of Great Britain beim Zeltival, Tollhaus, Karlsruhe, 8.7.2013
„Als ich jung war, wusste ich nicht was ich werden sollte. Aber ich wusste, was ich nicht tun wollte: Ich wollte keinen Job, bei dem man einen Anzug tragen muss und in einer langen Reihe von Leuten sitzt, die alle auf ein Stück Papier starren…“, sagt Dave Suich mitten im Konzert. Da hat er Pech gehabt. Denn genau das tut er jetzt schon seit Jahrzehnten. Mehr ansehen
Überzeugungstäter in Sachen Melodic Rock
Unisonic, Bruchsal, Fabrik, 9.6.2010
Legt man die Messlatte hoch, könnte man Unisonic als neue Supergroup des Melodic-Hard-Rock bezeichnen: Drummer Kosta Zafiriou, Bassist Dennis Ward (die Rhythmussection der Karlsruher Pink Cream 69), Gitarrist Mandy Meyer (ehemals Asia, Krokus, Gotthard) und Sänger Michael Kiske (Ex-Helloween) haben diese Band zusammen gegründet. Mehr ansehen
Dezibel als Programm
Thin Lizzy und Uriah Heep in der Rastatter Badnerhalle, 11.10.2008
Vor wenigen Wochen hatte Mick Box, einziges verbliebenes Gründungsmitglied von Uriah Heep, im BNN-Interview Hoffnungen auf allzu viele neue Songs im Tourprogramm der „Wake The Sleeper“ Konzerte gedämpft. „Nostalgie“, hatte er weise gesprochen „ist eine starke Droge“. Offenbar aber siegt dann doch der Wille der Musiker, den alten Fans ihr neues Produkt vorzustellen. Immerhin ist es das erste Studioalbum nach einer Pause von zehn Jahren, und man sieht den reifen Herren an, dass sie vor Stolz fast platzen. Gleich neun Songs daraus schaffen es also am vergangenen Samstag auf die Bühne der Rastatter Badnerhalle.Mehr ansehen
Ein Bluesbär aus Down Under
Vdelli in der Kulturhalle Remchingen, 26.1.2014
Da schlurfen drei Mann lässig auf die Bühne der Remchinger Kulturhalle, ohne dramatische Intro-Musik, ohne Angeberposen. Nicht einmal ein großer Knaller zu Beginn des Konzerts, stattdessen federndes Blues-Feeling, und das auch noch mit einer Fremdkomposition: Willie Dixons „Spoonful“, seinerzeit von Cream populär gemacht, wir elastisch ausgelotet. „Some Blues and some Rock“, ist die Devise des australischen Gitarristen Michael Vdelli und seiner kongenialen Sidemen Ric Whittle am Schlagzeug und Leigh Miller am Bass. Deren Tun mit der Überschrift „Die Rückkehr des Powertrios“ nur unzureichend beschrieben wäre.Mehr ansehen
Seite 16 von 18« Erste«...10...1415161718»