Sons Of Sounds (2017)

Sons Of Sounds (2017)

„Wir wollen keinen modernen Metal-Sound“

Sons Of Sounds veröffentlichen ihre vierte CD

Sons Of Sounds, das lautstarke Brüdertrio aus dem Albtal, hat gerade seine vierte CD „Into The Sun“ veröffentlicht, nur ein starkes Jahr nach dem Vorgängeralbum. Elf Songs zeigen die Band als melodiöse, ganz der klassischen Hardrocktradition verpflichtete Truppe, die anders klingt als „moderne“ Metal-Bands. „Da hören sich viele Gitarristen gleich an: einfach nur volles Brett“, sagt Gitarrist Wayne Beselt. „Unser Sound ist kein moderner Metal-Sound, das wollten wir auch nicht so. Es sollte sich so anhören, wie wir auf der Bühne klingen.“ Konsequenterweise ist denn auch der Löwenanteil des Albums live eingespielt.Mehr ansehen

Sons Of Sounds (2021) Ein Trio mit vier Mann

Sons Of Sounds (2021) Ein Trio mit vier Mann

Hoch motiviert aus dem Lockdown durchstarten

Pressefotos: Copyright Arno Kohlem Photodesign. „Historische“ Fotos sind von mir.

Sie sind die, die nie aufgeben: Die Brüder Roman, Wayne und „H“ Beselt, besser bekannt als Sons Od Sounds. Seit ihrem ersten Auftritt im Jahr 2007 haben sie die ganze Ochsentour mitgemacht, um in der Hardrock- und Heavy Metal-Bundesliga mitspielen zu können: 2008 erscheint das erste Album, am 4. November wird das sechste Werk mit dem beziehungsreichen Titel „Soundphonia“ auf den Markt kommen. Die Musik hat sich wieder um Nuancen weiter entwickelt. Nach wie vor wechselt richtig harter Stoff mit progressiven Klängen und Balladen ab. Dabei setzen die Musiker verstärkt auf griffige Songs, große Melodien und klare Strukturen. Ich habe mich ausführlich mit Gitarrist Wayne Beselt unterhalten.

Gibt es irgendwelche speziellen Gadgets zu der Veröffentlichung?

Wir haben uns auch überlegt, dieses Mal so eine Art Hülle zu machen mit Booklet, da ist die CD drin, aber auch einen USB-Stick, weil die Leute im Auto ja oft gar keinen CD Player mehr haben, aber einen USB-Slot hat jeder. Für manche ist das vielleicht ein Anreiz, wenn da zu Beispiel noch ein Videoclip drauf ist, der nur für diese Käufer exklusiv ist.Mehr ansehen

Spider Murphy Gang: Eine Begegnung mit Günther Sigl (2008)

Spider Murphy Gang: Eine Begegnung mit Günther Sigl (2008)

Mit den „Wavebreakers“ in Karlsruhe angefangen

„I hab’ mit fünfzehn a Wandergitarre kriegt von mei’m Vater und er hat’s wohl kurzzeitig bereut, wie i in die Siebz’ger Joahr kurzzeitig rumgammelt bin“, lacht Günther Sigl. Aus dem Bub von damals ist etwas geworden. Am vergangenen Freitagabend spielte der mittlerweile 61jährige Bassist und Sänger mit seiner Spider Murphy Gang in der Baderlandhalle in Neureut. 2007 Jahr feierte die Band ihr 30jähriges Jubiläum im Münchner Circus Krone. „Rock’n’Roll auf Bayrisch“ ist immer bundesweit eine Erfolgsstory. „Wir haben den Exotenbonus. Wenn wir in den Norden kommen, das finden die gut. Außerdem sind unsere großen Hits ja mehr oder weniger hochdeutsch. ‚Ich schau dich an’, ‚Wo bist du’, das hat vielleicht eine Münchner Färbung, und überall lieben’s ja den bayrischen Dialekt, überall sog’n die Leit: Ah, des g’fallt mir.“Mehr ansehen

Sweet: Gar nicht mal so süß (2012)

Sweet: Gar nicht mal so süß (2012)

Von Bubblegum bis Metal

Die Story erschien erstmals 2012 im ROCKS

 

Für die einen waren The Sweet grell geschminkte Bubblegum-Poser, die musikalisch nicht viel draufhatten und als willfährige Marionetten des Songschreiberduos Chinn & Chapman vergängliches Radiofutter am Fließband raushauten. Die anderen drehten ihre Singles um und kauften die Langspielplatten, denn da tat sich eine musikalische Welt zwischen Deep Purple und Led Zeppelin auf. Swett Gitarrist Andy Scott hält Rückschau auf die beiden Seiten der Medaille

 

„Ich habe uns immer beschrieben als Kreuzung aus Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich und Led Zeppelin“ schmunzelt Andy Scott. Soviel zur Kurzfassung, damit schalten wir um zur Langfassung. Sommer 1970: Die Band Sweet – damals bestehend aus dem Sänger Brian Connolly, Bassist Steve Priest, Drummer Mick Tucker und Gitarrist Mick Stewart ist mit ihrem Latein am Ende: Ihre bisherigen Singles haben nicht den erhofften Durchbruch gebracht, Gitarrist Stewart wirft das Handtuch. In diesem Moment treten zwei aufstrebende junge Songschreiber auf den Plan: Nicky Chinn und Michael Chapman. Phil Wainman, Produzent der erfolglosen Singles, arrangiert ein Treffen, zur gleichen Zeit wird Andy Scott der neue Gitarrist der Band. Der erinnert sich: »Wainman hörte in Brians Stimme ein kommerzielles Potential. Ich glaube nicht, dass er in ihm einen Superstar sah, sondern eher eine Stimme, die man formen konnte. Er war nicht der Typ wie Robert Plant, der sagt: So singe ich, du kannst es mögen, oder es sein lassen«.Mehr ansehen

Tarja: Die Eiskönigin (2007)

Tarja: Die Eiskönigin (2007)

Kleine Frau mit Riesenstimme

Ich weiss nicht, warum, aber ich hatte eine skandinavische Walküre mit festem Schuhwerk und dämonischer Ausstrahlung erwartet, als ich Tarja Turunen in einem  kleine Hotel in der Karlsruher Karlstraße zum Interview traf, damals – 2007. Angetroffen habe ich eine mit blossem Auge kaum sichtbare, fast schon schüchterne Frau. Sehr sympathisch, und auf mich wirkte sie irgendwie sogar etwas unsicher. So, als wolle sie ständig fragen: „Meinst Du, ich schaffe das, mit meiner Solokarriere?“ Hat sie es geschafft? Ich habe sie etwas aus den Augen verloren. Das jedenfalls stand damals in den BNN:

Tarja Turunen mit erster eigener CD „Winterstorm“

In diesem Fall trügt der erste Eindruck nicht: Schon das Cover signalisiert: Ganz großes Kino, Tarja Turunen sturmumtost. Das Cover sendet ein zweites Signal in seiner ganzen opernhaften Dramatik, und dieses Signal transportiert die Botschaft: „Vorsicht Konzeptalbum“. Mehr ansehen

Tarot (2020)

Tarot (2020)

Nochmal abrocken wie damals

Die wiedererstandene Ettlinger Band Tarot will es nochmal wissen.

Notiz: ich fand das eine tolle Story, weil ich selbst etwas Ähnliches mit meiner  Band Purple Haze erlebt hatte. Wenn gereifte Herren sich nach Jahren wieder zusammenraufen und die Chemie immer noch (oder wieder) stimmt, das ist allemal berichtenswert…. und auch einfach schön. Der Artikel erschien in der Ettlinger Ausgabe der Badischen Neuesten Nachrichten Anfang August 2020.

Es war einmal eine Hardrockband aus Ettlingen. Gegründet 1989 als „Post Grunge-Rockband“ – so ihre eigene Einschätzung, bespielte das Quintett damals alle angesagten Auftrittsorte: „Von Ettlingen über Malsch bis Rüppurr haben wir so ziemlich alles beschallt, was es an Schulfestivals gab“, erzählt Sänger Thorsten Gormanns. Tarot heisst die Band, die sich 1993 auflöste – und 2016 wieder zusammenfand. Aber der eigentliche Neustart kam erst im vergangenen Jahr: Im März erschien ihr Album, mit den Songs von damals, die sie nun endlich „richtig“ produziert hatten.Mehr ansehen

Ten Years After (2009) Es geht auch ohne Alvin

Ten Years After (2009) Es geht auch ohne Alvin

Fünf Jahre Ten Years After mit Joe Gooch

Eine Begegnung im Café Hahn in Koblenz

Joe Gooch ist eigentlich nicht zu beneiden. Der 31jährige Gitarrist, der als Mittzwanziger bei den Woodstock-Veteranen Ten Years After einstieg, musste nicht nur in die großen Fußstapfen seines Vorgängers Alvin Lee treten, sondern auch gegen das Misstrauen der hartgesottenen Fans der Band anspielen. Wäre er mit einer roten Gibson 335 auf die Bühne marschiert, hätten sie gesagt: »Ach, er kopiert Alvin«. Mehr ansehen

Toto (2015)

Toto (2015)

Toto – Phoenix aus der Asche

Der Artikel, erschienen im ROCKS Magazin, basiert auf einem Telefon-Interview mit Steve Lukather zum damals antehenden Album XIV, ist aber deutlich mehr. Interviews mit dem Gitarrenzwirbler sind  meiner Erfahrung nach sehr unterschiedlich: Mal ist er verschlafen, mal  redet, er ohne auf Fragen zu achten, manchmal kommt er auf den Punkt – und das war bei diesm Interview eindeutig der Fall.  Nicht mmer kriegt man in einer starken halben Stunde soviel Information plus meinungsstarke  Statements. Egal wie er drauf ist: Lukather ist immer witzig und redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Here we go…..

Foto Copyright: Frontiers Records

Toto melden sich im März mit einem neuen Studioalbum zurück – dem ersten seit knapp neun Jahren. Selbst Gitarrist Steve Lukather kann es bis heute kaum fassen. Eigentlich musste es aber passieren, nachdem Lukather bis auf den 1992 verstorbenen Jeff Porcaro mit den Keyboardern David Paich und Steve Porcaro und dem Bassisten David Hungate die Kernmannschaft der Anfangstage wieder versammeln konnte. Mit dem Rückkehrer Joseph Williams am Mikro ist zudem ein prima Kumpel aus der Jugend an Bord.Mehr ansehen

Tubes, The: Wahnsinn mit Methode (2016)

Tubes, The: Wahnsinn mit Methode (2016)

Besser als Alice Cooper

Die Story ist erstmals erschienen im ROCKS Magazin, Ende 2016. Basis war ein Interview, das ich mit Fee Waybill am Nachmittag vor dem Konzert am 1. Oktober 2016 in der Fabrik Bruchsal führte. Wir trafen uns in einem kleinen, etwas abgewetzten Hotel mtten in der Stadt. Es war wieder einer der Termine, bei denen ich nicht so recht wusste, was auf mich zukommen würde. War dieser Waybill ein gefährlicher Verrückter? Ein eitler Selbstdarsteller? Ein arroganter Schnösel gar? Nichts von dem: Es erwartete mich ein Mann mit dezidierten Ansichten  über die amerikanische Politik, den „american way of life“ – und einer Menge Sarkasmus und Humor in der Birne. Das Gespräch dauerte rund 90 Minuten, und hätte Fee dann nicht zum Soundcheck  aufbrechen müssen, es hätte noch bis in die Nachtstunden weitergen können.  Wahrscheinlich  hätte er mir dann auch noch seine aktuellen Blutdruckwerte verraten und den Kontostand seiner Frau…..

In den 70er-Jahren sind The Tubes berühmt-berüchtigt für ihre provokante Show. Sie stellen barbusige Damen auf die Bühne, spielen Bondage-Spielchen und machen sich über so ziemlich alles lustig, was dem Durchschnittsamerikaner heilig ist – ob Fastfood, Gameshows oder Patrioten: Ihr Sänger Fee Waybill zieht alles durch den Kakao. Dazu gibt es reichlich schräge Musik – die sich erst in den 80er-Jahren mit Hits wie ›I’ll talk To You Later‹ oder ›She`s A Beauty‹ dem Mainstream nähert.Mehr ansehen

UFO: Nachruf auf eine Hardrock-Legende im mehreren Akten (2009-2016)

UFO: Nachruf auf eine Hardrock-Legende im mehreren Akten (2009-2016)

Das Raumschiff ist gelandet.

In diesem Jahr (2021) wird es die wohl letzten Konzerte der britischen Hardrockband UFO geben. Nach meinem Dafürhalten eine der sträflichstens unterschätztesten, nichteachtetetetetesten Bands of all times. UFO waren – bis auf ihren erratischen Teilzeit-Gitarristen Michael Schenker nie die Band, die durch Virtuosität überzeugen konnte. Aber sie hatten die besseren Songs als viele der anderen Jungs. Und niemand transportierte die besser als ihr Sänger Phil Mogg, einer der begabtesten Gossenpoeten der Rockmusik. Klar, er schrieb auch Gebrauchstexte – aber das meiste war so voller Bilder, Assoziationen, cineastischer und literarischer Anspielungen und vor allem prallvoll von der oft beschworenen, selten wirklich erreichten „street credibility“, dass es mir immer wieder wohliges Flattern im Hirn verursachte, während ich flackernden Fusses zur Luftgitarre griff, um mich dieser ebenso verkommenen wie vollkommenen Stimme hinzugeben. Wer indes bei UFO Gitarre spielt, war mir eigentlich immer egal. Für mich zählten die Songs, die Texte, die Stimme. Die geballte Anzahl grossartiger Songs stammt allerdings aus der Ära, als der Leadgitarrist Paul Chapman hiess, in my humble opinion. Nun soll also Schluss ein. Ein Rückblick in Etappen. Mehr ansehen