Niedecken, Wolfgang (2008) … über Bob Dylans „Desire“

Niedecken, Wolfgang (2008) … über Bob Dylans „Desire“

Die Initialzündung

NOTIZ: Anfang Mai 2008, habe ich dieses Foto von Wolfgang Niedecken gemacht, und er hat mir zu dem Dylan-Album diese Geschichte erzählt. (Das Album hatte ich fürs Foto selbst mitgebracht, es gehört meiner Frau.) Erschienen ist das in der Rubrik „Helden über Helden“ im ROCKS Magazin

Ohne Dieter Müller hätte es BAP nie gegeben. Bei der Fußball-EM 1976 gab der Kölner sein Nationalmannschafts-Debüt. Die Bundesrepublik lag gegen Jugoslawien mit 2:1 hinten. Müller kam in der 79. Minute und schoss drei Tore. Herr Niedecken hatte einen entsprechenden Brummschädel am Tag danach, und war zu schwach, dem frühen Anrufer am 18. Juni 1976 abzusagen. Der Saxophonist seiner ehemaligen Schülerband rief zu einer ersten Bandprobe für das was später einmal BAP werden sollte. Aber auch ohne Bob Dylan hätte es BAP wohl nie gegeben. Denn seine 76er LP „Desire“ war die Initialzündung für Niedecken, nach langer Pause wieder zur Gitarre zu greifen. Mehr ansehen

Niedecken, Wolfgang (2020) Auf Bob Dylans Spuren

Niedecken, Wolfgang (2020) Auf Bob Dylans Spuren

Auf keinen Fall ein Dylan-Hansel

Ohne Bob Dylan hätte es BAP nie gegeben. Wer die Geschichte der Kölner Band auch nur bruchstückhaft kennt, weiß das. Jetzt hat Wolfgang Niedecken ein Buch über Bob Dylan geschrieben, das seine eigene Karriere mit der seiner amerikanischen Inspirationsquelle verschränkt. Es ist auch eine vorläufige Bilanz der jahrzehntelangen Beschäftigung des Kölners mit Dylan.

2018 geht Wolfgang Niedecken für die TV-Dokumentation »Bob Dylans Amerika« auf Spurensuche kreuz und quer durch die USA. Er besucht Wirkungsstätten seines Vorbildes und trifft Weggefährten wie Dave Stewart von den Eurythmics, den großen Popkultur-Fotografen Elliot Landy oder Todd Gitlin, Soziologe und ehemaliger Aktivist der 68er Bewegung. 2020 erscheint das BAP-Album Alles fliesst, Live-Auftritte sind wegen Corona nicht möglich. So findet der Kölner Zeit, endlich das dem Verlag schon länger zugesagte Buch »Wolfgang Niedecken über Bob Dylan« zu schreiben, das Dylan würdigt und zugleich offenlegt, welchen wichtigen Einfluss der Amerikaner auf das Lebenswerk des Kölners hatte und hat. Dabei will Niedecken sich nicht als »Dylanhansel« verstanden wissen.Mehr ansehen

Niedecken, Wolfgang (2021)

Niedecken, Wolfgang (2021)

Fortsetzung folgt…. Wolfgang Niedecken wird 70

Fotos: Copyright Tina Niedecken

Es hätte anders kommen können: 1974 hatte Wolfgang Niedecken sein Kunststudium erfolgreich abgeschlossen und in New York monatelang bei Larry Rivers, dem „Großvater der Pop Art“, gewohnt. Der Weg schien vorgezeichnet, wäre der junge Kölner, der am 30. März 70 wird, nicht 1976 im Zivildienst einem Hardvore-Bob-Dylan-Fan begegnet, der jeden Tag dessen „Desire“ Album zu Gehör brachte. Der Kunststudent nahm die schon beiseite gelegte Gitarre wieder in die Hand. Noch im gleichen Jahr entstand BAP. Niedecken hatte schon 1974 einen eigenen Song auf Kölsch geschrieben: „Helfe kann dir keiner“. Damit war der Weg für die kommenden 45 Jahre vorgezeichnet: Niedecken hielt seine Band durch alle Stürme, Besetzungswechsel und gegen jede Mode auf Kurs: Rockmusik, von Vorbildern wie Dylan, Neil Young und den Rolling Stones beeinflusst, aber immer auf Kölsch. „All ming Jedanke, all ming Jeföhle. Hann ich – sulang ich denke kann.Immer noch ussjelääf oder erdraare, En unserer eijne Sprooch.“ heißt es im 1999 veröffentlichten Song „Für ‘ne Moment“.Mehr ansehen

Night Ranger (2011)

Night Ranger (2011)

Und ewig scheint die Sonne

Night Ranger bleiben mit Somewhere In California kalifornisch bis ins Mark

Notiz: Die Story basiert auf einem Telefoninterview, das ich mit Jack Blades fürs ROCKS-Magazin geführt habe

Bandfotos: Copyright Ash Newell Photography

Night Ranger auf Dienstgipfelhöhe beim ersten Rock am Ring Festival, Sonntag, 26. Mai 1985. Gegeben wird ›Don’t tell me you love me‹, die Eröffnungsnummer ihre Debütalbums Dawn Patrol von 1983. Da singt ein junger Jack Blades, gewandet in die Modesünden der damaligen Zeit, mit dem etwas übermotiviertem Bewegungsdrang eines B-Movie Darstellers. Die anderen sehen auch nicht besser aus und bewegen sich ebenso linkisch wie hektisch. Die Herren Gitarristen Jeff Watson und Brad Gillis springen auf die Rampen, duellieren sich mit ihren ultraschnellen Läufen, suhlen sich förmlich im Wohlklang. Diese Verbindung von Gitarrenattacke und sehr pop-affinem Songwriting ist das Alleinstellungsmerkmal der kalifornischen Kapelle, und am Schluss ruft Jack Blades „Thank You very much, we’ll see you again very soon“. Das mit dem very soon ist nichts geworden, denn Night Ranger sind in diesem Jahr zum ersten Mal seit 1985 in Deutschland zu sehen. Mehr ansehen

Nils Lofgren: Über Neil Young, den Boss und die Solokarriere (2008)

Nils Lofgren: Über Neil Young, den Boss und die Solokarriere (2008)

„Wenn Du irgendwann mal einen Gitarristen suchst….“

2008 hatte Nils Lofgren, Gitarrist bei Bruce Springsteen und Verwalter einer eigenen, künstlerisch integren aber kommerziell eher unauffälligen Karriere, der Songs des Mannes angenommen, dem er als Sideman in den frühen 70ern diente: Neil Young. Für das Album „Nils sings Neil“ gab er einige Interviews, eines davon fand am 15. Juni 2008 im Hyatt Hotel in Köln statt. Ich hatte viel Zeit und der brutalst sympathische Herr Lofgren auch – und erzählte mir sehr viel. Viel mehr, als ich erwartet hatte, und es wurde diese lange, runde Geschichte draus, die dann im ROCKS erschien. Eins muss ich aber noch verraten, und es ist mir fast peinlich: Da das Interview ja stattfand, während Nils mit der E-Street-Band auf Tour war, dachte ich die ganze Zeit: Ich könnte wetten, Herr Springsteen ist jetzt bestimmt in einem der Zimmer auf dem gleichen Flur. Ich würde mich ja gern mal wenigstens eine Sekunde vor ihm in den Dreck werfen. Aber der Gedanke war schnell wieder weg, denn was Nils L. zu erzählen hatte – das war mindestens so interessant. Here we go…..

Live-Fotos: Copyright Joseph Quever

„Ich bin damals zu jedem Konzert gegangen, das in erreichbarer Nähe lag, auf der Suche nach Inspiration. Außerdem versuchte ich immer, ein Schlupfloch in den Backstage-Bereich zu finden. Ich wollte alles über die Musikindustrie wissen“, erinnert sich der heute 58jährige Nils Lofgren an den 17jährigen der Jahre 1968/69. Nils hat damals die Band Grin am Start, aber es gibt noch keinen Plattenvertrag. Einer der bevorzugten Orte seiner Studien ist der winzige Club „The Cellar Door“ in Washington D.C. Ein kleiner Laden mit einer intimen Atmosphäre. Vielleicht 150 Menschen finden hier Platz. Der Laden hat sich schnell einen Namen gemacht, nicht zuletzt wegen der ungewöhnlichen Mischung von Künstlern, die hier auftreten und in den kommenden Jahren auftreten werden. Von BB King über Joni Mitchell bis zu Miles Davis. Eines Abends sieht Nils ein Plakat, das Neil Young & Crazy Horse ankündigt, vier Shows an zwei Tagen. „Ich habe mich in den Backstage Bereich geschlichen, hinter dem Haus ging eine Wendeltreppe zur Garderobe hoch, ich war dort schon oft gewesen. Ich wollte alles über das Musikgeschäft wissen“. Lofgren wird seine Fragen los, und der fünf Jahre ältere Young drückt ihm spontan seine Gitarre in die Hand und bittet ihn, vorzuspielen. „Ich spielte ihm also einen Song von Grin vor. Es wurden schließlich drei, vier oder ein paar mehr. Er hat mir dann einen Tisch besorgt, Ich hätte da mit 17 eigentlich nicht sein dürfen, aber ich war sein persönlicher Gast. Er spendierte mir Cola und einen Cheeseburger.“ Wenn Lofgren die Geschichte heute erzählt, klingt sie immer noch so, als wolle er sie selbst nicht glauben.

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Oppermann, Rüdiger (2014) Nix mit Harmonie im Wallekleid

Oppermann, Rüdiger (2014) Nix mit Harmonie im Wallekleid

Der Botschafter der keltischen Harfe

Rüdiger Oppermann über Weltmusik und „The Brendan Voyage“

„Immer wenn’s harmonisch werden soll, ist die Harfe dran: Entspannung, New Age, blonde Frau mit langen Haaren spielt harmonische Musik.“ Gegen dieses Klischeebild der Harfe musiziert Rüdiger Oppermann an, seit er 1973, inspiriert durch den Bretonen Alan Stivell, die keltische Harfe zum Dreh- und Angelpunkt seines musikalischen Universums machte. Oppermann begann zu reisen, studierte die Harfe im aussereuropäischen Kultur-Umfeld: „Es gibt eine brüderliche Verbundenheit – etwa in Zentralafrika oder in Zentralasien: Mongolei, Afghanistan, Tadschikistan. Da hatte ich schon als Jugendlicher eine typisch deutsche romantische Sehnsucht, eigentlich nach dem Indianer-Image des wild und frei lebende Nomaden“.Mehr ansehen

Pendragon (2020)

Pendragon (2020)

Ein Zeichen gegen alles Hässliche

Bandfotos: Copyright Rachel Barrett

Seit 42 Jahren sind Pendragon eine britische Progrock-Institution. Ihr neues Album Love Over Fear ist die endgültige Rückkehr zu den hochmelodischen, harmonischen Wurzeln der Band. Nick Barrett und seine Mitstreiter setzen ein Zeichen gegen alles Hässliche in der Welt und liefern als Ausrufezeichen gleich noch eine akustische Version des Albums mit.

Im Booklet der Deluxe Version fällt ein Bandfoto auf, auf dem Nick Barrett Nutella aus einem Glas löffelt und sich dabei das Gesicht einsaut wie ein Kind. Ja, das hat durchaus etwas zu bedeuten, lacht der Sänger, Gitarrist und Songschreiber: »Es bedeutet, dass ich Nutella mag. Nein, im Ernst: mich spricht es an, einfach etwas Kindisches zu machen. Ich nehme meine Arbeit absolut ernst, aber auf der anderen Seite gibt es so vieles, über das ich lachen kann. Das war der Grund für das Foto. Es wird doch stinklangweilig, immer nur auf vier Typen zu starren, die mit verschränkten Armen dastehen.«Mehr ansehen

Phillips, Simon: Ein Alleskönner (1997)

Phillips, Simon: Ein Alleskönner (1997)

Das Chamäleon am Schlagzeug

Es war 1977, als mir der Mann zum ersten Mal auffiel: Judas Priest war damals noch eine kleine unbekannte Band, sozusagen ein Flaggschiffchen der New Wave of British Heavy Metal- und auf ihrem neuen Album „Sin After Sin“ trommelte einer irgendwie anders. Zu hören war ein riesiges Set, zwei extrem schnelle Bassdrums, so richtig mit Gefühl und Härte, aber irgendwie anders, als andere Jungs das normalerweise tun. Ich drehte also leicht irritiert das Cover um- und da stand: Special thanks: Simon Phillips (Drums). 20 Jahre später, Ende Januar 1997, habe ich Simon Phillips nach dem Karlsruher Konzert seiner Jazzrockformation „Symbiosis“ im Karlsruher Jubez getroiffen. Verinbart waren damals 15 Minuten Interview. Es wurden 90 Minuten und drei Bier. Die Fotos habe ich wiederum 20 Jahre später gemacht, bei den Bühler Jazztagen. Hier also der Artikel, der damals in einr Zeitschrift erschien, an deren Namen ich mich nicht mehr erinner. Nur soviel weiss ich noch: Sie haben das Honorar nie bezahlt!

Wieviele Tonträger genau hast Du denn betrommelt?

Also vor ein paar Jahren habe ich eine Diskographie zusammengestellt. das war allerdings auf meinem Computer in England, bevor ich nach Amerika umgezogen bin. Und ich ließ das alles zurück, und musste mich wieder an die Arbeit machen. Eine ganze Menge Leute haben mir dabei geholfen, vor allem Jonathan Mover, einige Fans haben auch dran mitgewirkt, ich glaube vor allem auch aus Deutschland, haben geholfen… so habe ich also meine Diskografie wieder zusammengekriegt. Es sind jetzt wohl so 220 bis 230 Platten, auf denen ich mitgespielt habe. Aber es ist schon ein ganz schönes Stück Arbeit, das alles genau zurückzuverfolgen… manchmal weiß ich ja auch garnicht, welche einzelnen Stücke zum Beispiel auf speziellen Samplern herausgebracht wurden. Vielleicht sind‘s ja dann auch 250 alles in allem….

Der Mann, der so beschäftigt ist, behauptet dennoch lächelnd, er habe ein Privatleben. Seit ich bei Toto bin und nach Amerika umgezogen bin, habe ich sogar mehr Zeit für mich selbst. Wir arbeiten schon sehr hart, wenn wird unterwegs sind, aber von Ende Juli letzten Jahres und die meiste Zeit bis zu dieser Tour war ich fast durchgehend in L.A., habe mein Haus auch mal bewohnt, also eigentlich angefangen, mich da erst richtig einzuleben. Das war vielleicht das erste Mal, seit ich nach Amerika umgezogen bin…

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Schuld daran war nur die Big Band

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Die Diskografie liest sich wie ein Who´s´Who der Rock-und Popmusik, mit gelegentlichen Ausflügen in den „reinen“ Jazz. Wer allerdings denkt, Simon Phillips wäre der Rocker, der auch gelegentlich jazzen kann, der liegt falsch. Im Jazz liegen seine Ursprünge: Denn Simon´s Vater Sid war Klarinettist, Saxophonist, Arrangeur und eben auch Bandleader. und da war dann auch erstmals der Platz des „kleinen“ Simon.

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Pink Cream 69 (1998)

Pink Cream 69 (1998)

Back To The Roots

Pink Cream 69 wieder in Hochform mit „Electrified“ – neue Platte, neues Glück

Notiz: Dieses Interview von 1998 habe ich auf alten Daten-CDs gefunden. Ich habe keine Ahnung mehr, wann und wo genau ich es geführt habe. Es könnte sein, dass es im privaten Radiosender „Die Welle“ war, einfach aus Spass. Denn senden konnten wir ja bei diesem ekligen Formatradio  vom infrage stehenden Album nichts. Vermutlich habe ich das Interview also sozusagen mit stillschweigender Duldung der Verantwortlichen zum eigenen Spaß aufgezeichnet und dann irgendwann transkribiert. Das wurde also bisher nirgends in irgendeiner Form veröffentlicht. Here we go……

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Vor 10 Jahren waren sie angetreten, von Karlsruhe aus die Welt zu erobern: Pink Cream 69 waren bis dahin lange Jahre „Germany´s Greatest Unsigned Hope“ gewesen. Dann kam der Major-Deal und alles ging gut bis Sänger Andi Deris 1994 zu Helloween abwanderte. Nach kurzfristiger Verwirrung kam David Readman aus Manchester an Bord- und die Band klang erstmal modern, was nicht allen Fans zusagte. Vier Jahre und drei Alben später sind die Pinkies musikalisch wieder eines der wenigen verbliebenen Flaggschiffe des melodischen Hardrock, wie er eben vor 10 Jahren seine Blütezeit hatte. „Electrified“ ist geradeaus, wuchtig, pathetisch und reizt dazu, unsichtbare Gitarren zu spielen, wenn keiner guckt. Es ist ja 1998. Vorhang auf zum Tanztee mit Kosta Zafiriou und David Readman.

Also jetzt, meine Herren- Hand aufs Herz- welche Eurer neuen Songs elektrifizieren Euch selbst am meisten? Und bei welchen wird sich das Publikum vor Begeisterung in Stücke reissen?.

Kosta: Da würde ich auf jeden Fall „Stranger in Time“ nennen und dann noch „Shame“. Ich denke, dass das vielen Leuten genauso geht- einfach durch die Kombination harte Riffgitarren mit extrem melodischem Refrain, wie es jedem ins Ohr geht. Das kann man dann auch gut den ganzen Tag im Auto vor sich hinsummen. Die Ballade „Gone Again“ gehört sicher auch dazu, und ganz klar die Doublebassgeschichten, die auch immer ein Element der Band waren, hardrockiger, was uns musikalisch sehr viel Spaß macht, was aber nicht jedermanns Sache ist. Mehr ansehen

Poor Genetic Material: Vater und Sohn (2020)

Poor Genetic Material: Vater und Sohn (2020)

Atmosphärischer Progressive Rock aus Mannheim

Foto-Credits: Marco Magin (Live-Fotos)

Poor Genetic Material sind eine Progressive Rockband aus Mannheim. Sie vertonen gerne Literatur. So haben sie Shakespeares „The Tempest“ zu Musik werden lassen, ein weitere ihrer Alben ist von James Joyces „Ulysses“ inspiriert. Im Gegensatz zum literarischen Werk ist die Musik der Band um Sänger Philip Griffiths (Prog-Fans auch bekannt als Sänger von Alias Eye) aber alles andere als schwer zugänglich. Poor Genetic Material haben sich einer Spielart des Progressive Rock verschrieben, die auf Melodien setzt, die Pathos aus eben jenen statt aus meterhohen Arrangement-Ungetümen zieht, und die immer den Song über handwerkliche Protzerei stellt. Eloy, Pink Floyd, RPWL oder Camel mögen als Referenzgrößen für Einsteiger herhalten. Da hört man eine Gitarre, die nachdenklich die Räume durchmisst, dazu eine hingetupfte Flöte. Oft perkussiv gespieltes Schlagzeug und ostinate Bässe bilden das Gundament für eine Musik, die sich viel Zeit lässt. Und Platz schafft für den Gesang. Bei dem Junior Philip immer mal unterstützt beziehungsweise abgelöst wird von seinem Vater Martin Griffiths, dereinst Sänger von Beggars Opera. Der seit einiger Zeit festes Mitglied der Band ist. Die Stimmen der beiden liegen ziemlich nah beeinander, klingen gut miteninander und sind zusammen einfach nur schön. Gerade ist ihr neues Album „Here Now“ erschienen. Ein besonderes Highlight darauf ist „The Garden“, eine 13 Minuten lange mehrteilige Suite mit wiederkehrenden Motiven, die auf der Geschichte des Schwetzinger Schlossgartens basiert. Komponiert und gesungen von Martin Griffiths, der dieser Tage Schlossführer in eben jenem herrlichen Garten ist.

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