Carrington Brown (2020)

Carrington Brown (2020)

Boris Johnson ist nur eine Epaulette

Carrington-Brown mit der Brexit Operette „Turnadot“,Tollhaus, Karlsruhe, 14.2.2020

Dieser verfluchte Brexit und seine Folgen: Jetzt könne nicht mal mehr das Ensemble einer „Royal Imperial Victorian Opera Company“ aufs Festland gelangen, verkündet die Lautsprecheransage dem bereits auf Schmunzeltemperatur amüsierten Publikum im Tollhaus, auf dessen Bühne viele Stühle stehen. Mehr ansehen

Cat Empire (2009)

Cat Empire (2009)

Wednesday Night Fever

The Cat Empire, Tollhaus- Zeltival, Karlsruhe, 22.7.2009

Eine Viertelstunde lang etwa gibt es den Soundtrack zu entfesselter Bewegungsenergie, ohne dass der brutal sympathische Felix Riebl (Typ leicht zwielichtiger Traumschwiegersohn) irgendeine Aufforderung zum Tanze erteilt hätte. Dann schlurft „So Many Nights“ herein und zeigt in vier Minuten noch deutlicher die Qualitäten dieser Band. Das ungehobelte, trockene Arrangement sperrt sich gegen jede Hochglanzveredelung, obwohl der Song mit seinem lässigen Groove und seinen wirklich coolen Bläsereinwürfen, mit seinem leicht ironischen Dreh das Zeug zu plüschiger Ausgestaltung hätte. Aber nein: Da ist nur Rhythmus, ein beiläufiges Piano, das alles zusammenhält, ein rotziger Sänger, dem der Schalk aus den Augen blitz, und der einfach nur spielen will. Der auch mal zwischendurch Percussions bedient, wenn gerade nichts zu singen ist,.und damit noch en bisschen zusätzliche Kohle in die Glut wirft.

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CCS

CCS

Tap Turns On The Water / The CCS Story

Esoteric Recordings / VÖ: 29.7.2013

Bigband des befreiten Bewusstseins

Bluesgefärbter Rock im Bigbandsound – gespielt von einer Band, die grossteils aus Jazzern besteht. Pianist und Songwriter John Cameron sieht 1970 ein Konzert der Don Ellis Band im Ronnie Scotts Club gesehen und findet es sensationell, wie die Jazzer mit musikalischen Ideen experimentieren. Er erzählt dem Produzenten Mickie Most, dass ihm ähnliches vorschwebe, aber im Stil von Blood Sweat & Tears Musik. Mehr ansehen

Chaplet, Anne (2004)

Chaplet, Anne (2004)

Dies Enge in der Brust

Anne Chaplet las aus „Russisch Blut“. Bücherschau, Buchcafé im Regierungspräsidium, 23.11.2004.

„Der Krimi ist, wenn er gelingt, auch ein Gesellschaftsroman“, sagt Anne Chaplet und rennt bei ihrer (überwiegend weiblichen) Zuhörerschaft offene Türen ein. Eigentlich will sie sich bei ihren Lesungen ums Lesen drücken, bekennt sie. Darum bricht sie zunächst eine Lanze für ihr Genre. Es gebe mittlerweile auch in Deutschland eine Entwicklung zu einer Kriminalliteratur, die weit über „heitere Frauenkrimis“ hinausgehe. Und: „Ich glaube auch nicht an den Jungs-Krimi, in dem ein Hubschrauber nach dem anderen explodiert“.Mehr ansehen

Church Of The Cosmic Skull

Church Of The Cosmic Skull

Science Fiction

Kozmik-Artefactz I 18.5.2017

Geheiligt sei der Wahnsinn

Die irre Truppe aus Nottingham verkauft sich auch auf ihrem zweiten Album als bewusstseinserweiternde Privatreligion im Geist des alleinseligmachenden Hippie-Gottes (oder auch Satans?) und kreiert ein reizvolles, farbenfrohes Crossover-Werk aus progressivem Rock, Psychedelia, orchestralem Intelligenz-Pop und Stimmungen zwischen erfrischender Witzigkeit und Düsternis. Mehr ansehen

Circa

Circa

Valley Of The Windmill

Frontiers / VÖ: 8.7.2016

Noch ein neues Yes-Album!

Bemerkenswert, dass gerade jetzt, da die abgewirtschaftete Band, die sich immer noch Yes nennt, aus dem Kreis der Alumni einige Veröffentlichungen kommen, die dem Erbe der Yes Musik respektable Ergänzung hinzufügen. Mehr ansehen

Circus Maximus

Circus Maximus

Havoc

Frontiers Records / VÖ: 18.3.2016

Zuviel von allem

Die norwegischen Prog-Metaller verfolgen mit ihrem vierten Album den Weg weiter, den sie mit Nine 2012 eingeschlagen hatten: weg vom Klein-Klein instrumentaler Zuckerbäckerei, mehr wuchtige, donnernde Riffs, und manchmal auch ein Hauch Pop wie in der Power-Ballade Loved Ones.Mehr ansehen

Clear, Barbara (2015)

Clear, Barbara (2015)

Aus der Zeit gefallen

 Karlsruhe-Durlach, Festhalle, 17.4.2015

Wenn sie Kris Kristoffersons „Me and Bobby McGee“ singt, ist sie ganz Woodstock, durch und durch. Mit ihrer akustischen Gitarre und ihrem Kleidungsstil erinnert sie mehr an Melanie als an Janis, in jedem Fall aber wirkt sie brutalstmöglich aus der Zeit gefallen. Barbara Clear hatte der großen Musikindustrie schon vor Jahren gezeigt, dass sie Hallen füllen kann. Sie braucht dazu weder Plattenfirma noch Management und sie zelebrierte diese Unangepasstheit auch am vergangenen Freitagabend in der Durlacher Festhalle mit dem ersten von zwei (unterschiedlichen) Konzerten. „Der Klang des Lebens“ betitelt, brachte es ihre Musik, ihre Malerei und Fotografie als Gesamtkunstwerk auf die Bühne. Mehr ansehen

Clegg, Johnny (2013)

Clegg, Johnny (2013)

Volksfest mit Volkshochschule

Johnny Clegg im Tollhaus, Karlsruhe, 14.11.2013

Sechs Jahre Abwesenheit haben offenbar die Sehnsucht des Karlsruher Publikums befeuert: Als Johnny Clegg und seine Band am Freitagabend endlich wieder auf der Tollhaus-Bühne erscheinen, begrüßt sie das Publikum mit einem Enthusiasmus, als handle es sich bei ihnen entweder um verlorenen Söhne und Töchter oder um den Messias persönlich. Aber selbst der abgebrühteste Konzertgänger versteht sofort, warum. Mehr ansehen

Clempson, Clem

Clempson, Clem

In The Public Interest

Repertoire Records / VÖ: 23.8.2013

Selbstbewusster Sideman

„Der Blues kam zu mir und fragte: Darf ich mit dir Tanzen?“ singt Clem Clempson in ›Dancing With The Blues‹ – und setzt damit das Motto für dieses facettenreiche Werk. Mit der handzahmen Version von ›I Don’t Need No Doctor tut sich der ex-Colosseum und Humble Pie-Gitarrist zwar nicht unbedingt einen Gefallen – aber der Rest seines ersten (!) Soloalbums ist solider, anrührender Bluesrock der alten Schule, gespielt von hörbar motivierten Routiniers (u.a. Reggie Worthy am Bass und Adrian Askew an der Orgel). Mehr ansehen