Gott ist mit Euch, aber hallo!
Nina Hagen, Tollhaus, Karlsruhe, 2.5.2012
Da steht sie nun mit der Wanderklampfe in der Hand und irgendwas aufgetürmtem Bunten auf dem Kopf. Das Cowgirl in Schrill. Nina Hagen, „der Schrecken aller Talkshows“, „die Mutter des Punk“, die Frau, die schon mal zum Publikum gesagt haben soll: „Ihr braucht keine Angst vor mir haben“. Nein, braucht man nicht. Denn diese Nina, die „Karlsrühchen“ im mäßig besuchten Auditorium begrüßt, beißt nicht, die bellt, krächzt und singt nur „schön“ gegen das Schlechte, für das Gute, und immer mit Gott und der Bibel, mit Gospel- und Country-Klängen, mit archaischem Rock’n’Roll und auch – und darin ist sie am besten – mit viel Blues. Mehr ansehen
Affinity
Inside Out Music / VÖ: 29.4.2016
Wechselbad der Gefühle
Mehr 80er-Jahre-Einflüsse – von Rush bis Toto, von Yes (der 90125-Phase) bis zu Filmmusik – zuzulassen war das erklärte Ziel der Briten. Die Zutaten sind die vertraut, die Gewürze sind neu. In ›1985‹ (sic!) wird es ruchbar. Pompöse tönt das Keyboard, synthetische Drums tanzen über einem hochglanzpolierten Rosa-Cadillac-Riff. Mehr ansehen
From The Trees
Fie! VÖ: 3.11.2017
Verstörend und faszinierend
Zwar behauptet Hammill, dieses Album sei so konventionell, wie es ihm nur eben möglich ist. Wer ihn kennt, weiß was das bedeutet. Allenfalls sind die Songs etwas kompakter, aber Hammill tut ansonsten das, was er immer tut; er packt den Hörer mit seiner Stimme, die vor ungefilterten Emotionen schier platzt. Mehr ansehen
Der Mann der tausend Hits
Albert Hammond, Tollhaus, Karlsruhe, 23.10.2014
Da kommt ein Mann auf die Bühne mit der Ausstrahlung eines 20jährigen Studenten, der gerade seine Schüchternheit überwunden und ein Date mit der Dame seines Herzen arrangiert hat. Dabei ist der Mann, der da in Turnschuhen und Jeans mit einem halb verlegenen, halb siegessicheren Lächeln ins Rampenlicht des ausverkauften Tollhauses schlurft, ein 70 Jahre alter Mega-Star im Songschreiber-Olymp: Albert Hammonds Songs, von ihm und anderen Stimmen interpretiert, haben sich hunderte Millionen mal verkauft.Mehr ansehen
„Deutschland hat mich immer geliebt“
Erschienen in den Badischen Neuesten Nachrichten im April 2017
Deutschland hat Albert Hammond immer geliebt, seit er in den 60er-Jahren mit der Band Family Dogg zum ersten Mal im legendären ‚Beat Club‘ aufgetreten ist. „Das hat nie aufgehört. Als ich nach 35 Jahren wieder angefangen habe, auf Tour zu gehen, wusste ich, dass ich in Deutschland anfangen würde. Damals haben mir eine ganze Menge Fans gesagt: Wir dachten, du wärst tot, weil sie nichts mehr von mir gehört hatten. Viel wussten nicht, dass ich diese ganzen Songs geschrieben hatte. Songwriter sind eben nur im Business Promis, für die Leute draussen zählt nur der Sänger“.
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Songsmith
Blue Rose Records / VÖ: 30.05.2014
Weniger wäre mehr
Der Schweizer Singer/Songwriter (bürgerlich Thomas Erb) kannte schon bisher keine stilistischen Scheuklappen: Er hat sumpfigen Roots-Rock gespielt, im nächsten Momnet auf „Jazzversuche“ umgeschaltet und auch vor Anklängen von Zigan Swing nicht Halt gemacht. Mehr ansehen
Funtown
Jazzhaus Records/In-Akustik / VÖ: 25.9.2015
Auf der Suche nach dem Song
Der Titel steht für einen fiktiven Vergnügungspark, in dem jeder Besucher alles machen kann, lässt Meister Hansen im Beipackzettel ausrichten. Auch er macht dort offenbar alles, was ihm gerade durch den Kopf rauscht, zu Musik, im Titelsong liefert er sogar noch die Geräusche dazu. Mehr ansehen
Der den Himmel küsst
Randy Hansen spielte Hendrix in der Bruchsaler Fabrik 30.4.2008
Jimi Hendrix lebt. Zumindest von weitem sieht der Mann, der da am vergangenen Mittwoch in der Bruchsaler Fabrik gut 200 Fans begeisterte, dem 1970 gestorbenen Gitarrengott ziemlich ähnlich. Die Frisur, der Hut, die bunten Tücher, die Schlaghosen und das Flower Power Hemd. Allerdings ist der Mann da oben auf der Bühne weiß und Rechtshänder und mittlerweile doppelt so alt, als Jimi bei seinem Tod war. Randy Hansen hat Hendrix einmal live in beider Heimatstadt Seattle gesehen, da war er 16 und sein Idol bald danach tot. Aber dessen Musik veränderte das Leben des jungen Mannes radikal. Zwar war er schon ein gelehriger Gitarrenschüler und stand auf die Ventures, die Young Rascals und natürlich die Beatles. Als er Hendrix hörte, fing er Feuer und wusste, dass er mehr wollte als Gitarre spielen, er wollte so spielen wie Hendrix.
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Hope
Frontiers / VÖ: 25.6.2008
Die Vorletzten Ihrer Art
Harem Scarem geben ihren kleinen Melodic-Rock Laden nach fast 20 Jahren auf. „Hope“ ist das letzte Lebenszeichen dieser bemerkenswert originellen kanadischen Band, die in Europa leider immer ein Insider Tip blieb. Wenn es denn ein Genre „anspruchsvoller Adult Oriented Rock“ gibt, hätten sie zusammen mit ihren Labelkollegen Winger in der Sparte einen Preis verdient. Mehr ansehen
Better Than Home
Mascot / VÖ: 13.4.2015
Im Orkan der Gefühle
Die Produzenten Michael Stevens und Rob Mathes glaubten, die Sängerin habe sich bisher hinter musikalischen Fassaden versteckt und sei nie ganz zum eigentlichen Kern ihrer Stimme vorgedrungen. Mit ihren Blues- und Rockalben habe sie sich immer hinter Fassaden versteckt. Haben sie mit ihrer Produktion etwas überraschend Neues aus Beth Hart herausgekitzelt? Mehr ansehen