Musikerleben

Musikerleben

Hier können Sie aber nicht parken“

Der Schlagzeuger Benny Morkross schreibt über sein Musikerleben

Groupies, Champagner, ausschweifende Parties und viel Geld: Das ist das Klischeebild des Profimusikers. Die Realität sieht aber für die meisten freischaffenden Berufsmusiker deutlkich anders aus. Benny Mokross ist einer von ihnen: Der Schlagzeuger und Percussionist spielt vor allem Jazz und Weltmusik, er hat über 3.000 Konzerte gespielt und ist auf rund 60 Tonträgern zu hören. Er berieibt ein Tonstudio und ist Dozent. Zusammen mit dem Transorient-Orchestra sowie der Glen-Buschmann-Jazzakademie erhielt er 2017 den WDR Jazzpreis.

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Musse feife in de Wind. Bob Dylan, Niedecken, Deep Purple, Alan Posener und ich

Musse feife in de Wind. Bob Dylan, Niedecken, Deep Purple, Alan Posener und ich

Eingestellt am 29.7.2025

„Star struck“ bin ich eigentlich nicht. Aber ab und an empfinde ich ein wohliges Kribbeln, wenn ich im gleichen Raum bin wie irgendein „bedeutender“ Mensch. Dabei muss ich diesen Menschen gar nicht besonders verehren. Es könnten auch Orte sein, die dieses undefinierbare Gefühl auslösen. Ein Freund wollte unbedingt mal auf der Wiese von Yasgurs Farm stehen. Sie wissen schon, der Acker der berühmtesten Schlammschlacht des 20. Jahrhunderts. Ein anderer hat im Abbey Road Studio mit dem Paul McCartneys Toningenieur eine CD aufgenommen. Ich wollte vor einigen Jahren mal unbedingt in der Arena von Verona stehen. An der Stelle, an der Jahre zuvor Ian Paice am Schlagzeug gesessen hatte. Aber die Arena war just an diesem Tag wegen Soundcheck von Al Bano und Romina Power geschlossen. Immerhin war ich einmal mit dem amerikanischen Anarcho-Clown Django Edwards und der niederländischen Königin Beatrix im gleichen Raum. Das ist doch was. Und dann kam 2010 die Chance: Bob Dylan! Live! Da kam ein Anruf, der Kollege sei krank, ob ich Lust hätte, Dylan zu sehen in Straßburg im Le Zénith, schon morgen. Und wie ich Lust hatte. Heureka. 70 Euro koste das.

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Mute Gods, The

Mute Gods, The

 

Atheists And Believers

InsideOut Music I VÖ: 22.3.2019

Gezähmtes Wüten in geraden Takten

»Live is a chemical reaction« kündet der formschön arrangierte Chor in ›One Day‹ und man fühlt sich an die Yes der 80er-Jahre. Zudem gastiert auf dieser Nummer Alex Lifeson – bleibt aber unauffällig. Aber danach passiert wenig Aufregendes im gemächlichen Schraddeln halbalternativer Gitarren, wie überhaupt die Musik des etwas zähen Albums über weite Strecken das Wort progressiv etwas anders, geradliniger buchstabiert als bisher. Mehr ansehen

Mute Gods, The

Mute Gods, The

Do Nothing Til You Hear From Me

Inside Out / VÖ: 26.2.2016

Muskulöses Kopfkino

Energie, muskulöses Handwerk und innovative Ideen weitab von Selbstbefriedigungsorgien abgehobener Alleskönner: The Mute Gods bringen das beste aus den Welten dreier qualifizierter Fachkräfte des Genres zusammen, Bassist und Sänger Nick Beggs (Steve Hackett, Steven Wilson), Keyboarder Roger King (Steve Hackett) und Trommler Marco Minnemann, der unter anderem mit Steven Wilson, Joe Satriani und Tony Levin spielte, und hier so nebenbei Gitarre spielt. Mehr ansehen

My Chemical Romance

My Chemical Romance

The Black Parade

Reprise Records / VÖ: 10.2.2015

Es klingt nach EKG oder künstlicher Beatmung, dieses fiese Piepsen. Der Song heißt „The End“ und ist der Anfang. Der Anfang einer höchst verwirrenden Achterbahnfahrt durch musikalische und emotionale Höhen und Tiefen. Hat das nicht gerade nach David Bowies „Five Years“ geklungen? Mehr ansehen

My Chemical Romance

My Chemical Romance

The Black Parade

Reprise / VÖ: 23.10.2006

Es klingt nach EKG oder künstlicher Beatmung, dieses fiese Piepsen. Der Song heißt „The End“ und ist der Anfang. Der Anfang einer höchst verwirrenden Achterbahnfahrt durch musikalische und emotionale Höhen und Tiefen. Mehr ansehen

Nad Sylvan

Nad Sylvan

The Regal Bastard

InsideOut Music I VÖ: 05.07.2019

Der Vampirate modernisiert sich

Mit dem dritten Album seiner Vampirate-Trilogie präsentiert sich Nad Sylvan mit modernerem Sound und versucht vorsichtig die Abnabelung vom an die 70er-Jahre angelegten Retro-Prog. Da gibt es luftige Schraddelgitarren, da rumpeln donnernde, eher einfach gestrickte Drum-Patterns, sirren schräge Keyboardsounds. Mehr Pop und Soul ist erlaubt.Mehr ansehen

Nazareth

Nazareth

The Newz

edel records / VÖ: 31.3.2008

Seit zehn Jahren das erste Studioalbum der Schotten, da ist die Erwartungshaltung hoch, allerdings nicht auf Innovation gerichtet. Werden Sie es schaffen, ihren bluesgetränkten Rumpelrock noch genauso rumpeln zu lassen, wie damals? Ja, sie schaffen es. Mit verschlurften Grooves, die etwas angenehm Schlampiges haben, mit einem Ausbruch ins nachgerade Metallische („The Gathering“) und einem „Keep On Travellin’“, das so brutal nach „Nutbush City Limits“ klingt, dass es in seiner Dreistigkeit schon fast wieder berauschend tönt. Sänger Dan MacCafferty, der zusammen mit Basser Pete Agnew das Duo der Originalmitglieder stellt, brüllt zuverlässig herum, als gelte es, sich um den Posten des Hilfs-Sängers bei AC/DC zu bewerben. Die konsequente Verweigerung gegenüber jeder Glattpoliertheit macht den besonderen Reiz der besseren Songs von Nazareth aus. Kommet zu hören unsere unbehauen Klötze, Geformt mit einer Gitarre, einem Bass und einem Schlagzeug. Löcher im Sound? Wo andere Hilfskeyboarder, Bläser, gar Beistell-Elsen oder dahergelaufene Showgeigerinnen im kleinen Schwarzen auffahren würden, geizen diese Schotten. Hauptsache Rock’n’Roll. Hauptsache laut – und endlich mal wieder ein Studioalbum, das auch genau diese Stärken ihrer Live-Auftritte einfängt. Vielleicht sogar ihr erstes mit dieser Qualität.

8/10

Nazareth (2015)

Nazareth (2015)

Die Urgesteine des Schottenrock

Nazareth in der Bruchsaler Rockfabrik, 23.10.2015

Wenn es um britischen Hardrock geht, standen Nazareth hinter den Großen Deep Purple, Led Zeppelin und Black Sabbath immer in der zweiten Reihe – daran ändern auch rund 40 Millionen verkaufter Tonträger nichts. Ganz vorne aber sind die Männer um Bassist Pete Agnew, mit 69 Jahren das einzige verbliebene Urmitglied, wenn es um Beständigkeit und Geradlinigkeit geht: Mit wenigen Ausrutschern in Pop-Gefilde stehen sie seit 47 Jahren für soliden, unprätentiösen Arbeiterklasse-Hardrock. Mehr ansehen

Neigel, Julia (2010)

Neigel, Julia (2010)

Über den Tellerrand hinausgesungen

Julia Neigel im Kammertheater, Karksruhe, 27.12.2010

Dass man einen Pop-Hit, der wahrlich nicht für die Ewigkeit geschrieben war, über zwei Dekaden nach seiner Entstehung noch am Leben erhalten kann, indem man ihm die Plastikverkleidung vom Leib reißt und ihn ganz in Mahagoni neu aufbaut, ist eine der Erkenntnisse diese Abends im ausverkauften Kammertheater.Mehr ansehen