Blues von der Sonnenseite des Lebens
Jubez, Karlsruhe, 22.11.2019
Es mag ja ein abgedroschenes Klischee sein, aber weil Thorbjørn Risager und seine glorreichen Sieben zum ersten Mal in Karlsruhe gastieren, sei es hier gestattet: Wer den Mann nicht kennt, nicht sieht und nur singen hört, der glaubt, er habe einen alten, dicken schwarzen Mann aus dem Mississippi-Delta vor sich, Dann öffnet er die Augen und sieht einen langen, höchstens zehn Gramm schweren Schlacks vor sich, Typ Weisser-Riese im Anzug. Mehr ansehen
All The Right Noises
BMG Rights I VÖ: 12.03.2021
Der Lärm zur Zeit
Ähnlichkeiten mögen nicht beabsichtigt sein, aber sie wurzeln in den besten Gefilden: Da macht ›Force Of Nature‹ Anleihen bei Fleetwood Macs ›Oh Well‹. In ›The Last One Out There Turn Off The Lights‹ finden sich Spurenelemente von ›Whole Lotta Love‹. Mehr ansehen
Please Remain Seated
BMG / VÖ: 18.1.2019
Lärm intim getuned
Da fühlt man sich doch gleich wie im Pub seines Vertrauens: Hinten in der Ecke spielt eine kleine Band. Ein uriges Honky Tonk-Piano, ein Rhythmus wie bei einem Trinklied. Aber das ist kein Trinklied. Es ist „Bigger Tham Both Of Us“, und man kennt es. Aber eben nicht so.Mehr ansehen
Robert Johnson’s Tombstone
Frontiers / VÖ: 10.11.2006
Mächtige bluesgetränkte Riffs, eingängige Hooklines mit Biss, einen Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Der Titelsong bezieht sich auf den Delta-Bluesmusiker Robert Johnson, der 1938 mit nur 27 Jahren starb, aber eine ganze Menge Blues- und Rockmusiker beeinflusst hat. Mehr ansehen
Rip It Up
ear music / VÖ: 10.2.2017
Kraftblues ist das eine Standbein der britischen Band, klassischer Hardrock das andere. Plus die Fähigkeit, Party zu machen, die sie besonders live hemmungslos ausspielt. Auch im Jahr 28 der Bandgeschichte (mit Unterbrechungen) ist darauf Verlass, davon zeugen einige simple Abgehnummern wie ›No One Gets Out alive‹. Was aber dieses Werk auszeichnet, ist das hörbare Bemühen, innerhalb der eng gesteckten Genregrenzen neu zu möblieren und die musikalische Spannweite aufzuklappen.Mehr ansehen
Die sich in Stücke reißen
Thunder / Heavens’s Basement, Nürnberg, Hirsch, 26.2.2009
Anmerkung: ich hatte den Auftrag, lediglich Heaven’s Basement zu fotografieren. deshalb gibt‘ hier keine Fotos des Hauptacts. Sorry.
Wuchtig vier Schläge auf die unverschämt offene Hi-Hat gedengelt, und jeder im Saal ahnt, was Sache ist. Chris Rivers, mit nacktem Oberkörper an der Schießbude signalisiert zischend Kampfbereitschaft. Und so kommt’s. Heaven’s Basement, konditionsstarke britische Twens, haben 40 Minuten Zeit, um den Topact-Status von Thunder ins Wanken zu bringen, und ein aufgeschlossenes Publikum nachhaltig zu erschüttern, und zumindest letzteres tun sie. Indem sie jede der ihr zugestanden Minuten so nutzen, als wäre es der letzte Gig des Leben. Mehr ansehen
We Come From The Mountains
Karisma Records / VÖ: 6.11.2015
Porentief rotzig
Rockmusik. Ganz einfach. Kein Retrorock im engeren Sinne, wie ihn etwa Siena Root spielen. Aber doch sehr einer Tradition verpflichtet, die markante Riffs mit kräftigen Melodien aufs Erdigste kombiniert. 2014 hatte die Band das Album bereits auf ihrem eigenen Label veröffentlicht, jetzt soll es die ganze Welt hören. Mehr ansehen
Fly Paper
SPV / Inside Out / VÖ: 15.1.2008
Vielleicht am ehesten die frühen Rush. Wenn denn ein Vergleich sein muss, um die bis dato in unseren Breitengarden noch weitgehend obskure Band Tiles aus Detroit zu erklären. Dass Terry Brown, früher Produzent eben jenes kanadischen Trios nun „Fly Paper“, das fünfte Studioalbum von Tiles produziert hat, tut ein übriges. Mehr ansehen
Back Into The Darkness
Virgin / VÖ: 18.04.2008
Return Of The Grummelschlumpf
„Come Out Clean“ schlurft in den Raum. Ein feister Groover der südlichen Art. Geknarrt, nicht gerumpelt. Sehr laid back und doch präzise und scharf hebt von nun 35 Minuten lang das Beklagen allerhand Weiber- und sonstigen Elends an. Tito Larriva und seine leidenschaftliche Combo nähern sich mit dieser CD den intensiven Erlebnissen, die ihre Konzerte vermitteln.Mehr ansehen
Die Wüste lebt immer noch
Tito & Tarantula, Fabrik, Bruchsal, 14.7.2010
Vierzehn Jahre ist es her, als Tito & Tarantula in Quentin Tarantinos Film „From Dusk To Dawn“ ihren Auftritt hatten. Der Song hieß „After Dark“ und blieb ihr einziger wirklicher Hit bis heute. So falsch es wäre, die Band auf diesen einen Song zu reduzieren, so richtig ist die Aussage: Der Song hat alles, was das Tito & Tarantula Universum in seiner Gesamtheit ausmacht: Es knarrt, es ächzt, man spürt die Hitze der Nacht irgendwo zwischen Texas und Mexico und halluziniert verrostete Zapfsäulen zwischen verdorrten Kakteen. Ein wildgewordener Gitarrist versucht jaulend, seine Seele ins Griffbrett zu stülpen, und Tito Larriva singt oben drüber mit einer Stimme, die nach intensiv zerlebtem Leben klingt.Mehr ansehen