Turner, Martin (ex-Wishbone Ash) (2020)

Turner, Martin (ex-Wishbone Ash) (2020)

Das wohlklingende Museum

Martin Turner (ex-Wishbone Ash), Jubez, Karlsruhe, 1.12.2019

Manchmal kann es für den Fan von Vorteil sein, wenn zwei sture alte Männer sich heillos zerstritten haben. Im Fall Wishbone Ash ist das eindeutig der Fall: Während Gitarrist Andy Powell den langen zähen Krieg um die Rechte am Bandnamen gewonnen hat, darf Ex-Bassist Martin Turner den nur noch als „ex“ seinem eigenen Namen anfügen.Mehr ansehen

UFO

UFO

The Salentino Cuts

Cleopatra Records / VÖ: 29.9.2017

Gut abgehangenes Überraschungsei

Die alten Haudegen um Gossenpoet Phil Mogg sind immer wieder für eine Überraschung gut – und die ist mit diesem ersten Cover-Album wahrlich gelungen. Allein die Mischung von bekannterem Material (von Steppenwolfs ›The Pusher‹ bis Bill Withers‘ ›Ain’t No Sunshine‹) mit weniger bekannten Perlen ist bemerkenswert. Mehr ansehen

UFO

UFO

The Visitor

SPV / VÖ: 29.5.2009

Originalgetreu gefälscht

Ein paar Sekunden schlurft Vinnie Moore mit einem Gitarrenlick heran, das signalisiert: Hier könnte es sumpfig und bluesig werden. Und genau das passiert auf auch immer mal wieder: Die Herren wissen, wie man einen Gang zurückschaltet. Was nicht heißt, dass sie nun etwa zahm geworden wären. Die Mittel, den Zuhörer in der Seele zu erschüttern sind vielfältiger geworden, und im Vergleich zum reichlich belanglosen Vorgänger The Monkey Puzzle ist The Visitor ein Quantensprung an Emotion, Tiefe und songschreiberischen Qualität darstellt. Mehr ansehen

UFO (2010)

UFO (2010)

Zwischen dampfenden Gullys

UFO,  Fabrik, Bruchsal, 5.5.2010

Irgendetwas muss schiefgelaufen sein in der Welt der Dezibel: Da bringt die britische Hardrocklegende UFO im Jahr 2009 (dem 40. Jahr ihres Bandbestehens) mit „The Visitor“ ein Album auf den Markt, das vor 30 Jahren unverzüglich zum Klassiker ernannt worden wäre, und keiner kriegt es mit. Mehr ansehen

UFO: Nachruf auf eine Hardrock-Legende im mehreren Akten (2009-2016)

UFO: Nachruf auf eine Hardrock-Legende im mehreren Akten (2009-2016)

Das Raumschiff ist gelandet.

In diesem Jahr (2021) wird es die wohl letzten Konzerte der britischen Hardrockband UFO geben. Nach meinem Dafürhalten eine der sträflichstens unterschätztesten, nichteachtetetetetesten Bands of all times. UFO waren – bis auf ihren erratischen Teilzeit-Gitarristen Michael Schenker nie die Band, die durch Virtuosität überzeugen konnte. Aber sie hatten die besseren Songs als viele der anderen Jungs. Und niemand transportierte die besser als ihr Sänger Phil Mogg, einer der begabtesten Gossenpoeten der Rockmusik. Klar, er schrieb auch Gebrauchstexte – aber das meiste war so voller Bilder, Assoziationen, cineastischer und literarischer Anspielungen und vor allem prallvoll von der oft beschworenen, selten wirklich erreichten „street credibility“, dass es mir immer wieder wohliges Flattern im Hirn verursachte, während ich flackernden Fusses zur Luftgitarre griff, um mich dieser ebenso verkommenen wie vollkommenen Stimme hinzugeben. Wer indes bei UFO Gitarre spielt, war mir eigentlich immer egal. Für mich zählten die Songs, die Texte, die Stimme. Die geballte Anzahl grossartiger Songs stammt allerdings aus der Ära, als der Leadgitarrist Paul Chapman hiess, in my humble opinion. Nun soll also Schluss ein. Ein Rückblick in Etappen. Mehr ansehen

Ukulele Orchestra Of Great Britain (2013)

Ukulele Orchestra Of Great Britain (2013)

Die geschrammelte Anarchie

The Ukulele Orchestra Of Great Britain beim Zeltival, Tollhaus, Karlsruhe, 8.7.2013

„Als ich jung war, wusste ich nicht was ich werden sollte. Aber ich wusste, was ich nicht tun wollte: Ich wollte keinen Job, bei dem man einen Anzug tragen muss und in einer langen Reihe von Leuten sitzt, die alle auf ein Stück Papier starren…“, sagt Dave Suich mitten im Konzert. Da hat er Pech gehabt. Denn genau das tut er jetzt schon seit Jahrzehnten. Mehr ansehen

Unisonic (2010)

Unisonic (2010)

Überzeugungstäter in Sachen Melodic Rock

Unisonic, Bruchsal, Fabrik, 9.6.2010

Legt man die Messlatte hoch, könnte man Unisonic als neue Supergroup des Melodic-Hard-Rock bezeichnen: Drummer Kosta Zafiriou, Bassist Dennis Ward (die Rhythmussection der Karlsruher Pink Cream 69), Gitarrist Mandy Meyer (ehemals Asia, Krokus, Gotthard) und Sänger Michael Kiske (Ex-Helloween) haben diese Band zusammen gegründet. Mehr ansehen

Uriah Heep

Uriah Heep

Living The Dream

Frontiers Records / VÖ: 29.8.2018

Kaum eine Band verfolgt so stur und unbeirrbar ihre Traditionslinien wie „Uriah Heep“. Die zunächst einmal im unverwechselbaren Sound liegen. Gitarre und Orgel im permanenten Angriffsmodus, der Sound wie ein Doppel-Whopper mit Extra-Ketchup – aber diesmal setzt die Band noch einen drauf: „Living The Dream“ hat fast durchgehend hochklassiges Songmaterial wie zuletzt „Wake The Sleeper“ vor zehn Jahren. Mehr ansehen

Uriah Heep

Uriah Heep

Into The Wild

Frontiers / VÖ: 12.4.2011

Süßer die Orgeln nie brüllten

Wo Uriah Heep draufsteht, ist Uriah Heep drin: Phil Lanzon wäre nach wie vor einer der besten Werbeträger für Hammondorgeln und ihre denkbar sinnlichste Spielweise, sowohl als Grundfarbe als auch im Solo. Mick Box pflegt nach wie vor die Grundhaltung: Gitarrensolo? Was ist das? Und tritt dafür breitbeinig aufs WahWah Pedal, und für die nächsten paar Takte ist gurgelnde, funkensprühende Achterbahn. Mehr ansehen

Uriah Heep / Thin Lizzy (2008)

Uriah Heep / Thin Lizzy (2008)

Dezibel als Programm

Thin Lizzy und Uriah Heep in der Rastatter Badnerhalle, 11.10.2008

Vor wenigen Wochen hatte Mick Box, einziges verbliebenes Gründungsmitglied von Uriah Heep, im BNN-Interview Hoffnungen auf allzu viele neue Songs im Tourprogramm der „Wake The Sleeper“ Konzerte gedämpft. „Nostalgie“, hatte er weise gesprochen „ist eine starke Droge“. Offenbar aber siegt dann doch der Wille der Musiker, den alten Fans ihr neues Produkt vorzustellen. Immerhin ist es das erste Studioalbum nach einer Pause von zehn Jahren, und man sieht den reifen Herren an, dass sie vor Stolz fast platzen. Gleich neun Songs daraus schaffen es also am vergangenen Samstag auf die Bühne der Rastatter Badnerhalle.Mehr ansehen